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Aus für den Arnsdorfer Naturtummelplatz

Ende September muss das Grundstück, auf dem sich der Jugendtreffpunkt von Arnsdorf befindet, an den Eigentümer zurückgegeben werden. Das bedeutet das Aus für den Naturtummelplatz.

Von Siri Rokosch
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Auf diesem Platz konnten im letzten Jahr die Kinder und Jugendlichen von Arnsdorf eigene Projekte umsetzten. Damit ist nun Schluss.
Auf diesem Platz konnten im letzten Jahr die Kinder und Jugendlichen von Arnsdorf eigene Projekte umsetzten. Damit ist nun Schluss. © René Meinig

Arnsdorf. Es sollte ein naturnaher Ort werden, auf dem sich ältere und junge Menschen treffen und voneinander lernen können. Gemeinsame Projekte sollten auf die Beine gestellt werden - doch nun kommt das Aus für den Naturtummelplatz in Arnsdorf.

Nur ein Jahr lang konnte ein Grundstück an der Stolpener Straße in Arnsdorf von Kindern und Jugendlichen als Naturtummelplatz genutzt werden. Es war vom Eigentümer - einem Anwohner - zur Verfügung gestellt worden. Der Förderverein der Grundschule Arnsdorf hatte den Naturtummelplatz ins Leben gerufen, Vorsitzende war Antje Vorwerk. Jetzt muss der Platz am 23. September zurückgegeben werden.

"Wir bereiten einen Abschlussbericht vor, den wir auch im Gemeinderat vorstellen werden - aber noch nicht im nächsten, denn das braucht etwas Vorbereitungszeit", sagt die Initiatorin des Kinder-Jugend- und Generationenprojektes Antje Vorwerk.

"Wir werden das Projekt Naturtummelplatz aus verschiedenen Gründen nicht fortsetzen. Wir können erstmal nur soviel sagen: Es war eine Erfahrung - eine tolle, herausfordernde, unerwartete, anstrengende. Wir haben gute und nicht so gute Erlebnisse und Ergebnisse gehabt, die sicher auch Probleme der Zeit in den Blick gerückt haben. Und das ist gut so", erklärt sie, wollte sich aber nicht näher zu den Gründen äußern.

Bis zuletzt hatte Vorwerk mit der Gemeindeverwaltung nach einem geeigneten Grundstück für einen dauerhaften Betrieb eines Naturtummelplatzes gesucht - ein Erbbaupachtvertrag war angestrebt worden. Doch die Grundstückssuche scheiterte zum einen an der Zustimmung der Gemeinderäte, die dem freien Grundstück neben der Kirche nicht ihre Ja-Stimmen gaben. Andere Wiesenflächen waren dem Verein zu weit von der Schule entfernt.

Es war Arnsdorfs einziger "Jugendclub"

Kinder und Jugendliche sollten eigentlich verschiedene Projekte umsetzten, mit der Unterstützung älterer Einwohner. So war eine "Landküche" mit alten Sorten geplant, Basteltage mit Naturstoffen, es sollten Geschenke aus Naturmaterialien hergestellt werden.

Umgesetzt wurden im letzten Jahr auf dem befristeten Gelände an der Stolpener Straße unter anderem der Anbau von Nutzpflanzen, wie Tomaten und Kräuter, sowie die Gestaltung eines Bauwagens. Vorwerk erklärte, dass auch die Mitarbeit der Anwohner nicht in dem Maße erfolgt sei, wie sie sich das erhofft hatte. Die Kinder und Jugendlichen waren oft alleine auf dem Platz. Zuletzt war von einzelnen Funden weicher Drogen berichtet worden.

Nun dankt der Verein dem Eigentümer, dass er die Möglichkeit gab, dieses Experiment so starten zu können, sagt Antje Vorwerk: "Wenn alles glattläuft, ist vom 7. bis 12. September aber noch das FAB-Mobil vor Ort, um von einer fünften Klasse genutzt zu werden. Es wäre ein tolles Abschlussprojekt."

Einen richtigen Jugendclub gibt es derzeit nicht in Arnsdorf und nach dem Aus für den Naturtummelplatz wird es ab Oktober wohl auch keinen offiziellen Anlaufpunkt mehr für die Schüler und jungen Erwachsenen geben.