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Radeburg Karikaturenpreis: Querdenker und Schieflieger

Am 14. Januar erhält der Leipziger Philipp Sturm den Preis im Ratssaal. Zum sechsten Mal wurde er von der Stadt und der Galerie Komische Meister Dresden ausgelobt.

Von Kathrin Krüger
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Am 14. Januar um 11 Uhr wird der Sieger des Karikaturen-Wettbewerbs in Radeburg ausgezeichnet.
Am 14. Januar um 11 Uhr wird der Sieger des Karikaturen-Wettbewerbs in Radeburg ausgezeichnet. © Stadt Radeburg

Radeburg. "Deutschland komisch Vaterland!" ist das Motto des diesjährigen Heinrich-Zille-Karikaturen-Wettbewerbes. Zum sechsten Mal vergaben die Stadt Radeburg und die Galerie Komische Meister Dresden den Preis dazu für den deutschsprachigen Raum. Der aus Leipzig stammende Karikaturist Philipp Sturm wird ihn am 14. Januar um 11 Uhr im Ratssaal in der Heinrich-Zille-Straße 11 erhalten. Das Preisgeld von 1.000 Euro stiftet Rewe. Neben Bürgermeisterin Michaela Ritter sind auch Mario Süßenguth und Peter Ufer von der Galerie dabei. Musikalisch begleitet Saxofonist Markus Pötschke.

Preisträger Philipp Sturm studierte Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie Informatik. Außerdem absolvierte er ein Abendstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Der 48-Jährige lebt und arbeitet im Bereich zwischen Kunst, Humor und Informatik und ist kreativer Kopf und Geschäftsführer der Software- und Designfirma pingpool in Leipzig. Er ist Gewinner des Silbernen Hutes 2021 sowie des Publikumspreises 2022 beim 60. internationalen Cartoonfestival Knokke-Heist (Belgien) und war für den Deutschen Karikaturenpreis 2016, 2019 und 2022 nominiert.

Die Siegerkarikatur von Philipp Sturm.
Die Siegerkarikatur von Philipp Sturm. © Stadt Radeburg

Der Karikaturen-Wettbewerb steht in der Tradition des zeichnerischen Werkes des Malers, Grafikers und Karikaturisten Heinrich Zille, der am 10. Januar 1858 in Radeburg geboren wurde. Später ist er in Berlin zum populären Künstler avanciert. Mit der Preisverleihung wird auch die Ausstellung zum Wettbewerb im Heimatmuseum eröffnet. Zu sehen ist eine Auswahl von 80 Stück der besten Karikaturen. Eine elfköpfige Jury unter Vorsitz der Radeburger Bürgermeisterin Michaela Ritter ermittelte aus über 370 eingereichten Werken den Sieger. 75 Künstler beteiligten sich an dem deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb. Er beschäftigte sich mit den merkwürdigen Zuständen in der Republik der unbegrenzten Unmöglichkeiten, so die Veranstalter.

Die Ausstellung zeigt im Sinne des Altmeisters Zille satirische Motive auf Deutschland, "wo Menschen quer denken, schief liegen, sich krumm schuften, alle Viere grade sein lassen. Nazis kommen wieder, sozialer Halt geht verloren. Pazifisten greifen zur Waffe, Militärs warnen vor dem Krieg", heißt es in der Einladung. Die Veranstaltung ist öffentlich. Während der Ausstellung wird zusätzlich ein Heinrich-Zille-Publikumspreis vergeben. Besucher können dabei in der Schau ihren Liebling küren. Die Ideenwerk Radeburg GmbH stiftet dafür fünfhundert Euro. „Das wird unsere teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler freuen, denn ein Publikumspreis ist immer Anerkennung mit breiter Zustimmung“, so Jurymitglied Mario Süßenguth. Er betreibt zusammen mit Peter Ufer die Galerie Komische Meister Dresden, die den Wettbewerb kuratiert.

Der Urenkel von Heinrich Zille, Heinjörg Preetz-Zille, der in Bremervörde lebt, schickte aktuell ein Grußwort an die Radeburger Bürgermeisterin und bedankte sich für deren Engagement um die Würdigung und Förderung des künstlerischen Erbes von Heinrich Zille.

  • 14. Januar, 11 Uhr, Ratssaal Radeburg, anschließend Eröffnung im Museum