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Politik in Sachsen – Die Morgenlage

Lehrermangel: Piwarz kündigt weitere Einstellungen an + Energiekrise: Günther gibt teilweise Entwarnung + Flüchtlinge: Besser vorbereitet als 2015

Von Tobias Winzer
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Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz kündigt angesichts des Lehrermangels weitere Neueinstellungen an. Er sagt aber auch, dass Lücken bleiben werden.
Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz kündigt angesichts des Lehrermangels weitere Neueinstellungen an. Er sagt aber auch, dass Lücken bleiben werden. © SZ

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Guten Morgen,

Energiekrise, Ukraine-Krieg, Klimakatastrophe, Lehrermangel - wer eher pessimistisch durchs Leben geht, hat derzeit leichtes Spiel. Oder andersherum formuliert: Es ist derzeit gar nicht so leicht, Mut machende und aufbauende Geschichten zu finden - auch für uns Journalisten. Für einen guten Start in die neue Woche will ich Ihnen deshalb eine Recherche meines Kollegen Stephan Schön empfehlen.

Es geht - Sie ahnen es - um ein Thema, dass uns in den vergangenen Monaten viele schlechte Nachrichten beschert hat. Doch Dresdner Wissenschaftler scheinen jetzt einem Rätsel der Corona-Pandemie auf die Spur gekommen zu sein. Die Wissenschaftler untersuchten ein ganz bestimmtes Protein im Blut, mit dem Namen - kein Scherz - Dickkopf 1. Eines der Ergebnisse: Menschen, die an Covid erkranken und einen hohen Dickkopf-1-Spiegel besitzen, haben nur ein halb so hohes Risiko, an Covid zu sterben.

Was das bedeuten könnte? Wenn sich künftig neue aggressive Mutationen ausbreiten, dann hätten Medizinier eine Art Frühwarnsystem. Sie wissen dann, wo sie nachschauen müssen, um das Risiko für sehr schwere Krankheitsverläufe frühzeitig zu erkennen. Der Kampf gegen die Covid-Erkrankung wäre deutlich effektiver als heute. Hier geht es zur gesamten Geschichte.

Ich wünsche Ihnen einen optimistischen Start in die neue Woche.

Ihr Tobias Winzer, Politikredakteur sächsische.de

Die wichtigsten News am Morgen:

Piwarz über Lehrermangel: "Brauchen mehr Bewerber"

Sachsen will im Laufe des Schuljahres weitere Lehrkräfte einstellen. Zum zweiten Halbjahr im Februar sind 900 Stellen ausgeschrieben. Bisher sind nach Angabe des Kultusministeriums Bewerbungen von rund 650 grundständig ausgebildeten Lehrern eingegangen. Das seien zwar "ermutigende Zahlen", sagt Kultusminister Christian Piwarz (CDU) im Interview mit saechsische.de, "dennoch bräuchten wir mehr Bewerber." Piwarz nennt zudem die Zahl von 200 Seiteneinsteigern, die bereits eingestellt sind und ab 1. Februar unterrichten können. Positiv sei auch, "dass sich über 80 Prozent der Referendare, die jetzt fertig werden, auch in Sachsen beworben haben".

Die Freie Presse lässt derweil eine Oberschulleiterin aus dem Raum Chemnitz erzählen, wie sich der Lehrermangel konkret auf den Unterricht auswirkt. Sie kann Physik nur für die sechsten und zehnten Klassen anbieten und muss Mathestunden streichen. Biologie steht an ihrer Schule auf der Kippe, Kunst fällt aus.

Heizen im Winter: Günther gibt Entwarnung

Sachsens Umwelt- und Energieminister Wolfram Günther (Grüne) gibt angesichts der Energiekrise Entwarnung für diesen Winter: Zwar fehle Erdgas aus Russland, aber das werde nicht zu einem flächendeckenden Stromausfall führen. Der Nordteil Deutschlands habe einen Stromüberschuss, und Sachsen gehöre zum Norden. Es habe auch niemals das Problem bestanden, dass jemand nicht heizen könne. Zwar müsse Energie gespart werden, und im Notfall müsse ein Teil der Industrie auf Erdgas verzichten. Doch manche Sorgen wegen der Energiekrise seien lediglich "Nebelkerzen". Die Energiewende in Sachsen gehe weiter, die Landesregierung arbeite an neuen Regeln zur Beschleunigung. Saechsische.de listet auf, wie der Energieminister die Lage in vier Punkten einschätzt.

Behördenchefin zur Flüchtlingslage: "Es ist schaffbar"

In Sachsen haben im laufenden Jahr schon mehr Menschen Asyl gefunden als im Krisenjahr 2015. Mit Stand November summiert sich die Zahl aller in diesem Jahr von der Landesdirektion Sachsen (LDS) registrierter Flüchtlinge auf 72.000 Menschen. Die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, sieht den Freistaat aber besser vorbereitet als vor sieben Jahren. "Es ist schaffbar, aber es erfordert ein gutes Miteinander mit den Kommunen", sagt sie im Podcast von sächsische.de. Zugleich räumt sie ein, dass die derzeitige Situation vor allem Städte in Ballungsräumen an die Belastungsgrenze bringe. "Es gibt dort deutlich weniger freie Wohnungen als noch 2015", sagt sie.

Derzeit sind die sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen zu 60 Prozent ausgelastet, hatte Innenminister Armin Schuster (CDU) in der vergangenen Woche gesagt. Die Zahl der Plätze ist bereits von 4.000 auf 8.000 verdoppelt worden. Auch in den Landkreisen werden die Kapazitäten aufgestockt. Das Görlitzer Landratsamt hat zum Beispiel ein altes Zollgebäude in Zittau reaktiviert und eine Gemeinschaftsunterkunft eingerichtet. Nun sind dort die ersten Flüchtlinge eingezogen.

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