Die Fußball-EM 2021 - das Wichtigste in Kürze:
- Italien hat das EM-Finale nach Elfmeterschießen gewonnen
- Liebe, Stolz und Schmerz: Das schreibt Europas Presse zum EM-Finale
- Shaw schießt schnellstes Final-Tor der EM-Geschichte
- Italiens Keeper Donnarumma ist bester EM-Spieler
- Uefa hat gegen England wegen Vorfällen beim EM-Halbfinale Strafe verhängt
- Kommentar zum EM-Aus der deutschen Mannschaft: „Löw hat Schuld, aber nicht ganz allein“
19.00 Uhr: Tausende Fans feiern neuen Europameister Italien in Rom
Der neue Fußball-Europameister Italien ist in Rom von Tausenden Fans begeistert empfangen und bejubelt worden. Zahlreiche Menschen säumten am Montagabend die Straßen der italienischen Hauptstadt, durch die der Mannschaftsbus mit dem Team von Trainer Roberto Mancini fuhr. Die Menschen schwenkten Fahnen, jubelten den Spielern zu und applaudierten. Die Mannschaft brauchte daher deutlich länger als vorgesehen für die kurze Strecke durch die Stadt, weil der Bus nur langsam vorankam und immer wieder anhalten musste.
Das Team war zunächst von Staatspräsident Sergio Mattarella empfangen worden, anschließend stand noch ein Treffen mit Regierungschef Mario Draghi an. Ursprünglich hatte die Mannschaft anschließend mit einem offenen Bus durch die Stadt fahren und den Pokal präsentieren wollen. Dies wurde aus Sorge vor Corona-Ansteckungen jedoch abgesagt.
13.40 Uhr: Merkel gratuliert Italien zur Fußball-Europameisterschaft
Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung haben Italien zum Fußball-Europameistertitel gratuliert. Er wolle der italienischen Mannschaft und ganz Italien einen herzlichen Glückwunsch aussprechen "zu einem wirklich fabelhaften Turnier und zu einem weiteren großen Titel für diese Mannschaft, die schon so viele große Titel gewonnen hat", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Zugleich zollte er der im Elfmeterschießen unterlegenen englischen Mannschaft Respekt, der am Ende das Glück gefehlt habe. Die Engländer hätten "eine tolle Mannschaft (...), mit der sie nach langen Jahren wieder um solche großen Titel mitspielen".
12.21 Uhr: Englands Trainer lässt Zukunft über Katar-WM hinaus offen
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat am Tag nach der Niederlage im EM-Finale Aussagen zu seiner längerfristigen Zukunft bei den Three Lions vermieden. Es sei "nicht der geeignete Zeitpunkt", um darüber zu sprechen, sagte Southgate am Montag während einer Pressekonferenz. England hatte am Sonntagabend im Wembley-Stadion im Elfmeterschießen mit 2:3 gegen Italien verloren und den ersten großen Fußball-Titel seit 55 Jahren verpasst. Southgates Vertrag läuft noch bis nach der WM 2022 in Katar.
"Ich brauche etwas Zeit", sagte der Nationaltrainer, mit dem der englische Verband FA gerne vorzeitig verlängern würde. "Ich brauche eine Pause. Das ist eine großartige Erfahrung, aber sein Land in diesem Turnier zu führen, kostet Kraft." Es gebe viel, worüber er nachdenken müsse. "Ich will mich zu nichts länger bekennen als ich sollte", sagte er: "So wie ich heute hier sitze will ich die Mannschaft nach Katar führen. Diese Mannschaft ist noch nicht an ihrem Höhepunkt."
10.27 Uhr: Cristiano Ronaldo ist Torschützenkönig der EM
Zumindest eine persönliche Auszeichnung hat Superstar Cristiano Ronaldo bei der für Portugal enttäuschenden Fußball-EM erhalten. Der 36-Jährige wurde trotz des frühen Aus im Achtelfinale mit fünf Treffern in vier Partien Torschützenkönig des Turniers. Hinter Ronaldo folgt der Tscheche Patrik Schick (25) von Bayer Leverkusen, der ebenfalls fünf Treffer erzielte, aber keine Vorlage gegeben hatte. Bei der Finalniederlage gegen Italien im Elfmeterschießen blieben Englands Harry Kane und Raheem Sterling ohne Erfolgserlebnis und kamen damit nicht unter die Top Drei.
