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So finden Eltern eine gute Geburtsklinik in Sachsen

Wegen Corona fallen Kreißsaalführungen aus. Ein neuer Online-Navigator zeigt, was welche Klinik wirklich bietet. Sächsische.de hat daran mitgearbeitet.

Von Stephanie Wesely
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Kreißsaal im Helios Klinikum Pirna
Kreißsaal im Helios Klinikum Pirna © Helios Klinikum

Dresden. In Sachsen suchen jährlich etwa 34.000 werdende Mütter oder Paare nach einer guten Geburtsklinik. Eine der wichtigsten Informationsquellen dabei sind die Kreißsaalführungen. Doch diese werden wegen der Pandemie ausgesetzt. Zwar sind die Klinken verpflichtet, jährlich Qualitätsberichte zu veröffentlichen. Allerdings sind diese für werdende Eltern nicht nur unverständlich, sondern meist auch nutzlos. Fast 90 Prozent der bundesweit 686 Geburtshilfeabteilungen sind bei allen vier Qualitätsindikatoren „unauffällig“. Das heißt, sie erfüllen die Mindeststandards. „Die entscheidenden Hinweise, die Eltern für eine informierte Wahl bräuchten, werden gar nicht erhoben oder nur in Fachpublikationen veröffentlicht“, sagt Professor Frank Louwen, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dabei gehe es vor allem um den Faktor Mensch: Sind genug Hebammen da und rund um die Uhr qualifizierte Ärzte?

Das Science Media Center hat deshalb einen „Kreißsaal-Navigator“ entwickelt, in dem öffentliche Daten aufbereitet und durch die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage ergänzt wurden. Ein Rechercheverbund aus elf Medienpartnern, zu denen auch die SZ gehört, hat dazu alle Geburtskliniken Deutschlands befragt. Der Navigator ermöglicht es, online nach Kriterien wie Entfernung der Klinik, Verfügbarkeit von Fachärzten, Hebammen und Kinderklinik oder der Kaiserschnittrate zu filtern und damit eine passgenaue Geburtsklinik zu finden. Das neue Online-Tool ist ab sofort freigeschaltet und unter www.kreisssaal-navi.de kostenlos nutzbar.

Demnach bieten Geburtskliniken in Sachsen eine vergleichsweise gute Qualität. So liegt die Säuglingssterblichkeit mit 0,23 Prozent bundesweit am niedrigsten. Auch die Kaiserschnittrate ist mit knapp 24 Prozent am geringsten. Doch es gibt regionale Unterschiede. „Wenn eine höhere Rate nicht mit mehr Risikoschwangerschaften begründbar ist, ist das oft ein Indiz für eine problematische Personalsituation“, so Holger Stepan, Geburtsmediziner der Uniklinik Leipzig. Detaillierte Ergebnisse lesen Sie in einer neuen Serie.

Die neue Serie auf Sächsische.de