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Neue Hoffnung für Radeberger Hüttermühle

Wendung im Fall der Radeberger Hüttermühle: Wie das Regionalministerium bekannt gibt, kann die Hüttermühle doch Fördermittel bekommen - allerdings später. Was die Hintergründe sind.

Von Verena Belzer
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Wann erblüht die Hüttermühle in Radeberg in neuem Glanz?
Wann erblüht die Hüttermühle in Radeberg in neuem Glanz? © René Meinig

Radeberg. Gute Nachrichten für die Radeberger Hüttermühle: Wie das Regionalministerium am Freitag per Pressemitteilung bekannt gab, hat der Bund neue Gelder für Strukturwandelprojekte freigegeben.

Wie mehrfach berichtet, wurde die Radeberger Hüttermühle im vergangenen Jahr von einem Ausschuss ausgewählt, der Gelder aus dem Braunkohlefonds vergibt. Die Freude in Radeberg war riesig. Nachdem mehrere Anläufe zur Sanierung der heruntergekommenen Hüttermühle gescheitert waren, schien diese Option nun die letzte Chance für die ehemalige Ausflugsgaststätte zu sein.

Dann erfuhr Sächsische.de vor knapp zwei Wochen, dass die Gelder aus der ersten Förderperiode nicht für alle ausgewählten Projekte reichen. Das Regionalministerium schrieb auf eine Anfrage: "Vor diesem Hintergrund werden deshalb nicht alle Projektvorschläge (...) zugelassen." Dies betrifft auch die Hüttermühle.

Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) nannte diese Entscheidung und die Tatsache, dass er diese Neuigkeiten von Sächsische.de davon erfuhr, "einen Schlag ins Gesicht". Für erste schien völlig unklar, wie es weitergehen würde. Dennoch entschied sich der Stadtrat mehrheitlich dafür, die Planung wie bisher fortzuführen, um handlungsfähig zu bleiben - für den Fall, dass neue Gelder freigegeben werden. Und genau dieses Szenario ist nun eingetreten.

OB Höhme: "Gutes Zeichen für Radeberg"

Der Bund hat die Mittel aus der zweiten Förderperiode, also der Zeit von 2027 bis 2032, freigegeben. Damit können die Träger von 25 Projekten, die bereits in den Begleitausschüssen bestätigt wurden - sogenannte Perspektivprojekte - nun ihre Vorhaben weiter vorantreiben und zur Bewilligung bei der Sächsischen Aufbaubank einreichen. Die Radeberger Hüttermühle fällt unter die Kategorie "Perspektivprojekt".

OB Höhme zeigt sich erleichtert: "Für Radeberg und den Landkreis ist das ein gutes Zeichen", sagt er. "Und es ist auch ein wichtiges Zeichen in diesen Zeiten, dass die Kommunen unterstützt werden."

In den beiden sächsischen Braunkohlerevieren wurden in frühzeitigen Verfahren sowie später durch die Begleitausschüsse Projekte im Umfang von 1,63 Milliarden Euro ausgewählt. Das sind rund 260 Millionen Euro mehr als in der ersten Förderperiode zur Verfügung stehen.

Weiterer Zeitplan der Hüttermühle ist unklar

"Für die Reviere ist das eine hervorragende Nachricht", sagt Staatsminister Thomas Schmidt. "Denn nun können bereits perspektivisch entwickelte Projekte schneller umgesetzt werden, die zwar von den beiden Regionalen Begleitausschüssen der Reviere ausgewählt wurden, aber zunächst auf freie Mittel warten mussten. Ich bin sicher, dass dies dem Strukturwandel in den beiden Revieren zusätzlichen Schwung verleiht."

Noch ist allerdings unklar, wie es konkret weitergeht - und wie der weitere Zeitplan aussieht. "Wann mit den Projekten, die mit diesen Fördermitteln bewilligt werden, begonnen werden kann und zu welchem Zeitpunkt die Abrechnung mit dem Bund abgeschlossen sein muss, kann gegenwärtig nicht beantwortet werden", schreibt das Ministerium auf Anfrage.