9.43 Uhr: Mehr deutsche TV-Zuschauer als beim EM-Endspiel 2016
Das Endspiel hat dem ZDF zum Abschluss der Fußball-Europameisterschaft noch einmal ein Top-Einschaltquote beschert. Durchschnittlich 20,90 Millionen Menschen sahen am Sonntagabend den Sieg Italiens gegen England im Elfmeterschießen. Der Marktanteil lag nach Angaben des Senders bei 64,4 Prozent. Nur drei Spiele der deutschen Nationalmannschaft hatten bei der EM mehr TV-Zuschauer als das Finale.
Das Endspiel der um ein Jahr verschobenen EM war erfolgreicher als das Finale 2016. Vor fünf Jahren hatten nach Angaben der AGF Videoforschung im Schnitt 18,834 Millionen vor dem Fernseher gesessen. Der Marktanteil der ARD-Übertragung beim Sieg Portugals gegen Frankreich lag damals bei 59,5 Prozent.
9.37 Uhr: Der kleine Prinz zeigte sich verzückt und traurig
Der wohl niedlichste Hingucker beim EM-Finale in London ist der kleine Prinz gewesen. Dass auch George - nach der britischen Thronfolge der überübernächste König - beim Finale zu Gast war, erstaunte manche, denn das Fußballspiel ging von 20 bis etwa 23 Uhr Ortszeit - für einen Siebenjährigen recht spät. Doch für das Finale machten seine Eltern William und Kate (beide 39) wohl gern eine Ausnahme. George war auch schon beim Achtelfinale gegen Deutschland zu Gast im Wembley-Stadion gewesen, das hatte am 29. Juni allerdings schon um 17 Uhr Ortszeit begonnen.
Beim Finale war George in einer Art Partnerlook mit seinem Papa von Anfang an die Euphorie anzusehen. Schon kurz nach dem Anpfiff fiel das erste Tor für England. Georges Jubelschrei mit aufgerissenem Mund ging im Netz viral. Er schaute - in Jackett und mit Krawatte - zu seinem Vater hoch, fiel erst ihm und dann auch seiner Mutter voller Freude um den Hals. Am Ende nach dem Elfmeterschießen war George die Enttäuschung anzusehen. William tröstete ihn auf der Ehrentribüne. Als Royal war George nur ein ganz normaler England-Fan - auch wenn für den bald Achtjährigen, 2013 geborenen Prinzen die Dimension der englischen Niederlage - 55 Jahre ohne Titel bei einem großen Turnier und das weitere Warten darauf - kaum zu ermessen sein dürfte.
8.47 Uhr: Premier Johnson verurteilt Rassismus nach vergebenen Elfmetern
Nach rassistischen Beleidigungen gegen die beim Elfmeterschießen im EM-Finale erfolglosen Profis hat auch der britische Premierminister Boris Johnson zu mehr Respekt gemahnt. "Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden", twitterte der Regierungschef am Montagmorgen. "Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen."
Bukayo Saka (19) vom FC Arsenal hatte im verlorenen Finale gegen Italien den letzten Elfmeter vergeben. Zuvor hatten bereits Marcus Rashford (23) von Manchester United und Jadon Sancho (21) verschossen. Nur die ersten beiden Schützen Englands trafen ihre Versuche. Italien gewann das Elfmeterschießen 3:2.
Vor Johnson hatte sich schon der englische Fußballverband über den Rassismus erschüttert gezeigt. Die Londoner Polizei twitterte: "Dieser Missbrauch ist absolut nicht akzeptabel, wird nicht toleriert und untersucht werden."
7.20 Uhr: Italiens Keeper Donnarumma ist bester EM-Spieler
Als erster Torhüter der EM-Geschichte ist Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma nach dem Finalsieg im Elfmeterschießen gegen England als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet worden. Der 22-Jährige hatte im Laufe der Europameisterschaft nur vier Gegentore kassiert und hielt gegen England am späten Sonntagabend im Wembley-Stadion zwei Elfmeter. Auch beim Halbfinalerfolg gegen Spanien hatte der 1,96 Meter große Keeper den entscheidenden Elfmeter in den Duellen vom Punkt pariert. Als bester junger Spieler wurde der Spanier Pedri (18) von der UEFA gekürt.
Donnarumma folgt damit auf Antoine Griezmann (Frankreich/2016), Andrés Iniesta (Spanien/2012), Xavi (Spanien/2008), Theodoros Zagorakis (Griechenland/2004), Zinédine Zidane (Frankreich/2000) und Matthias Sammer (Deutschland/1996). In der 16-köpfigen Expertenkommission, die die Wahl trifft, saß auch Ex-Europameister Steffen Freund. Die Auszeichnung wird von der UEFA seit 1996 vergeben.
