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Der Meister aus Dresden ist entthront

Die Volleyballerinnen des DSC verlieren auch das zweite Halbfinalspiel gegen Potsdam.

Von Alexander Hiller
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Diagonalangreiferin Maja Storck (l.) und Jenna Gray mussten wie hier im Pokalfinale einige Tränen trocknen.
Diagonalangreiferin Maja Storck (l.) und Jenna Gray mussten wie hier im Pokalfinale einige Tränen trocknen. © Archiv: Lutz Hentschel

Potsdam. Der Titelverteidiger ist raus. Die Volleyballerinnen des Dresdner SC haben auch das zweite Halbfinalduell gegen den SC Potsdam verloren. Nach dem enttäuschenden 0:3 vor heimischem Publikum am vergangenen Samstag stellte sich das Team von Trainer Alexander Waibl am Dienstag in der MBS-Arena von Potsdam zwar leicht verbessert vor, das reichte gegen die Brandenburgerinnen aber nicht aus. Nach dem 3:1-Heimsieg (32:34, 25:18, 25:10, 26:24) steht Potsdam erstmals in seiner Vereinsgeschichte im Meisterschaftsfinale der Volleyball-Bundesliga – und trifft dort auf Stuttgart. Eine Sensation – wie in Potsdam häufig zitiert – ist das freilich nicht.

Der DSC wurde Anfang und Ende März von zwei Corona-Wellen im Team erschüttert – und war noch ein Stück weit entfernt von seinen eigenen Leistungsansprüchen. Und Potsdam zählt zu jenen wenigen Klubs in Deutschland, der Dresden in einigen Entwicklungen bereits einen Schritt voraus ist.

Der entthronte DSC konnte nur im ersten Durchgang die Hoffnung einiger mitgereister Fans nähren, noch ein drittes und entscheidendes Halbfinalduell am Freitag in Dresden zu erzwingen. In dem eminent spannenden Durchgang nutzten die Gäste ihren zehnten Satzball zur Führung.

Zum Trost die Bronzemedaille

Danach konnten die Dresdnerinnen gegen die wie entfesselt aufspielenden Brandenburgerinnen eigentlich nur noch reagieren. Auch die im ersten Durchgang noch überragende DSC-Diagonalangreiferin Maja Storck wurde vom SC Potsdam zusehends ausgebremst. Allerdings leistete das Waibl-Team tatsächlich bis zum letzten Ball erbitterte Gegenwehr.

Auch im letztlich letzten vierten Satz musste Potsdam in eine kleine Verlängerung. Dresden muss sich indes mit der Bronzemedaille trösten. So richtig freuen konnte sich an diesem Abend wohl keine der Gästespielerinnen. Im Gegenteil, viele Spielerinnen schämten sich bei der Zeremonie ihrer Tränen nicht, als Trainer Waibl jede von ihnen herzte.

Für einige war es ein Abschied für immer vom DSC. Zuspielerin Jenna Gray hatte bereits vor der Halbfinal-Serie verkündet, dass sie ihren im Sommer auslaufenden Kontrakt nicht verlängern wird. Auch die Verträge von Spielführerin Jennifer Janiska und Hauptangreiferin Maja Storck laufen aus. Beide Führungsspielerinnen wollten sich zu ihrer Zukunft bislang nicht äußern – jeweils mit dem Verweis, sich ganz auf die sportliche Aufgabe beim DSC fokussieren zu wollen. Die Verträge von Madeleine Gates, Teodora Pusic, Sophie Dreblow und Kristina Kicka laufen aus. Es deutet sich ein neuerlicher Umbruch an.

Darum werden sich Waibl und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann in den kommenden Tagen und Wochen kümmern und auch äußern.