Radeberg
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Bauarbeiten zum Sachsen-Energie-Funkmast in Radeberg starten

Der Energieversorger Sachsen-Energie darf den geplanten Funkmast in Radeberg bauen. Am Dienstag haben die Arbeiten begonnen. Wann der Mast stehen soll.

Von Verena Belzer
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Die Bäume sind gefällt - nun kann Sachsen-Energie an der Heinrich-Gläser-Straße in Radeberg den Funkmast errichten.
Die Bäume sind gefällt - nun kann Sachsen-Energie an der Heinrich-Gläser-Straße in Radeberg den Funkmast errichten. © Marion Doering

Radeberg. Der umstrittene Funkmast in Radeberg kann gebaut werden. Sachsen-Energie hat nun auch die Baumfällgenehmigung für ihr eigenes Grundstück an der Heidestraße, Ecke Heinrich-Gläser-Straße, erhalten. Seit Dienstag laufen die Arbeiten.

Drei Bäume werden gefällt

Arbeiter haben damit begonnen, die drei Bäume auf dem Grundstück zu fällen - es handelt sich um zwei Eschenahorne und eine Kastanie. Zu den Auflagen für Sachsen-Energie gehört, dass sich das Unternehmen um Ersatzpflanzungen kümmern muss.

Sachsen-Energie teilt auf Anfrage von Sächsische.de mit, dass ab übernächster Woche, ab dem 9. Oktober, die Baustelle eingerichtet wird. Bereits im Vorfeld hatte eine Sprecherin erklärt, dass die Stahlteile für das Mastbauwerk bereits montagefertig auf Lager seien.

Ab dem 23. Oktober wird aller Voraussicht nach die Baugrube errichtet, der Funkmast selbst wird dann planmäßig in der Woche vom 20. November gestellt. Zwei Wochen später plant der Energieversorger die Anbindung des Funkmasts an das Umspannwerk - die Arbeiten wären damit abgeschlossen.

Funkmast hilft bei einem Blackout

Der Mast ist ein Teil eines Funkmastnetzes, das das Versorgungsgebiet der Sachsen-Energie abdecken soll. Dieser Mast hilft bei der Flächenabdeckung des Landkreises Bautzen mit der sogenannten 450-MHz-Technologie.

"Der Vorteil dieser Technik ist die hohe Durchdringung der Topografie und die zuverlässige Verfügbarkeit", erläutert eine Pressesprecherin von Sachsen-Energie. "Ziel des deutschlandweiten 450-MHz-Projekts, an dem sich neben vielen weiteren Energieversorgern auch Sachsen-Energie beteiligt, ist es, ein flächendeckendes, schwarzfallfestes Mobilfunknetz aufzubauen, das unabhängig von öffentlichen Netzen auch im Notfall die Kommunikation sicherstellt."

Hier geht es beispielsweise auch um die Kommunikation von Rettungs- und Einsatzkräften bei einem Blackout, bis das Stromnetz wieder hochgefahren ist.  "Gleichzeitig wollen wir die Bürgermeister und Krisenstäbe mit dieser sicheren Kommunikationslösung in ihrer Arbeit unterstützen."

Die Notfall- und Krisenkommunikation sei mit diesem Funknetz bei großflächigen Versorgungsausfällen sowie im Blackout-Fall für bis zu 72 Stunden gesichert.

Im Regelbetrieb werden über das Netz die Daten der intelligenten Messsysteme ausgelesen und Netzzustände ermittelt - sogenannte Smart Meter.

"Insofern sichert dieses Netz die Versorgung in Krisenfällen und ist gleichzeitig Wegbereiter für die Energiewende und die Digitalisierung der Branche", erklärt die Sprecherin.

Um den geplanten Funkmast in Radeberg, den Sachsen-Energie bauen will, hatte es einigen Ärger gegeben. Einige Bürger hatten eine Mahnwache organisiert, sie befürchteten eine "Verschandelung der Stadtsilhouette" und eine Strahlenbelastung durch den Mast. Die Stadtverwaltung hatte sich ebenfalls kritisch geäußert und ihre Vorbehalte dem Landratsamt kundgetan - der geplante Stahlgittermast mit einer Höhe von 46 Metern füge sich nicht in den Bestand der Umgebungsbebauung ein. Auch Kinderbetreuungseinrichtungen im Umkreis von 500 Metern nannte die Stadt als Argument, warum sie gegen den Mast war. Doch das Landratsamt entschied anders und genehmigte den Bau.

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