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Radeberger Jugendsozialarbeiter hat gekündigt: Wie geht es jetzt weiter?

Erst im Frühjahr 2023 haben zwei neue Jugendsozialarbeiten in Radeberg ihre Arbeit aufgenommen - nun ist einer schon wieder weg. Wie es nun in der "Oase" weitergeht.

Von Verena Belzer
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Da waren es noch zwei: Einer der beiden Jugendsozialarbeiter hat seinen Vertrag mittlerweile gekündigt.
Da waren es noch zwei: Einer der beiden Jugendsozialarbeiter hat seinen Vertrag mittlerweile gekündigt. © Verena Belzer/SZ

Radeberg. Schlechte Nachrichten für die Radeberger Jugend: Einer der beiden neuen städtischen Jugendsozialarbeiter, die erst im Frühling ihre Arbeit aufgenommen haben, hat während der Probezeit seinen Vertrag mit der Stadt gekündigt. Nun sucht die Stadt nach Ersatz.

Die beiden Neuen hatten große Pläne für das Jugendzentrum Radeberg (JuRa), das allseits unter dem Namen "Oase" bekannt ist und am Bruno-Thum-Weg am Bürgerhaus beheimatet ist. Zum geplanten Konzept gehörte beispielsweise viel Selbstbestimmung - von der Wandfarbe bis zum Programm. "So ein Zentrum ist eine Spielwiese für die Demokratie", hatten die beiden Jugendsozialarbeiter bei einem Pressetermin erklärt.

Beide sind gelernte Erzieher, beide haben ein Studium der Sozialen Arbeit angeschlossen und zuletzt in Dresden gearbeitet. Auch Streetwork wollten die beiden mittelfristig betreiben - also an öffentliche Plätze gehen, an denen sich die Jugend regelmäßig trifft. "Um die zu erreichen, die noch nicht zu uns kommen." Wie geht es jetzt weiter?

Stadt zeigt sich von Kündigung überrascht

Die Stadt zeigt sich von der Entscheidung des Mitarbeiters überrascht. "Wir bedauern das sehr", sagt Michael Weber, Büroleiter von Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos), auf Anfrage von Sächsische.de. "Aus unserer Sicht trug die Team-Arbeit der beiden Kollegen bereits nach wenigen Wochen Früchte."

Das Feedback der Jugendlichen sei durchweg positiv gewesen, "und dementsprechend sind auch Besucherzahlen gestiegen", sagt Weber, der auch konkrete Beispiele nennt: "So wurde beispielsweise kurzfristig ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für die Besucher zusammengestellt und es fanden gemeinsame Aktivitäten im und am JuRa statt." Auch im Jugendzentrum selbst seien bereits kleinere gestalterische Wünsche der Jugendlichen gemeinsam umgesetzt worden.

An den Öffnungszeiten ändert sich aktuell nichts

Die Stadt hat nun eine Stellenausschreibung für einen neuen Jugendsozialarbeiter veröffentlicht, sie endet am 29. September. "Danach sind zeitnah Gespräche mit den Bewerbern geplant", erläutert Michael Weber. "Natürlich in der Hoffnung, schnellstmöglich einen neuen Kollegen oder eine neue Kollegin für die Stadtverwaltung beziehungsweise das Jugendzentrum gewinnen zu können."

An den Öffnungszeiten der Oase ändert sich aktuell nichts. "Die Priorität unseres Jugendsozialarbeiters liegt natürlich auf der Sicherstellung der Öffnungszeiten des Jugendzentrums", sagt Weber. Krankheits- oder urlaubsbedingt könne es diesbezüglich vorläufig jedoch zu Einschränkungen kommen, "darüber wird jedoch vor Ort entsprechend informiert".

Das Thema Streetwork wird nun erst einmal ausgesetzt. "Je nach Beginn der Tätigkeit sollen dann aber auch schnellstmöglich die Aktivitäten im Bereich Streetwork wieder vorangetrieben werden", erklärt Michael Weber.

Akuter Handlungsbedarf also bei der Stellensuche - Fachkräfte in diesem Bereich sind bekanntlich auch rar gesät und in vielen Bereichen einsetzbar.

Keine neuen Pläne für die Südvorstadt

Und während die Stadt also einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin für die Jugendsozialarbeit sucht, gibt es für die Südvorstadt keine neuen Pläne. Bekanntlich ist das "Splash" bereits seit geraumer Zeit geschlossen und soll bald abgerissen werden.

Gibt es hier neue Pläne, mittelfristig wieder einen Jugendclub zu eröffnen? "Nein, hier gibt es aktuell keine neuen Pläne oder Entwicklungen", sagt Michael Weber.