"Stolz darauf, allen Italienern ein Lächeln geschenkt zu haben und gemeinsam mit unseren außergewöhnlichen Fans so viele magische Nächte erlebt zu haben", schrieb Donnarumma nach seinem bisher größten Erfolg auf seiner Instagram-Seite.
5.51 Uhr: Europameister Italien kassiert 28,25 Millionen Euro UEFA-Prämie
Für den Finalsieg bei der Europameisterschaft kassiert Italiens Fußball-Nationalmannschaft acht Millionen Euro aus dem Preisgeldtopf der UEFA. England muss sich nach der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen mit fünf Millionen Euro Prämie für die Teilnahme am Endspiel begnügen, wie aus der von der Europäischen Fußball-Union vor dem Turnier festgelegten Geldverteilung hervorgeht.
Italien streicht damit die für den Titelgewinner maximal mögliche Summe von 28,25 Millionen Euro ein. 9,25 Millionen gab es als Startgeld für jede Mannschaft. Für die drei Siege in den Gruppenspielen verbuchte die Squadra Azzurra jeweils eine Million Euro. Der Einzug ins Achtelfinale brachte 1,5 Millionen, der Sprung in die nächste Runde weitere 2,5 Millionen. Für das Halbfinale erhielten die Italiener weitere vier Millionen Euro.
Insgesamt sollten bei dem Turnier 331 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Eigentlich hätten es sogar 40 Millionen mehr sein sollen, doch wegen der Corona-Krise reduzierte der Dachverband die Summe für das um ein Jahr verschobene Turnier. Dennoch ist die Summe des Preisgelds immer noch ein Rekord. Vor fünf Jahren beim Turnier in Frankreich, das erstmals mit 24 Teilnehmern gespielt wurde, hatte die UEFA 301 Millionen Euro ausgezahlt. Damals lag die mögliche Maximalsumme für den Europameister bei 27 Millionen Euro.
4.20 Uhr: Italiener feiern EM-Titel auf Straßen und Plätzen im Land
Tausende Italiener haben den zweiten EM-Titel für ihre Fußball-Nationalmannschaft euphorisch auf den Straßen und Plätzen im Land gefeiert. In der Hauptstadt Rom gab es für die Fans nach dem gewonnenen EM-Endspiel gegen England am Sonntagabend kein Halten mehr. Nach dem entscheidenden Elfmeter stürmten die Menschen auf die Piazza Navona im Zentrum der Altstadt, rissen sich die Trikots vom Leib und fielen sich in die Arme. Die Polizei ließ die Sirenen ihrer Autos aufheulen, Feuerwerkskörper knallten. Hunderte Fans sangen, tanzten und jubelten. Italien war durch ein 3:2 im Elfmeterschießen im Londoner Wembley-Stadion zum zweiten Mal Europameister geworden.
Auch in anderen italienischen Städten feierten die Fans den Triumph ihrer Mannschaft. In Mailand ließen die Menschen auf dem zentralen Platz vor dem Dom mit Tröten und Jubelschreien ihrer Freude freien Lauf, viele schwenkten laut Nachrichtenagentur Ansa italienische Flaggen. Auch Feuerwerk wurde gezündet. In Rom hatten Tausende Fans die Partie gemeinsam auf Großbildleinwänden vor dem Kolosseum und auf der zentralen Piazza del Popolo verfolgt und den Sieg gefeiert.
Montag, 12. Juli, 3.01 Uhr: Mehrere Polizisten im Umfeld des EM-Endspiels verletzt
Bei Auseinandersetzungen mit Fans am Rande des Finalspiels der Fußball-Europameisterschaft zwischen England und Italien sind nach Behördenangaben 19 Polizisten verletzt worden. Das sei völlig inakzeptabel, erklärte die Polizei am Montagmorgen via Twitter. Im Laufe des Sonntags seien 49 Personen wegen einer Vielzahl von Straftaten festgenommen worden. Die Polizei dankte zugleich Zehntausenden Fans, die sich friedlich verhalten hätten.
Vor dem EM-Finale in London hatten zahlreiche Fußballfans versucht, ins Wembley-Stadion zu stürmen und das auch teilweise geschafft. In Videos waren Schlägereien an den Eingängen zum Stadion zu sehen. In der Innenstadt der britischen Metropole herrschte in den Stunden vor dem Spiel teilweise Ausnahmezustand. Nach der Niederlage der englischen Mannschaft versuchte die Polizei die Menschenansammlungen vor der Arena aufzulösen. Es wurden Bierflaschen geworfen und Songs gegen Italien gesungen.
