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Sachsen: 765.000 Euro für Menschen in Not gespendet

Die Stiftung Lichtblick dankt allen für die große Hilfsbereitschaft in besonders schwieriger Zeit. Diesen Menschen wurde geholfen.

Von Olaf Kittel
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Lichtblick mobilisiert viele Helfer wie die Meißner Schüler links – und hilft vielen Bedürftigen in Sachsen.
Lichtblick mobilisiert viele Helfer wie die Meißner Schüler links – und hilft vielen Bedürftigen in Sachsen. © Th. Kretschel (2), R. Bonß, M. Schumann, R. Sampedro

Dresden. Die Leser der Sächsischen Zeitung und Sächsische.de haben trotz eigener Sorgen durch die hohen Energiepreise und die Inflation erneut ihre große Hilfsbereitschaft für Menschen in sozialer Not bewiesen. In der aktuellen Spendensaison gingen bei der Stiftung Lichtblick seit Beginn der Sammlung im November 765.186 Euro ein. Diese Summe ist etwas niedriger als in den Vorjahren, sie erreicht wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie.

„Ich bedanke mich im Namen der Stiftung Lichtblick bei allen Lesern der Sächsischen Zeitung, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Katerina Lohse. Ihr besonderer Dank geht an die zahlreichen Leserinnen und Leser, die seit vielen Jahren regelmäßig Geld für Lichtblick spenden, und an jene, die mehrmals im Jahr oder sogar monatlich eine bestimmte Summe überweisen.

Diesen Menschen wurde geholfen:

Allerdings hat offenbar die Unsicherheit vieler Leser angesichts der Preisentwicklung im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich die Struktur der Spender veränderte. So verzeichnete Lichtblick etwa 1.100 Spender weniger, die bisher kleinere Summen überwiesen. Die Zahl der Spender, die größere Beträge einzahlten, ist dagegen gleich geblieben.

Mehrere Großspenden

Die Stiftung registrierte zudem mehrere Großspenden zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Insgesamt ist dadurch die durchschnittliche Spende sogar auf rund 90 Euro gestiegen.

Auch die Lichtblick-Hilfen haben sich verändert. Die durchschnittlichen Auszahlungen haben sich erhöht, weil die Preise zum Beispiel für benötigte Haushaltsgegenstände wie Waschmaschinen ebenso gestiegen sind wie die Kosten für Dienstleistungen. Mehr Geld wurde erneut zur Unterstützung für psychisch Kranke verwendet – ein langfristiger Trend. Ebenso registrierte die Stiftung, dass durch die Preisexplosion mehr Menschen in Sachsen unter die Armutsschwelle gerutscht sind.

Diesen Menschen wurde geholfen:

In diesem Jahr möchte Lichtblick wieder mehr Fahrten, Ausflüge und Treffen von Bedürftigen unterstützen, die wegen Corona lange nicht möglich waren.

Im Frühjahr 2022 hatte die Stiftung zudem zu einer zusätzlichen Spendenaktion für ukrainische Flüchtlinge aufgerufen. Dabei wurden 429.000 Euro gespendet, ein großer Teil wurde bereits für Soforthilfe bei der Ankunft sowie für Hilfsprojekte etwa in Dresden, Zittau und Döbeln ausgegeben.

„Besonderer Dank allen Dauerspendern“

Lichtblick-Chefin Katerina Lohse über neue Tendenzen der Spendensaison.

Katerina Lohse ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung Lichtblick.
Katerina Lohse ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung Lichtblick. © Matthias Rietschel

Frau Lohse, die Spendensaison ist vorbei. Wie bewerten Sie das Ergebnis?

Auch wenn die Spendensumme mit 765.186 Euro etwas niedriger ist als im Vorjahr, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben damit immerhin den Stand von vor Corona wieder erreicht.

Könnte es sein, dass wegen der hohen Energiepreise und der Inflation die Spendensumme niedriger ist?

