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Lange Warnstreiks in Sachsens Nahverkehr haben begonnen

Die Gewerkschaft Verdi hat ein Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt. Jetzt wird gestreikt. Bis Sonntag bleiben in mehreren Kreisen in Sachsen die Busse in den Garagen.

Von Mirko Jakubowsky & Ulrich Wolf & Erik Geipel
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Seit diesem Mittwoch wird im Nahverkehr Sachsens gestreikt.
Seit diesem Mittwoch wird im Nahverkehr Sachsens gestreikt. ©  dpa/Jan Woitas

Dresden. In vielen Teilen Sachsens haben am Mittwochmorgen Warnstreiks im Nahverkehr begonnen. "Der Streik ist planmäßig angelaufen", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Sven Vogel. Der Ausstand soll bis Sonntag um 6.00 Uhr andauern.

Von den Streiks betroffen sind die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie in Teilen die Städte Chemnitz, Dresden und Plauen.

Zum Streik aufgerufen hat Verdi Angestellte von Unternehmen, die dem Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) angehören. Dazu gehören:

Die Entscheidung für den Streik ist das Ergebnis einer Mitgliederbefragung zum jüngsten Angebot der Arbeitgeber, das damit abgelehnt wurde. Das Angebot beinhaltete einen Inflationsausgleich sowie 13,7 Prozent mehr Lohn. Die Verdi -Forderungen liegen derweil bei einer Gehaltssteigerung von 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro mehr pro Monat.

"Das ist die letzte Warnung für die Arbeitgeber, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sollte das nicht erfolgen, entschiedet die Tarifkommission in der kommenden Woche über einen unbefristeten Streik", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Paul Schmidt nach der Warnstreik-Entscheidung gegenüber Sächsische.de. "Dass dies für die Bevölkerung eine Zumutung ist, das ist uns klar. Aber wir verlangen nur eine Gleichberechtigung für die Beschäftigten", so Schmidt weiter. Es gebe Beschäftigte von Drittunternehmen, die für denselben Job viel weniger Geld bekämen.

Großstädte in Sachsen weniger betroffen als Landkreise

Die Nahverkehrs-Unternehmen der Großstädte, die im kommunalen Arbeitgeberverband organisiert sind (TV-N), haben sich bereits am Freitag geeinigt und streiken nicht. Auch S-Bahnen und Regionalzüge werden nicht bestreikt und sind Alternativen.

Dresden ist dennoch betroffen, durch den Streik der Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH, die etliche Linien betreibt. Nach Angaben der Dresdner Verkehrsbetriebe betrifft die Buslinien 66, 68, 72, 73, 76, 77, 79, 80, 81, 85 und 88 sowie den Ersatzverkehr auf den Linien 4 (Bau Radebeul) und 11 (Bau Bautzner Straße). Einzelne Fahrten könnten demnach zwar stattfinden, jedoch sei eine Prognose zu Abfahrtszeiten und Pünktlichkeit nicht möglich. Auch die Fährverbindungen fallen weg. Das Kultusministerium sieht wegen der Streiks die Teilnahme einiger Gymnasiasten an den anstehenden Abiturprüfungen gefährdet.