SZ + Riesa
Merken

Rime investiert in Riesa mehr als eine Million Euro in neue Technik

Der Riesaer Blechspezialist will in Zukunft Aufträge schneller abarbeiten können. Und hat dafür einen neuen Laser angeschafft.

Von Stefan Lehmann
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Rime-Betriebsleiter Torsten Gast (l.) und Sebastian Krybus vor dem Millionen-Laser. Das Metallstück ist wenige Minuten zuvor geschnitten worden.
Die Rime-Betriebsleiter Torsten Gast (l.) und Sebastian Krybus vor dem Millionen-Laser. Das Metallstück ist wenige Minuten zuvor geschnitten worden. © Sebastian Schultz

Riesa. Die neue Technik steckt in eingehausten Aggregaten und hinter einer verdunkelten Scheibe. Nur über ein Bedienterminal samt Bildschirm lässt sich verfolgen, was im Inneren des großen Kastens abläuft: Linie für Linie fährt der Laser die vorgezeichnete Kontur ab und schneidet die Formen in die Metallplatte, die drinnen liegt. Der „Rime“-Schriftzug, die schräg gestellte Jahreszahl, ein sternförmiges Logo: Alles kein Problem für die neue Maschine, die sich der Riesaer Blechspezialist jetzt angeschafft hat.

Lasertechnik gab es schon vorher bei der Firma, die neue Maschine ist allerdings etwas Besonderes: „Bisher hat unser leistungsstärkster 15 kW geschafft, dieser ist mit 24 kW sozusagen das Flaggschiff der Firma Trumpf“, sagt Betriebsleiter Sebastian Krybus.

Mehr als eine Million Euro hat das Unternehmen dafür ausgegeben. Die zusätzliche Leistung hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen können dickere Bleche bearbeitet werden – bis zu sechs Zentimeter seien möglich.

Blick ins Innere der Anlage: Das Gerät ist eingehaust, nur auf einem Bedienterminal mit Monitor lässt sich verfolgen, wie es arbeitet.
Blick ins Innere der Anlage: Das Gerät ist eingehaust, nur auf einem Bedienterminal mit Monitor lässt sich verfolgen, wie es arbeitet. © Sebastian Schultz

„Der Fokus soll aber bei 30 Millimeter bleiben“, so Krybus. Wichtiger aus Sicht der Riesaer Firma ist nämlich, dass Aufträge mit dem neuen Gerät schneller abgearbeitet werden können. „Wir haben im vergangenen Jahr festgestellt, dass die Laserabteilung unser Flaschenhals war.“

Nun sei in dem Punkt abgeholfen. Der neue Laser arbeite etwa dreimal so schnell wie die älteren Geräte, da habe eher der Mitarbeiter an der Maschine zu tun, dass er hinterherkommt. „Der wichtigste Faktor ist Zeit. Wir müssen schnell auf Kundenwünsche reagieren können.“

Dass man zunehmend auf Laser setzt, hat verschiedene Gründe. Zum einen ließen sich deutlich komplexere Formen schneiden. Die Schnitte im Metall seien darüber hinaus gerader, es müsse weniger nachbereitet werden. Ein Wettbewerbsvorteil, erklärt Betriebsleiter Torsten Gast. Nur eines kann die neue Maschine nicht: dreidimensional schneiden. Dafür müssen andere Geräte genutzt werden.

Unternehmen ist weiter auf Mitarbeitersuche

Die Kundschaft kommt aus den verschiedensten Sektoren, von der Automobil- und Maschinenbaubranche über die Bau- und Lebensmittelindustrie bis hin zu Umwelttechnik. Das dürfte auch ein Faktor sein, weshalb Rime angesichts vieler Krisen recht stabil dasteht. „Wir hatten einen ruhigen Jahresstart“, so Sebastian Krybus. Mit der aktuellen Entwicklung sei man aber zufrieden. Wie es in der zweiten Jahreshälfte aussieht, das lasse sich aber in der Branche ohnehin nicht ganz einfach abschätzen, weil Aufträge teils mit recht kurzem Vorlauf in Riesa eingehen.

Der neue Laser, auf den Rime neun Monate warten musste, wird in diesem Jahr sicher die größte Investition des Unternehmens bleiben. Aber womöglich nicht die letzte. „Unser Plan ist, dass noch ein neuer Roboter kommt“, erklärt Sebastian Krybus. Der soll künftig bei Schleifarbeiten unterstützen. Generell setze man damit den Trend zu mehr Technik und Automatisierung fort.

Trotzdem wird weiter mehr Personal gesucht, sagt Sebastian Krybus. Schon für die Laserabteilung brauche man jetzt drei, vier Mann mehr. 125 Mitarbeiter zählt Rime derzeit, 85 davon arbeiten in der Produktion. Bei der jüngsten „Schau-Rein“-Woche war das Interesse groß, 14 Jugendliche hätten sich in den Gröbaer Hallen des Unternehmens die Arbeit angeschaut. Es dürfen auch gerne Frauen sein – die arbeiten bisher nämlich nur in der Verwaltung von Rime. Erstmals sei das Unternehmen deshalb auch am 25. April beim Girl’s Day im Landkreis Meißen dabei.