Das passierte am 11. Juli:
23:54: Italien gewinnt EM-Finale nach Elfmeterschießen
Italien ist zum zweiten Mal Fußball-Europameister. Das Team von Trainer Roberto Mancini gewinnt mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:1) im Elfmeterschießen. Vor 67.173 Zuschauern hatte Luke Shaw die Three Lions nach 117 Sekunden mit dem schnellsten Finaltor in der Geschichte von Europameisterschaften in Führung gebracht. Verteidiger Leonardo Bonucci (67.) glich aus, die Entscheidung zugunsten der Squadra Azzurra fiel dann im Elfmeterschießen. Für Italien ist es der zweite EM-Titel nach 1968. Die Engländer hingegen müssen weiter auf den ersten Turnier-Triumph seit dem WM-Erfolg 1966 warten.
Am Rande der Partie versetzten englische Fans die Londoner Innenstadt teils in einen Ausnahmezustand. Wie schon im Vorfeld vieler anderer EM-Spiele in London trugen sie fast alle keine Masken und hielten keinen Abstand zueinander. Einige Fans durchbrachen am Stadion die Sicherheitszäune und verschafften sich ohne Ticket Zugang zur Arena.
21.03 Uhr: Engländer Shaw schießt schnellstes Final-Tor der EM-Geschichte
Englands Luke Shaw hat das schnellste Tor in einem EM-Finale erzielt. Der 25-Jährige traf im Endspiel nach 117 Sekunden zur 1:0-Führung der Three Lions. Der zuvor schnellste Treffer im Finale einer Fußball-Europameisterschaft war Chus Pereda am 21. Juni 1964 im Endspiel der Spanier gegen die Sowjetunion gelungen, der Spanier traf damals nach 317 Sekunden. Spanien wurde Europameister.
19 Uhr: Kommentar: So viele Fußballfans sind ein Wahnsinn
Die Uefa hat bei der EM ihre Interessen durchgezogen - auf Kosten der Gesundheit. Allerdings läuft es in Deutschland kaum anders, kommentiert Sächsische.de-Sportchef Tino Meyer.
18.05 Uhr: Fans stimmen sich auf EM-Finale ein
Begleitet von erneut angefachten Diskussionen über den Umgang der Europäischen Fußball-Union mit der Corona-Pandemie haben sich in London Tausende Fans auf das Finale der Europameisterschaft eingestimmt. Während am Sonntag rund um Trafalgar Square und Piccadilly Circus am Sonntag in den Stunden vor dem Endspiel zwischen Gastgeber England und Italien die Menschen ohne Abstand und Masken feierten, herrschte darüber angesichts steigender Corona-Zahlen Unverständnis.
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC zählte weitere Infektionen in Zusammenhang mit dem paneuropäischen Turnier - erstmals auch aus Deutschland. Insgesamt ließen sich in Deutschland 18 Infektionen mit der EM in Verbindung bringen, wie die EU-Agentur in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Insgesamt wurde in der vierten Turnierwoche im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg auf 2.535 Infektionsfälle verzeichnet. In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, hieß es in dem Bericht.
Trotz der großen Verbreitung der als ansteckender geltenden Delta-Variante waren beim Endspiel 67.500 Zuschauer im 90.000 Plätze bietenden Wembley-Stadion zugelassen.
13.56 Uhr: Italiener im Wembley-Stadion sehr deutlich in Unterzahl
Da müssen die Italiener ganz schön laut singen: Im Finale der Fußball-Europameisterschaft gegen England an diesem Sonntagabend (21 Uhr, ZDF und Magenta TV) werden offiziellen Angaben zufolge 6.619 Tifosi im Wembley-Stadion sein. Im Vergleich zu 58.000 englischen Fans, die ihre Three Lions anfeuern werden. Insgesamt dürfen den Angaben zufolge 67.500 Zuschauer in die 90.000 Plätze bietende Arena.
12.23 Uhr: Englische Zeitung druckt Kane als Cäsar
Die englischen Zeitungen stimmen sich vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft gegen Italien mit teils launigen Schlagzeilen ein. Der "Daily Star Sunday" stellte am Sonntagmorgen vor dem Spiel am Abend im Wembley-Stadion (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) auf seiner Titelseite den englischen Kapitän Harry Kane mit aufgerissenem Mund als römischen Kaiser Cäsar dar. "CAESAR MOMENT", schrieb das Blatt dazu. "Ein stolzes Land schaut zu, Jungs..Zeit, euren Platz in der Geschichte einzunehmen."
