SZ + Pirna
Merken

Trotz 19 Prozent Mehrwertsteuer: Dieses Lokal in Pirna erhöht die Preise nicht

Im Restaurant "Platzhirsch" kostet ein Burger so viel wie vor dem 1. Januar 2024. Das hat seine Gründe.

Von Mareike Huisinga
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Stefanie Hänel ist Betriebsleiterin vom Pirnaer Restaurant "Platzhirsch". Enrico Pissarek (Mitte) managt das Brauhaus-Restaurant „Zum Gießer“ in Pirna-Copitz. Magnus Garbotz ist Küchenchef vom "Platzhirsch".
Stefanie Hänel ist Betriebsleiterin vom Pirnaer Restaurant "Platzhirsch". Enrico Pissarek (Mitte) managt das Brauhaus-Restaurant „Zum Gießer“ in Pirna-Copitz. Magnus Garbotz ist Küchenchef vom "Platzhirsch". © Norbert Millauer

Der Schock in der Branche war groß: Zum Jahresbeginn ist die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent gestiegen. Es herrscht großer Frust. Zahlreiche Gastronomen haben bereits ihre Preise erhöht und fürchten, dass weniger Gäste kommen. Aber nicht alle geben die gestiegene Steuer weiter.

Das Restaurant "Platzhirsch" am Pirnaer Markt schreibt keine neue Speisekarte. Die Preise bleiben stabil. "Wir wollen unsere Kunden nicht verprellen. Für viele Menschen ist es jetzt ohnehin schwer, da zahlreiche Gebühren und Kosten steigen. Wir möchten das nicht noch toppen", erklärt Betriebsleiterin Stefanie Hänel.

Außerdem wurden in dem Restaurant im vergangenen Frühjahr die Preise für Speisen und Getränke bereits um fünf Prozent aufgrund der allgemeinen gestiegenen Kosten erhöht.

So kostet der beliebte Canaletto-Burger mit Rindfleisch, Mozzarella, Salat, Landschinken und Tomaten derzeit 12,50 Euro. Für die Portion Pommes frites werden 4,50 Euro verlangt.

Auch im "Gießer" und "Destillerie" keine Erhöhungen

Natürlich weiß Stefanie Hänel auch, dass im Lokal mit dieser Entscheidung weniger hängen bleibt, denn es gleicht die erhöhte Mehrwertsteuer für den Kunden aus. Wie man das wirtschaftlich schaffen kann? "Schwierig", gibt die Betriebsleiterin zu. "Aber wir hatten in der Sommersaison einen guten Umsatz, von dem zehren wir jetzt."

Zum Großunternehmen Privatbrauerei Schmees-Besgen GmbH & Co. KG gehört nicht nur der "Platzhirsch", sondern auch das Brauhaus "Zum Gießer" sowie die "Destillerie" in Pirna -Copitz. Auch in diesen Lokalen wird die erhöhte Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent nicht an den Kunden weitergegeben. In dem gesamten Unternehmen arbeiten rund 50 Angestellte.

Neukalkulation zum Saisonstart

Allerdings gibt Stefanie Hänel ehrlich zu, dass mit Saisonstart im April nochmal neu kalkuliert werden müsse. In diesem Zuge kann sie höhere Preise auf Speisen nicht ausschließen. "Das steht aber noch nicht fest", so die Chefin vom "Platzhirsch".

Das Restaurant "Platzhirsch" wurde 2017 eröffnet. Es verfügt über 40 Innenplätze, im Sommer kommen ebenso viele Außenplätze auf dem Markt hinzu. "Unsere Stammgäste sind aus Pirna und Umgebung; einige fahren sogar von Dresden an", berichtet Hänel.