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Straßensperrungen in der Sächsischen Schweiz: Porschdorf wird zur Sackgasse

Die letzte verbliebene Verbindung zwischen Hohnstein und Bad Schandau ist im November dicht. Gebaut wird außerdem im Kirnitzschtal.

Von Dirk Schulze
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Im November wird zwischen Hohnstein und Bad Schandau sowie im Kirnitzschtal gebaut.
Im November wird zwischen Hohnstein und Bad Schandau sowie im Kirnitzschtal gebaut. © Symbolbild: Daniel Schäfer

Für Autofahrer könnte es haarig werden in den kommenden Wochen im rechtselbischen Teil der Sächsischen Schweiz. Ab dem 1. November wird die Ortsdurchfahrt in Porschdorf gesperrt, wie das Bad Schandauer Rathaus bestätigt. Damit ist die Verbindung zwischen Hohnstein und Bad Schandau über die Ziegenrückenstraße unterbrochen - und somit die letzte halbwegs direkte Route, die bisher noch befahrbar war.

Schon seit Mitte Oktober ist die Strecke über die sogenannte Sense (Kreisstraße K8723) zwischen Bad Schandau und Hohnstein dicht, weil in Porschdorf eine neue Brücke über die Polenz gebaut wird. Nun fällt wegen einer weiteren Baustelle in Porschdorf auch die Alternative über den Ziegenrücken weg. Porschdorf wird zur Sackgasse.

Hinzu kommen die ebenfalls am 1. November beginnenden Bauarbeiten im Kirnitzschtal. Als einzige durchgängige Route aus dem Elbtal heraus bleibt somit die Panoramastraße über Altendorf, Mittelndorf und Lichtenhain in Richtung Sebnitz befahrbar, die für die erwähnten Sperrungen auch als Umleitung dient.

Das sind die Verkehrseinschränkungen im Detail:

© SZ Grafik

Vollsperrung an Kreuzung in Porschdorf

In Porschdorf lässt der Versorger Sachsen-Energie neue Strom- und Gasleitungen verlegen sowie Glasfaser für schnelles Internet. Dafür wird die Hohnsteiner Straße zwischen der Ortsgrenze zu Rathmannsdorf und der Kreuzung am Porschdorfer Berg aufgegraben. Die Kreuzung ist damit nicht passierbar.

Die Bauarbeiten sollen planmäßig vom 1. bis 30. November dauern. Kommt winterliches Wetter dazwischen, ist eine Verlängerung bis zum 15. Dezember möglich. Die Umleitung wird von Bad Schandau aus über Sebnitz (S154) ausgeschildert, aus Richtung Hohnstein kommend analog über Ehrenberg (S165).

Ursprünglich hätten die Bauarbeiten schon im Frühjahr stattfinden sollen, sie wurden dann aber wegen der touristischen Bedeutung der Ziegenrückenstraße als Verbindung zwischen Bad Schandau und der Bastei in die besucherarme Nebensaison verschoben.

Für Anwohner von Walthersdorf und Porschdorf sowie den öffentlichen Busverkehr und Pflegedienste gibt es eine Ausweichmöglichkeit über Prossen. Es handelt sich allerdings um eine einspurige Anliegerstraße. Sie wird per Ampelregelung abwechselnd in nur eine Richtung befahrbar sein, die Ampelphasen werden mindestens zehn Minuten dauern.

Der Regionalverkehr RVSOE setzt extra kleine Busse ein, um die Strecke passieren zu können. Der Schülerverkehr wird gewährleistet, allerdings verändern sich durch die Ampel die Abfahrtszeiten.

Behelfsbrücke in Porschdorf wird abgebaut

Seit Längerem wird in Porschdorf an der neuen Brücke über die Polenz gebaut. Neben dem Brückenbauwerk lässt der Landkreis dort auch eine neue Stützwand errichten und auf rund 200 Metern die Fahrbahn erneuern. Bislang gibt hier noch eine Behelfsbrücke über die Polenz, die aus Richtung Hohnstein über die Sense kommend den Gewerbehof im Polenztal erreichbar macht.

Noch vor Weihnachten soll die Behelfsbrücke allerdings abgebaut werden. Sie führt über ein Privatgrundstück und die Nutzungsvereinbarung läuft zum Jahresende aus. Die Bauarbeiten an der neuen Brücke mitsamt Vollsperrung sollen voraussichtlich bis April 2024 andauern.

Gasthäuser und Campingplatz im Kirnitzschtal bleiben erreichbar

Am 1. November startet zudem der Breitbandausbau im Kirnitzschtal. Bis voraussichtlich 22. Dezember wird deshalb die Durchfahrt von Bad Schandau bis nach Hinterhermsdorf nicht möglich sein. Auch Busse und die Kirnitzschtalbahn müssen pausieren. Die Kirnitzschtalstraße wird jedoch nur abschnittsweise gesperrt, sodass die Gasthäuser und Wanderparkplätze jeweils aus einer Richtung erreichbar bleiben. Die Umleitung führt über Sebnitz und Saupsdorf.

So wird im Kirnitzschtal gebaut:

  • Bauabschnitt 1a: Camping Ostrauer Mühle bis Hotel & Restaurant Forsthaus; Vollsperrung 1. November bis 6. November;
  • Bauabschnitt 1b: Depot der Kirnitzschtalbahn bis Camping Ostrauer Mühle; Vollsperrung 7. November bis 14. November;
  • Bauabschnitt 2: Hotel & Restaurant Forsthaus bis Lichtenhainer Wasserfall; Vollsperrung 15. November bis 1. Dezember;
  • Bauabschnitt 3: Lichtenhainer Wasserfall bis Gasthaus Buschmühle; Vollsperrung 2. Dezember bis 22. Dezember.

Zuletzt war noch die Zufahrt für den Campingplatz Ostrauer Mühle fraglich. Hier wurde jedoch eine Lösung gefunden, wie Inhaber Christoph Hasse bestätigt. Der betreffende Bauabschnitt wurde nochmals unterteilt, sodass der Campingplatz in der relevanten Feiertagswoche um Reformationstag und Allerheiligen noch direkt aus Bad Schandau angefahren werden kann. Erst ab 7. November müssen Gäste dann die Umleitung über Sebnitz nehmen.

Später wandert die Baustelle dann talaufwärts, sodass im Dezember, wenn viele Weihnachtsfeiern stattfinden, auch der Lichtenhainer Wasserfall wieder ohne Umleitung aus Bad Schandau erreichbar ist.

Neben dem Breitbandausbau wird im Kirnitzschtal auch eine neue Stromleitung verlegt. Parallel dazu nutzt der RVSOE die Zeit für eine Revision der Oberleitung der Kirnitzschtalbahn. Die Nationalparkverwaltung will zudem während der abschnittsweise angeordneten Vollsperrung weitere abgestorbene Bäume entlang der Kirnitzschtalstraße fällen.