Der "Sunday Mirror" bezog sich auf seiner Titelseite ebenfalls auf Top-Stürmer Kane und druckte dazu die große Schlagzeile: "WE KANE BE HEROES" ("Wir können Helden sein"). Der "Sunday Express" dagegen erinnerte an die Worte von Königin Elizabeth II., die den Three Lions zuvor für deren erstes großes Finale seit der WM 1966 viel Glück gewünscht hatte. "Für Königin und Land!", schrieb das Blatt dazu. "Ihre Majestät würdigt "Geist, Hingabe und Stolz" von Gareth Southgates verschworenem Haufen und hofft auf eine glorreiche Wiederholung von 1966."
Sonntag, 11. Juli, 10 Uhr: Italiens 82er-Weltmeister schreiben: "Forza ragazzi!"
Italiens Fußball-Weltmeister von 1982 haben der aktuellen Squadra Azzurra vor dem EM-Finale Glück gewünscht und einen Blick in die Zukunft gewagt. "Azzurri. In diesen Wochen haben wir in euch sehr viel von uns und von unserer Geschichte wiedergesehen, sportlich und menschlich. In eurem Mut, in eurer Leidenschaft, in eurem Zusammengehörigkeitsgefühl, in eurem Aufschwung nach einer schwierigen Zeit", schreibt das Team um Torhüter-Legende Dino Zoff am Sonntag in einem gemeinsamen Brief in der "Gazzetta dello Sport".
Die Mannschaft um den heutigen Italien-Teammanager Gabriele Oriali, Verteidiger Giuseppe Bergomi und den vor einigen Monaten gestorbenen Paolo Rossi war 1982 ebenfalls am 11. Juli durch ein 3:1 gegen Deutschland in Madrid Weltmeister geworden. "Danke, dass ihr uns all das noch einmal habt erleben lassen. Dass ihr uns noch einmal habt jung und ohne Angst fühlen lassen", heißt es in den Brief. Mit Blick auf das Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) fordern die Helden von einst: "Traut euch, träumt von der Zukunft, die ihr gestalten könnt. Und jetzt fahrt nach London, geht auf den Platz und gebt euer Bestes, wie ihr das immer tut...die schönen Geschichten enden nie! Forza ragazzi!"
Das passierte am 10. Juli:
14.30 Uhr: Milde UEFA-Strafe für England nach Vorfällen im EM-Halbfinale
Der englische Verband FA ist nach dem Fehlverhalten einiger Fans im Halbfinale der Fußball-EM gegen Dänemark mit einer eher milden Strafe davongekommen. Die Europäische Fußball-Union UEFA verhängte am Samstag eine Geldbuße in Höhe von 30.000 Euro. Bestraft wurde die Verwendung eines Laserpointers durch Zuschauer, die Störungen durch Fans während des Abspielens der dänischen Nationalhymne und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern. England spielt an diesem Sonntag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) wieder im Wembley-Stadion im Finale gegen Italien.
Offen war noch, zu welchem Ergebnis die Ermittlungen der britischen Polizei kommen. Diese hatte die britische Staatssekretärin Susan Williams am Donnerstag im Parlament in London angekündigt. Den Vorfall, bei dem Dänemarks Torhüter Kasper Schmeichel im Halbfinale am vergangenen Mittwoch während eines Elfmeters mit einem grünen Laserpointer ins Gesicht geleuchtet wurde, bezeichnete sie als "abscheulich".
11.16 Uhr: Italiens Nationalelf auf dem Weg nach London
Italiens Fußball-Nationalmannschaft hat sich am Samstagmorgen auf den Weg zum EM-Endspiel nach London gemacht. Gut gelaunt und bei strahlendem Sonnenschein stieg die Mannschaft um Kapitän Giorgio Chiellini und Nationaltrainer Roberto Mancini am EM-Quartier der Azzurri in den Teambus. Anschließend sollte es per Charterflieger von Florenz nach London gehen, wo für die Mannschaft am Samstag noch das Abschlusstraining und die Pressekonferenz anstanden.