Ich vermute es. Wir können sehen, dass die Zahl der Spender mit kleineren Summen um etwa 1.100 zurückgegangen ist. Wir registrieren aber auch, dass die Zahl der höheren Spenden stabil geblieben ist. Es gingen sogar wieder mehrere Spenden zwischen 5.000 und 10.000 Euro ein. Die durchschnittliche Spende ist deshalb auf 90 Euro gestiegen.

In diesen Zeiten ein gutes Ergebnis?

Ja, unbedingt. Ich bedanke mich deshalb im Namen der Stiftung Lichtblick bei allen Lesern der Sächsischen Zeitung, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an diejenigen, die schon seit vielen Jahren jedes Jahr Geld spenden und jene, die sogar mehrmals im Jahr oder sogar monatlich Geld an Lichtblick überweisen. Ich schätze mal, dass allein dieser Kreis für etwa 60 Prozent unserer Spendenmittel sorgt. Großartig!

Wie hat sich das schwierige letzte Jahr auf die Hilfsanträge bei Lichtblick ausgewirkt?

Es wurden höhere Summen beantragt, weil auch die Preise etwa für Waschmaschinen oder Kühlschränke gestiegen sind, mit denen wir Menschen in Not helfen. Es steigen aber auch die Kosten für Hilfsangebote für psychisch Kranke, von denen immer mehr um Hilfe bitten. Wir bekommen jetzt auch mehr Anträge von Menschen, die durch die Kostensteigerungen unter die Armutsgrenze gerutscht sind.

Gibt es Anträge zur Übernahme der gewachsenen Energiekosten?

Bisher nur wenige. Wir gehen davon aus, dass dies erst ab diesem Jahr ein Thema wird, wenn die Energiekostenabrechnungen verschickt werden. Wenn solche Anträge kommen, werden wir wie immer von Fall zu Fall entscheiden.

Diese Anträge werden auch über die Sozialeinrichtungen gestellt?

Ja, unbedingt. Ich bitte alle, die Hilfe benötigen, die Beratungsangebote der Sozialeinrichtungen anzunehmen. Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit ausdrücklich bei allen Sozialarbeitern. Ihre Arbeit ist in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig , sie werden sehr gebraucht.

Worauf konzentriert sich die Stiftung Lichtblick in diesem Jahr?

Wir unterstützen wieder mehr Fahrten, Ausflüge, Treffen von Bedürftigen, die wegen Corona lange nicht stattfinden konnten. Gesellschaftliche Teilhabe ist für sie wichtiger denn je.

  • Die Stiftung Lichtblick sammelt das gesamte Jahr hindurch für in Not geratene Menschen in unserer Region, die keine andere Unterstützung finden. Die Spenden werden das ganze Jahr über vergeben.
  • Sie möchten helfen? Hier können Sie das jederzeit tun. Das Geld übermitteln Sie an die Stiftung per Bankeinzug oder per Paypal - sicher und einfach. Alternativ dazu können Sie Ihre Spende auch auf folgendes Konto bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden einzahlen: IBAN: DE88 8505 0300 3120 0017 74, BIC: OSDDDE81.
  • Der Überweisungsbeleg gilt bis 300 Euro als Spendenquittung. Für größere Überweisungen senden wir bei Angabe einer Adresse eine Quittung.
  • Hilfesuchende wenden sich bitte an Sozialeinrichtungen ihrer Region wie Diakonie, Caritas, DRK, Volkssolidarität, Jugend- und Sozialämter.
  • Die Sächsische Zeitung veröffentlicht automatisch die Namen der Spender. Wer anonym spenden will, vermerkt beim Verwendungszweck „Anonym“.
  • Erreichbar ist Lichtblick telefonisch dienstags und donnerstags von 10 bis 15 Uhr unter 0351/4864 2846, jederzeit per E-Mail: [email protected]; Die Postadresse lautet: Stiftung Lichtblick, 01055 Dresden. Mehr Informationen: www.lichtblick-sachsen.de.