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Warum Riesas Fähre so häufig ausfällt

An mehr als 40 Tagen konnte die Elbfähre nach Promnitz nicht ablegen. Der Betreiber arbeitet an einer Lösung, doch das wird noch dauern.

Von Stefan Lehmann
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Die Fähre in Riesa mit Blickrichtung Promnitz. Derzeit ruht der Fährbetrieb - es fehlen einfach die Fährleute.
Die Fähre in Riesa mit Blickrichtung Promnitz. Derzeit ruht der Fährbetrieb - es fehlen einfach die Fährleute. © Andreas Weihs

Riesa. Wenn der Fährbetrieb in Riesa mal wieder eingestellt ist, dann bekommen das Heike Kandel und ihre Kolleginnen das meist von den Touristen mit. „Es kommt dann schon vor, dass wir angesprochen und gefragt werden, warum die Fähre nicht fährt“, sagt die Chefin der Riesa-Information.

In diesem Jahr war das schon häufiger der Fall. Seit dem 1. April habe man etwa 45 Tage gezählt, an denen die F29 – so der Liniennahme der Verbindung von Riesa nach Promnitz – nicht verkehren konnte. Das Problem sei in der Regel immer das gleiche, wissen sie in der Riesa-Information: „Wir erklären das dann auch immer den Touristen. Es fehlen einfach die Fährleute.“

Andere Fähren sind nicht betroffen

Das bestätigt auch die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM), die Riesas Fähre seit 2021 betreibt. Eine Sprecherin teilt mit, man habe den Fährbetrieb vom 26. Juli bis Mitte August durchgängig aufrechterhalten können. „In den Monaten davor, kam es gelegentlich zu tages- oder wochenweisen Ausfällen.“ Und weiter: „Auch künftig können wir Einschränkungen leider nicht ausschließen.“

Andere Fähren sind laut VGM nicht von den Ausfällen betroffen. Dass es ausgerechnet Riesa trifft, hat zwei Gründe. Zum einen werde sie vorwiegend touristisch genutzt, sei weniger wichtig für Pendler- und Schülerverkehr. Zum anderen befindet sich in Riesa mit der B-169-Brücke eine weitere Elbquerung in knapp einem Kilometer Entfernung. Das wäre in Strehla oder Niederlommatzsch nicht der Fall.

Spontanbesucher gehen der Stadt verloren

Völlig ohne Konsequenzen bleibt der Fährausfall aber nicht. Heike Kandel vermutet, dass der Stadt dadurch doch einiges an Touristen verloren geht. „Wir bekommen ja mit, dass Radfahrer rechtselbisch auf dem Elberadweg unterwegs sind und dann mit der Fähre einen kurzen Abstecher nach Riesa unternehmen.“ Die Elbbrücke bedeutet da am Ende doch einen deutlichen Umweg. Dennoch habe sie Verständnis dafür, dass es Riesa zuerst trifft, sagt Kandel.

Tatenlos bleibt die VGM bei der Sache nicht. „Wir unternehmen derzeit große Anstrengungen, um mehr Fährführer verfügbar zu haben“, erklärt die Sprecherin. „Drei Mitarbeiter befinden sich in der Weiterbildung, diese dauert allerdings noch bis Mitte 2023. Zusätzlich beginnt in Kürze ein Auszubildender mit der Berufsausbildung zum Binnenschiffer.“

Den schnellsten Überblick zu aktuellen Veränderungen bei den Fähren gibt es übrigens auf der Facebook-Seite der VGM. Dort ist aktuell wieder zu lesen, dass die F29 noch bis Donnerstag, 18. August, außer Betrieb sein soll.