9.12 Uhr: EU-Behörde: Auch in Deutschland Corona-Fälle in Verbindung mit EM
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM erstmals auch Corona-Fälle in Deutschland gezählt. Insgesamt lassen sich 18 Infektionen in Deutschland mit der EM in Verbindung bringen, wie die EU-Agentur in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Vier Partien des pan-europäischen Turniers hatten in München stattgefunden. Insgesamt wurde in der vierten Turnierwoche der Europameisterschaft im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg auf 2535 Infektionsfälle verzeichnet.
In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, heißt es in dem Bericht.
Das passierte am 9. Juli:
15.25 Uhr: Uefa-Präsident gegen Wiederholung eines paneuropäischen Turniers
Uefa-Präsident Aleksander Ceferin ist gegen eine weitere Europameisterschaft in mehreren Städten verteilt über den Kontinent. "Ich glaube nicht, dass wir das nochmal machen", sagte der 53-Jährige der BBC. "Ich denke, es ist zu herausfordernd und nicht korrekt, dass zum Beispiel manche Teams mehr als 10.000 Kilometer reisen müssen und andere nur 1.000." Das sei auch nicht fair für die Fans, einige "mussten in Rom sein und ein paar Tage später in Baku".
Die EM, die am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) mit dem Finale in London zwischen England und Italien endet, war in insgesamt elf Städte vergeben worden. Gespielt wurde auch in München, Amsterdam, Glasgow, Sevilla, Rom, St. Petersburg, Kopenhagen, Budapest, Bukarest und Baku. "Es ist eine interessante Idee, aber es ist schwierig umzusetzen", sagte Ceferin. Die Entscheidung zur paneuropäischen EM war vor der Amtszeit des Slowenen getroffen worden. Die kommende Endrunde findet 2024 in Deutschland statt.
11.01 Uhr: Englands Fußballer wollen Preisgeld bei EM-Gewinn spenden
Bei einem Gewinn der Fußball-Europameisterschaft würden Englands Fußballer ihr Preisgeld laut übereinstimmenden Medienberichten spenden. Demnach bekäme Englands Fußballverband FA bei einem Sieg im Finale am Sonntag (21 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Italien insgesamt rund 24 Millionen Pfund (27,96 Millionen Euro) an Turnier-Preisgeld, etwa 40 Prozent davon würde die FA dann an die Mannschaft von Nationaltrainer Gareth Southgate ausschütten.
Diese dann rund 9,6 Millionen Pfund (11,12 Millionen Euro) würde das Team um Kapitän Harry Kane an die Gesundheitsbehörde NHS spenden wollen, wie mehrere englische Zeitungen am Freitag berichteten. Der National Health Service setzt sich derzeit besonders im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein und wird von den Three Lions schon länger unterstützt.
9.30 Uhr: Italien gegen England ist für Ballack ein "Traumfinale"
TV-Experte Michael Ballack erwartet beim EM-Finale zwischen Italien und Gastgeber England "ein sehr ausgeglichenes Spiel". Für die Squadra Azzurra sei es ein Vorteil, dass sie bereits in einer Reihe von Finals stand, sagte der frühere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft dem "Sportbuzzer". "Italien ist in der Historie auch die erfolgreichere Mannschaft. England lebt aber von der Atmosphäre - und spielt vor eigenem Publikum", fügte Ballack vor dem Endspiel am Sonntag (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) hinzu.
Das Aufeinandertreffen der beiden Teams im Londoner Wembley-Stadion bezeichnete der 44-Jährige als "Traumfinale nach der Konstellation der Halbfinals. Es sind die beiden besten Mannschaften des Turniers, die sich durchgesetzt haben, auch wenn England mit der Elfmeterentscheidung etwas Glück hatte". Die Three Lions hatten nach einem umstrittenen Strafstoß in der Verlängerung mit 2:1 gegen Dänemark gewonnen. Italien bezwang Spanien im Elfmeterschießen.
Freitag, 9. Juli, 5.22 Uhr: Gianna Nanninis "Un'estate italiana" lebt auf
1990 war "Un'estate italiana" ("Ein italienischer Sommer") der WM-Hit schlechthin. 31 Jahre nach dem Triumph der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft singen die Italiener das Lied bei der Fußball-EM wieder gerne - und Gianna Nannini scheint das zu gefallen. "Ich glaube, es ist ein Lied, das ewig für den Fußball gemacht ist, eine Hymne, die in diesem Moment eine große Schwingung auslöst", sagte die in Siena geborene italienische Rocksängerin über ihren Kultsong.
