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AfD: Vorstandskandidat Fest will mit Chrupalla zusammenarbeiten

Der Europaabgeordnete stellt das Thema Inflation in den Vordergrund. Zudem will er Wähler im Westen nicht verprellen.

Von Thilo Alexe
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Nicolaus Fest will im Fall seiner Wahl zum Parteichef mit Tino Chrupalla zusammenarbeiten.
Nicolaus Fest will im Fall seiner Wahl zum Parteichef mit Tino Chrupalla zusammenarbeiten. © Christoph Soeder/dpa

Dresden. Der AfD-Europaabgeordnete Nicolaus Fest will im Fall seiner Wahl zum Parteichef mit Tino Chrupalla zusammenarbeiten. Im Gespräch mit Sächsische.de kündigte der Parlamentarier die Vorlage einer Liste mit einem Team an: „Ich habe Tino Chrupalla auf meiner Liste.“

Parteichef Chrupalla, der erneut kandidiert, hatte am Vortag seinerseits eine Liste mit seinen Wunschkandidaten für den Bundesvorstand veröffentlicht. Fest und das sächsische Vorstandsmitglied Carsten Hütter kommen darauf nicht vor. Die Liste ist aber Chrupalla zufolge nicht abschließend.

Die AfD wählt in der kommenden Woche auf einem Parteitag in Riesa ihre Führung. Der in Hamburg geborene Fest plädiert für eine Doppelspitze. Er erwägt, für den Posten des zweiten Vorstandssprechers anzutreten. Seit dem Austritt des langjährigen Parteichefs Jörg Meuthen im Januar führt der Lausitzer Bundestagsabgeordnete Chrupalla die AfD alleine.

Fest betonte, es sei für ihn kein Problem, dass er nicht auf Chrupallas Liste stehe. Zu etwaigen Ost-West-Gegensätzen sagte er: „Derzeit leiden alle an Inflation, steigenden Preisen und steigenden Energiekosten, egal ob in Frankfurt am Main oder Frankfurt an der Oder.“

Das unterschiedliche Ticken von West- und Ostverbänden werde wohl weitergehen. Fest wies darauf hin, dass im Westen eine Stimmung pro Nato herrsche, der sich die AfD nicht verschließen könne: „Selbst die Linke hat begriffen, dass man im Westen mit Forderungen nach Nato-Austritt die Wähler verprellt.“ Er mahnte die Stärkung der Westverbände an. Im Westen lebten 85 Prozent der Wähler.

Vor zwei Tagen hatte neben Fest auch der bayerische Vizechef der Bundestagsfraktion, Norbert Kleinwächter, seine Kandidatur angekündigt. Der Politiker sieht sich als moderaten Vertreter und verortet sich in der "Alternativen Mitte".