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Deutlich mehr Touristen besuchen Sachsen

Sachsens Tourismusbilanz für 2022 ist positiv. Besonders Städtereisen stoßen nach der Pandemie wieder auf Interesse. Dazu kommen wieder mehr ausländische Gäste.

Von Andrea Schawe
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In der Weihnachtszeit konnte Dresden nach zwei Jahren Pause wieder mit dem Striezelmarkt punkten.
In der Weihnachtszeit konnte Dresden nach zwei Jahren Pause wieder mit dem Striezelmarkt punkten. ©  Christian Juppe

Dresden. Der Tourismus in Sachsen hat sich im vergangenen Jahr weitgehend erholt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes besuchten den Freistaat sieben Millionen Gäste, die 17,9 Millionen Übernachtungen buchten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Ankünfte um zwei Drittel, bei den Übernachtungen betrug der Zuwachs knapp 46 Prozent.

Besonders für Städtereisen registrierten die Tourismusbetriebe wieder deutlich mehr Interesse. Dresden zählte 1,8 Millionen Gäste und 3,8 Millionen Übernachtungen – ein Plus von 83,2 Prozent beziehungsweise 71 Prozent. Besonders im Dezember konnte die Landeshauptstadt ebenso wie Leipzig punkten. Die Zahl der Ankünfte lag zur Weihnachtszeit noch etwa 15 Prozent unter den Werten von 2019. In Chemnitz betrug das Minus knapp 23 Prozent. Außerhalb der Großstädte übertraf besonders das Erzgebirge die Vorjahreswerte deutlich.

Die Zahlen stimmen Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) "sehr zuversichtlich". Trotz der noch zu Jahresbeginn 2022 geltenden Corona-Einschränkungen und trotz hoher Energiepreise, Inflation und den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz konnten alle Tourismusregionen Zuwächse verzeichnen. Der Freistaat hatte die Branche mit etwa 9,3 Millionen Euro unterstützt.

In Sachsen sind auch wieder vermehrt ausländische Touristen zu Gast. Insgesamt mehr als 1,6 Millionen Übernachtungen buchten Gäste aus dem Ausland - 73 Prozent im Vergleich zu 2021. Die meisten von ihnen kamen aus Polen, danach folgen die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Tschechien. Es kamen auch wieder Touristen aus den USA und Asien.

Die Zahlen des bisherigen Rekordjahres 2019 konnten zwar noch nicht erreicht werden. Die Gästezahlen lagen aber nur noch 17,4 Prozent, die Übernachtungszahlen 13,7 Prozent unter den Ergebnissen von 2019. Besonders die Stadt und der Landkreis Leipzig sowie der Landkreis Nordsachsen erreichten fast das Niveau von vor der Pandemie.

"Der Tourismus in Sachsen hat im vergangenen Jahr zwar die Erfolge von 2019 noch nicht ganz erreicht, aber die Entwicklung seit dem Sommer 2022 stimmt uns hoffnungsvoll", sagte Jörg Markert, der Präsident des Landestourismusverbandes. Das sei vor allem den Gastgebern zu verdanken, "die auch in Zeiten der Pandemie nicht aufgegeben haben, nach vorn blicken und stets neue Ideen und Geschäftsmodelle entwickeln."

Allerdings gingen die zwei Pandemiejahre an vielen Betrieben nicht spurlos vorbei. Einige mussten während der Corona-Zeit aufgeben. Nach Angaben des Landesamtes sank die Zahl der sächsischen Beherbergungseinrichtungen von Juli 2019 bis Juli 2022 um etwa 100 auf nicht einmal mehr 2.000 Einrichtungen.

Sachsens Tourismus-Marketingagentur kündigte für dieses Jahr eine deutschlandweite Kampagne zum Thema Ganzjahrestourismus mit dem Titel "Draußen sein in Sachsen" an. Sie soll Angebote für Städte- und Kulturreisen sowie Aktiv- und Familienurlaub vereinen.