Nannini ("Bello e impossibile") hat gute Erinnerungen an London, wo Italien am Sonntag im Finale gegen England antritt. Das letzte Mal sei sie mit Gianluca Vialli im Wembley-Stadion gewesen, dem früheren Spieler und Trainer des FC Chelsea, sagte die 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Auch Italiens jetziger Trainer Roberto Mancini sei damals in London gewesen. "Die Abende verbrachten wir damit, Rocklieder zu singen, Mancini an der Gitarre, ich und Valli sangen", erzählte sie weiter. Die Spiele der Squadra Azzura verfolgt Nannini seit dem Viertelfinale, wie sie sagte. Sie habe Keeper Gianluigi Donnarumma für sich entdeckt: "Ein fabelhafter Torhüter." Beim Finale wäre sie auch gerne selbst in London als Fan dabei gewesen, aber wegen den Corona-Maßnahmen geht das nicht.
Das passierte am 8. Juli:
17.25 Uhr: Italiens Verratti setzt im EM-Finale auf Lockerheit im Kopf
Nach Ansicht des italienischen Nationalspielers Marco Verratti wird im EM-Finale gegen England die mentale Herangehensweise mitentscheidend sein. "Das ist eine Partie mit sehr viel Druck. Die Mannschaft, die mehr Spaß hat und das Spiel vom Kopf her lockerer angeht, wird einen Vorteil haben", sagte der 28-Jährige am Donnerstag im EM-Quartier der italienischen Mannschaft in Florenz. "Die Details werden entscheidend sein, man muss sich auf das Spiel konzentrieren und den Rest ausblenden." Italien trifft im Finale der Fußball-EM am Sonntag in London auf England (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV).
Ein solches Spiel sei für ihn ein "Kindheitstraum", sagte Verratti. "Dieses Spiel wird für eine der beiden Mannschaften historisch." Gegner England steht nach Ansicht von Verratti verdient im Endspiel. "Sie haben großartige Arbeit geleistet. Sie haben nur ein Gegentor kassiert und ein Gleichgewicht in der Mannschaft", lobte der Profi von Paris Saint-Germain. "Sie haben dieses Finale verdient."
Für die Rückkehr der Squadra Azzurra in Europas Elite nach der verpassten WM 2018 ist nach Ansicht von Verratti vor allem Coach Roberto Mancini verantwortlich. "Er ist ein besonderer Trainer für uns", sagte der Mittelfeldspieler. "Er hat uns Vertrauen gegeben in einem Moment, als wir es verloren hatte. Er war der perfekte Trainer, um uns die Begeisterung und das Lachen zurückzubringen. Und die Ergebnisse geben ihm Recht", sagte der 28-Jährige mit Blick auf die Serie der Azzurri von 33 ungeschlagenen Partien unter Mancini.
15.37 Uhr: Keine volle Stadionauslastung beim EM-Finale im Wembley-Stadion
Die Zuschauerkapazität im Londoner Wembley-Stadion wird für das EM-Finale zwischen Italien und England am Sonntag nicht noch einmal erhöht. Die britische Regierung erteilte Spekulationen, beim Endspiel könnten möglicherweise sämtliche 90.000 Plätze in Wembley genutzt werden, eine Absage. "Es gibt keine Pläne, die Kapazität zu erhöhen", sagte eine Regierungssprecher am Donnerstag. "Nur dank der Impfkampagne können wir überhaupt diesen Pilotversuch starten und eine signifikante Anzahl von Zuschauern im Stadion haben - wie gestern Abend."
Das Halbfinale zwischen England und Dänemark (2:1 n.V.) hatten am Mittwoch 64.950 Zuschauer im Stadion erlebt. Durch den Sieg erreichten die Three Lions erstmals seit der WM 1966 ein Endspiel bei einem Turnier. Mit Blick darauf, dass in England am 19. Juli voraussichtlich sämtliche Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, hatten einige Fans gehofft, dass für das EM-Finale schon vorher eine Ausnahme gelten könne. Der Sprecher betonte aber, dass sich an der Kapazität nichts ändern werde.
Für das Finale dürfen auch 1.000 Zuschauer aus Italien nach London reisen. Zuvor war dies Anhänger nicht-britischer Teams noch untersagt gewesen. So durften aufgrund der Corona-Auflagen weder Fans aus Deutschland noch aus Dänemark zu den Spielen ihrer Mannschaften ins Wembley-Stadion.
