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Sie wollen das Klettern nachhaltiger machen

Ein Tischlermeister und ein Sozialpädagoge aus dem Erzgebirge wollen Holzgriffe für Kletterhallen produzieren. Dafür haben sie jetzt den eku-Zukunftspreis gewonnen. Was sie vorhaben.

Von Luisa Zenker
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Mit der Holzfräse zum perfekten Klettergriff - die zwei Chemnitzer wissen, wie das gehen könnte.
Mit der Holzfräse zum perfekten Klettergriff - die zwei Chemnitzer wissen, wie das gehen könnte. © Baumkinder

David Müller und Tino Hartrampf haben sich eines in den Kopf gesetzt: Es braucht mehr Holz statt Plastik, ob beim Kinderspielzeug oder in den Kletterhallen. Um das umzusetzen, haben sie jetzt 20.000 Euro durch den eku-Zukunftspreis gewonnen,

Worum geht es in eurem Projekt?

Ein Tischlermeister, ein Sozialpädagoge und die Idee: Der Klettersport sollte nachhaltiger werden. Eigentlich haben die zwei Chemnitzer vor zwei Jahren ein Unternehmen für grünes Spielzeug gegründet. Dafür haben sie Murmelbahnen und Babyrasseln aus Holz entwickelt. In kurzer Zeit wurden die Produkte zum Verkaufsschlager. Doch das Start-up Baumkinder aus dem Erzgebirge will nun noch weitergehen und die Kletterhallen in Sachsen nachhaltiger machen. Dafür haben sie an Klettergriffen aus Holz getüftelt. Und hatten Erfolg: „Mehrere Prototypen haben wir schon hergestellt und Kletterern vorgestellt“, erklärt der 41-jährige Tino Hartrampf. „Die Technik ist da.“ Sie wollen bis zum Ende des Jahres die erste Griffserie aus Buche vorstellen. „Und im besten Falle verschrauben.“

Was macht euer Produkt nachhaltig?

Der Klettersport liegt im Trend und ist stark gewachsen. Laut Deutschem Alpenverein klettern mehr als eine Million Menschen in Deutschland. Doch im Winter muss das Training nach drinnen verlegt werden. Mehr als 600 Hallen gibt es in Deutschland, weiß Hartrampf, der selbst nicht klettert, aber Profikletterer in der Familie kennt. Doch im Winter müssen die Kletterer an Kunststoffgriffen trainieren „Da sind sehr viele Tonnen Plastik verschraubt“, erklärt Hartrampf. Er hofft, einen Teil dazu beizutragen, weniger Plastik in den Hallen zu verwenden. Konkurrenz gibt es bisher wenig, weil die bisherigen Holzgriffe noch in den Kinderschuhen stecken und sehr aufwendig sowie teuer produziert werden. Er will das nun mittels einem neuen Verfahren verändern. Nach Nutzung sollen die organischen Griffe wieder eingeschickt und aufgearbeitet werden, dadurch könne man sich Kosten sparen. Mittels einer ökologischen Beschichtung sollen die Griffe den Belastungen standhalten. „Der Rest bleibt erstmal geheim.“

Was hat euch motiviert?

„Wir sind sehr naturverbunden, das zeigt ja auch unser Start-up“, so der Sozialpädagoge, der sich eine Welt wünscht, in der vernünftig mit den Ressourcen umgegangen wird. In ihrem Spielzeug-Unternehmen haben sie deshalb auch schon 300 Bäume gepflanzt. Plastik möchte er soweit es geht vermeiden. Er sieht da gerade im Klettersport eine Schnittmenge. „Die meisten Kletterer sind sehr naturverbunden und wünschen sich, dass der Sport nachhaltiger wird.“