Warum graue Riesenmasten auf der Bahnhofstraße in Radebeul stehen
Radebeul. Fährt auf der Bahnhofstraße in Radebeul-West bald die Straßenbahn lang? Diesen Eindruck bekommt man beim Anblick der neuen Masten für die Straßenbeleuchtung. Sie gleichen von Höhe und Dimension denen, die die Leitungen für die Trams der Linie 4 entlang der Meißner Straße halten. Zwischen den "grauen Riesen" wurden zudem Drähte über die Fahrbahn der mittleren Bahnhofstraße gespannt.
Die deutlich größeren Stangen für die Straßenbeleuchtung im Vergleich zu den bisherigen Laternen sind kein Aprilscherz. Insgesamt acht Stück stehen an der Bahnhofstraße, jeweils zwei einander gegenüber. Bauleute haben sie in den vergangenen Tagen aufgestellt und die Elektrik installiert. Derzeit lässt die Stadt den Abschnitt zwischen Sparkassen-Kreuzung und Bahnhofsvorplatz im Zentrum von Radebeul-West grundhaft sanieren.
Neues Beleuchtungskonzept
Wie es aus dem Rathaus heißt, sei die öffentliche Beleuchtung Teil des Vorhabens. Für das Ausleuchten des Straßenabschnitts in der Nacht ließ die Verwaltung eine neue Lichtberechnung erstellen. "Diese ergab, dass es mit den bestehenden Lichtmasten nicht möglich ist, die erforderliche Ausleuchtung des öffentlichen Straßenraums zu erreichen, wenn der Bahnhofstraße wieder der Charakter einer Allee gegeben werden soll", teilt Stadtsprecherin Ute Leder mit. Den Straßenzug lässt die Stadt neu gestalten. Die Parkplätze auf den breiten Gehwegen sind passé. Dafür werden Lücken in den Baumreihen an beiden Straßenseiten durch das Pflanzen neuer Gehölze geschlossen. Dafür hatten sich die Radebeuler Bürger und der Stadtrat im Jahr 2022 ausgesprochen.
Für die neue Beleuchtung wurden auf beiden Gehwegen, wie bereits erwähnt, acht Masten gestellt. In vier Paaren stehen diese sich gegenüber. Sie sollen sich so in die Flucht der Allee einreihen. "Die Masten werden durch Seile verbunden, an denen mittig eine Pendelleuchte die Fahrbahn der Straße ausleuchtet", informiert Leder. Seitliche Ausleger sichern die Beleuchtung auf den Gehwegen.
Werbebanner über die Fahrbahn
Die Anordnung der Masten soll in Zukunft unter anderem ermöglichen, sogenannte saisonale Informationsbanner, sprich Werbung zum Beispiel für die Feste der Lößnitzstadt, über die Fahrbahn zu spannen. Gleiches gilt für Lichterketten und weiteren Weihnachtsschmuck in der Adventszeit. Dies habe erhebliche statische Anforderungen zur Folge. Dies sei an der Höhe und Dimensionierung der Masten erkennbar.
"Es wurde der schlankeste Mast ausgewählt, der die statischen Anforderungen erfüllt", teilt die Stadtverwaltung mit. Und sie versichert, dass die Standorte der Masten und die Einbautechnologie so gewählt wurden, dass keine negativen Auswirkungen auf bestehende Bäume oder Neupflanzungen zu befürchten sind. Die Straßenplanung inklusive der Beleuchtung wurde mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. "Eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung liegt vor", so die Stadt.
Beginn des nächsten Abschnitts Mitte April
Die Bauarbeiten auf dem mittleren Abschnitt der Bahnhofstraße begannen Anfang November vorigen Jahres und dauern noch bis Ende 2024 an. Für rund 1,2 Millionen Euro lässt die Stadt nicht nur das Pflaster auf Fahrbahn und Fußwegen erneuern, auch die Kreuzung mit Hermann-Ilgen-Straße und Wilhelm-Eichler-Straße sowie der Bahnhofsvorplatz mit der Kurve zur Güterhofstraße werden neu gestaltet.
Wie die Stadtverwaltung informiert, kommen die Bauarbeiten planmäßig voran. Im April beginnt die Wiederherstellung der Oberflächen von Fahrbahn und Gehwegen. Ab Mitte April wandert die Baustelle in den nächsten Abschnitt. "In der Hermann-Ilgen-Straße wird dann der Abwasserkanal erweitert und erneuert", berichtet Leder. In den zurückliegenden Wochen wurden Kanäle und Leitungen für Abwasser, Trinkwasser, Gas, Strom und Telekommunikation neu verlegt.