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Freitals Fußball-Chef: "Spiel gegen Aue ist immer Hochrisikospiel"

Der SC Freital steht im Landespokal vor der Partie des Jahres - muss aber nach Grimma ausweichen. Fußball-Chef Daniel Wirth bedauert das und hofft dennoch auf einen tollen Tag.

Von Jürgen Schwarz
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Freitals Fußball-Chef Daniel Wirth verrät im Interview auch, wann der SCF endlich ins umgebaute Stadion des Friedens umziehen wird.
Freitals Fußball-Chef Daniel Wirth verrät im Interview auch, wann der SCF endlich ins umgebaute Stadion des Friedens umziehen wird. © STEFFEN MANIG

Freital. Am Wochenende steht das Viertelfinale im Fußball-Sachsenpokal an. Unter den acht besten Vereinen befindet sich auch der SC Freital. Der Sportclub erwartet Drittligist Erzgebirge Aue. Gespielt wird am Samstag ab 14 Uhr allerdings im Husarensportpark in Grimma. Schiedsrichter ist der 37 Jahre alte Alexander Sather. Die Freitaler hatten sich mit Siegen in Großenhain (5:2), Weinböhla (9:0) sowie Oderwitz (4:1) und zu Hause gegen Liga-Kontrahent Grimma (3:1) bis in die Runde der letzten Acht gespielt.

Aue, aktuell Neunter der dritthöchsten deutschen Spielklasse, war erst in der 3. Runde in den Wettbewerb eingestiegen. Nach einem 4:0 bei der BSG Stahl Riesa und einem 1:0 im Achtelfinale beim SSV Markranstädt stand die Viertelfinal-Teilnahme der „Veilchen“ fest. Daniel Wirth, Abteilungsleiter Fußball beim SCF, hatte im Vorfeld mit seinem Funktionsteam sehr viel zu tun, da das Spiel aus Sicherheitsgründen nicht in Freital stattfinden kann.

Herr Wirth, am Samstag steht ein sportlicher Höhepunkt in der noch jungen Geschichte des Sportclubs an. Wie bitter ist es für Sie, dass das Pokalspiel gegen Aue nicht in Freital ausgetragen werden kann?

Es ist wirklich sehr schade. Wir haben bis zur letzten Sekunde alles probiert, aber wie schon oft erwähnt, kommt das Spiel einfach ein Jahr zu früh. Das Stadion des Friedens ist immer noch eine Baustelle. Die Sicherheit aller steht immer an erster Stelle, und diese ist aktuell noch nicht gewährleistet.

Sie sind in Grimma geboren. Stammt daher die Idee, den Tabellenneunten der 3. Liga im Husarensportpark zu empfangen?

Wir haben auch viele andere Varianten geprüft, fast jedes taugliche Stadion in Sachsen unter die Lupe genommen. Meine Kontakte nach Grimma waren bei der Suche natürlich hilfreich. Die Muldestadt ist gut erreichbar und hatte durch das Pokalspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig im März dieses Jahres und die Oberligapartie im März 2022 gegen den FC Rot-Weiß Erfurt zwei gute Referenzen vorzuweisen.

Gab es Alternativen?

Um ehrlich zu sein, zuletzt nicht wirklich. Im Dresdner Raum ist ein Spiel gegen Aue immer ein Hochrisikospiel und damit fast unmöglich. Viele Vereine, die geeignete Stadien hätten, haben an dem Wochenende selbst noch Spiele oder waren von der Entfernung noch weiter weg, wodurch es dann auch für unsere Fans unattraktiv geworden wäre. Zudem saß uns die Zeit im Nacken.

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie und bleibt am Ende wenigstens ein finanzielles Plus für den SC Freital?

Das Pokalspiel ist ausverkauft. Es werden rund 1.600 Zuschauer im Stadion sein. Die Spieler erwartet also eine tolle Kulisse. Wenn alles friedlich bleibt, jeder ein Bier trinkt und eine Bratwurst isst, sollte es auch finanziell passen.

Kommen wir zum sportlichen Bereich. Die Generalprobe mit der 0:4-Heimniederlage gegen Plauen ging schief. Befürchten Sie ein Debakel gegen Aue?

Das befürchte ich nicht. Das Spiel wird für jeden Spieler ein besonderes Spiel sein und alle werden das Maximale aus sich herausholen. Natürlich hatten wir uns trotzdem vorab gegen den Titelanwärter VFC Plauen mehr erhofft. Wenn wir es schaffen, individuelle Fehler, wie gegen Plauen, zu vermeiden, bin ich sehr optimistisch, dass wir auch gegen Aue sehr lange im Spiel bleiben.

Wie fällt Ihre Zwischenbilanz in der 5. Liga aus?

Wir wussten, dass die zweite Saison sehr schwer wird. Grundsätzlich war das Ziel, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben und möglichst das Ergebnis der Vorsaison zu bestätigen. Ich denke, dass wir in der Liga durchaus den ein oder anderen Punkt mehr hätten holen können. Der Tabellenplatz spiegelt aber auch exakt das wider, was wir vor der Saison analysiert haben. Wir wollten junge Spieler einbinden und das braucht eben Zeit und bringt Schwankungen mit sich. Dazu kommt, dass die Liga sehr ausgeglichen ist und Nachlässigkeit eben schnell bestraft werden.

Ab wann werden die Schützlinge von Chefcoach Knut Michael im neuen Stadion trainieren und spielen können?

Wir werden mit dem Trainingsauftakt im Juli in unser neues Wohnzimmer einziehen.

Wird es im Sommer ein Stadion-Eröffnungsspiel gegen einen attraktiven Kontrahenten geben?

Wir sind bereits in der Planung und in Gesprächen. Da noch nicht in jedem Verein der Sommerfahrplan steht, kann ich aber am heutigen Tag noch keinen konkreten Gegner verkünden. Da das Stadion sehr vielfältig, also auch von anderen Sportarten, wie den Leichtathleten, genutzt wird, wird es aber eine Reihe von interessanten Veranstaltungen geben.

Wie steht es um die Vertragsgespräche beziehungsweise wie viele Spieler haben einen Kontrakt, der über diese Saison hinausläuft?

Die Gespräche haben bereits begonnen und wie immer werden wir nicht während der Saison, sondern danach Details zu Personalien verkünden.