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Stadt Riesa will auf Schleichweg reagieren

Mancher Kraftfahrer kürzt an der Sperrung auf der Langen Straße durchs Wohngebiet ab. Polizei und Ordnungsamt wollen Abhilfe schaffen.

Von Stefan Lehmann
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Blick in die Straße Am Finkenberg: Über den teils unbefestigten Weg kürzen manche Autofahrer einfach ab. Das ärgert Anwohner des sonst ruhigen Wohngebiets.
Blick in die Straße Am Finkenberg: Über den teils unbefestigten Weg kürzen manche Autofahrer einfach ab. Das ärgert Anwohner des sonst ruhigen Wohngebiets. © Lutz Weidler

Riesa. Kurz nach der Brücke über die Bahngleise ist Schluss. Seit fast zwei Wochen arbeiten Baufirmen im Auftrag der Stadtwerke und der Wasserversorgung an der Langen Straße in Riesa. Auf einer Länge von etwa 700 Metern tauscht der städtische Energieversorger eine alte Gasleitung aus.

Nötig waren die Bauarbeiten, um die Versorgungssicherheit für die Stadtwerke-Kunden zu verbessern, teilt Sprecherin Katja Sieber mit. "In den letzten Jahren hatten wir mehrere Störungen in diesem Straßenabschnitt", informiert Sieber weiter. Eine dieser Störungen sei zurzeit noch unter ständiger Kontrolle - und wird nun im Zuge der Bauarbeiten behoben. Die Wasserversorgung nutzt die Bauarbeiten gleich mit, um auch an der Trinkwasserleitung zu arbeiten.

Die Lange Straße muss wegen der Leitungsarbeiten den Sommer über gesperrt werden.
Die Lange Straße muss wegen der Leitungsarbeiten den Sommer über gesperrt werden. © Lutz Weidler

Die Arbeiten liefen laut Sieber bisher planmäßig. Wer aus Richtung Innenstadt in den Stadtteil Weida fahren möchte, fährt an der Stelle allerdings nicht in eine Sackgasse. Stattdessen geht es an der Sperrung nur nach rechts weiter - in die Straße Am Gucklitz. Sehr zum Ärger mancher Anwohner. Denn offenbar nimmt mancher Kraftfahrer anschließend den kürzesten Weg, um wieder zurück auf die große Hauptstraße zu kommen. Der führt an der nächsten Kreuzung nach links und in die Straße Am Finkenberg.

"Die Anwohner, vor allem die Garagenbesitzer, sind sehr verärgert", schreibt ein Leser an Sächsische.de. Er verweist auf die ersten, unbefestigten Meter der Straße, an denen sich der kleine Garagenkomplex entlangzieht. Die Straße sei "im Anfangsbereich so marode und wird seit Jahren nur notdürftig repariert". Entsprechend staubig geht es zu, wenn viele Fahrzeuge an den Garagen vorbeirollen.

Direkt im Anschluss wird die Fahrbahn außerdem recht schmal, zwei Fahrzeuge passen nur aneinander vorbei, wenn eines auf den Gehweg ausweicht. Die gegenwärtige Situation sei unzumutbar, schreibt der Anwohner - und schickt auch gleich ein Foto eines Lastwagens mit, der offenbar über die Schotterpiste abkürzt.

Der Anwohner hatte sich in den vergangenen Tagen auch bei der Stadtverwaltung über den Zustand beklagt. Er erinnert auch an den Fall am Neubauernweg vor einigen Monaten. Damals war diese schmale Anwohnerstraße als Umleitung genutzt worden. Die Stadt reagierte schließlich, sperrte die Straße an einem Ende ab - und machte sie so zur Sackgasse.

Polizei soll Einfahrtverbot kontrollieren

So weit wird es diesmal nicht kommen. Trotzdem ist eine Lösung mittlerweile in Sicht, bestätigt die Stadtverwaltung. "Wir haben seit Sperrung der Langen Straße mehrere Anrufe und Mails dazu erhalten", bestätigt Stadtsprecher Uwe Päsler. Allerdings sei mittlerweile auch erkennbar, dass der Verkehr auf der Rostocker Straße zugenommen habe. Die Mehrheit der Kraftfahrer nutze also offenbar doch die weiträumige Umleitung.

Reagieren will die Stadt dennoch, denn das Problem am Finkenberg sei unstrittig und eine Belastung für die Anwohner. "Prinzipiell ist es eine öffentlich gewidmete Straße, aber eben eine schmale Wohngebietsstraße, unbefestigt, ohne Fußweg.

Angedacht sind zunächst einmal neue Verkehrszeichen. Im Lauf der nächsten Tage will die Stadtverwaltung ein Einfahrtverbot aus Richtung Am Gucklitz in die Straße Am Finkenberg installieren, mit dem Zusatz "Anlieger frei". Das sei kein Allheilmittel, schrecke aber vielleicht manchen ab.

Ob sich auch jeder Verkehrsteilnehmer daran hält, das müsse allerdings die Polizei kontrollieren, betont Uwe Päsler. Das Riesaer Ordnungsamt ist für die Kontrolle des fließenden Verkehrs nicht zuständig. Man habe sich aber auch dazu schon mit der Polizei verständigt. Das ist auch noch nicht alles. Wie der Stadtsprecher im gleichen Zuge mitteilt, habe das Ordnungsamt erst kürzlich auf der benachbarten Straße Am Gucklitz die Geschwindigkeit kontrolliert. Dort gilt Tempolimit 30, festgestellt wurden laut Stadt insgesamt 44 Verstöße.