14.30 Uhr: Uefa ermittelt wegen Vorfällen beim EM-Halbfinale in London
Die Uefa hat wegen mehrerer Vorkommnisse beim EM-Halbfinale zwischen England und Dänemark (2:1 nach Verlängerung) ein Disziplinarverfahren gegen den englischen Verband FA eingeleitet. Ermittelt werde wegen der Verwendung eines Laserpointers durch Zuschauer, wegen Störungen durch Fans während des Abspielens der dänischen Nationalhymne und wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern, teilte die Europäische Fußball-Union am Donnerstag mit. Vor allem der Vorfall mit dem Laserpointer hatte zuvor bereits für großen Wirbel gesorgt.
Vor dem Elfmeter, den Englands Harry Kane im Nachschuss zum 2:1 verwandelte, wurde Dänemarks Torwart Kasper Schmeichel offenbar gestört. Auf TV-Bildern ist zu sehen, dass ein Laserpointer auf Schmeichel gerichtet war. Kurz bevor Kane schießt, huscht ein grünes Licht über Schmeichels Gesicht und nähert sich seinen Augen.
Der TV-Kommentator Mark Pougatch des britischen Senders ITV verwies nach dem Spiel auf den Vorfall, der zunächst unbemerkt geblieben war. "Das ist völlig inakzeptabel und lächerlich", schimpfte Pougatch, "wer auch immer das war, ist ein Idiot." Wer den Laserpointer benutzt hat, war zunächst nicht bekannt. Ob Schmeichel überhaupt etwas von der versuchten Störung bemerkte, war ebenfalls unklar. Der Keeper, der in der Premier League für Leicester City spielt, parierte den Strafstoß von Kane, konnte den Nachschuss allerdings nicht halten.
Zwischenfälle bei den Hymnen hatte es auch in vorherigen Spielen bereits gegeben. So waren vor dem Achtelfinale Englands gegen Deutschland (2:0) Pfiffe und Buhrufe während der Hymnen zu hören.
10.00 Uhr: Hjulmand kritisiert Elfmeter-Pfiff: Hätte es nicht geben sollen
Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand hat die Elfmeter-Entscheidung beim EM-Aus am Mittwoch in London deutlich kritisiert. "Wir sind sehr enttäuscht, es ist hart für mich, darüber zu sprechen. Vielleicht kann ich das in einigen Tagen besser sagen", sagte der 49-Jährige nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen England im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft. "Dass es so entschieden wird - ich habe die internationale Presse gelesen - es war ein Elfmeter, den es nicht hätte geben sollen, das macht mich ärgerlich. Wir sind sehr enttäuscht."
Englands Raheem Sterling war in der ersten Hälfte der Verlängerung im Strafraum zu Fall gekommen. Schiedsrichter Danny Makkelie sah dabei ein Foul von Joakim Maehle und entschied auf Strafstoß. Videoassistent Pol van Boekel überprüfte die Szene, griff aber nicht ein. Stürmerstar Harry Kane verwandelte im Nachschuss (104.). "Ich denke nicht, dass es ein Elfmeter war", sagte Hjulmand. "Wenn, dann hatte es nichts mit Maehle zu tun. Wir wissen nicht, wer das Foul begangen haben soll." Der Gefoulte war sich dagegen sicher. "Es war auf jeden Fall ein Elfmeter", sagte Sterling. "Ich bin in den Strafraum rein, er hat sein Bein ausgestreckt, und es war ein klarer Elfmeter."
Der deutsche Schiedsrichter Patrick Ittrich antwortete bei Magenta TV auf die Frage, ob er gepfiffen hätte: "Nein." Makkelie sei sich aber sicher gewesen. "Wir beurteilen anhand der Zeitlupe und müssen feststellen, dass es nicht so gut war, den Strafstoß zu geben", sagte Ittrich. Es habe eine kleine Berührung am Knie gegeben. "Aufgrund dessen haben sie gesagt, sie greifen da nicht ein", sagte der Unparteiische zum Verhalten der Videoassistenten. "Es ist nicht klar und offensichtlich falsch. Hier würde ich sagen, er nutzt den Kontakt aus."
9.05 Uhr: Kane wahrt Chance auf Torjägerkrone
Englands Torjäger Harry Kane hat mit seinem Siegtreffer im Halbfinale gegen Dänemark die Chance auf die Torjägerkrone bei der Fußball-EM gewahrt. Nach seinem vierten Turniertor ist der Angreifer der Tottenham Hotspur dem führenden Cristiano Ronaldo auf den Fersen. Bemerkenswert: Kane, der schon bei der WM 2018 Torschützenkönig wurde, erzielte alle seine vier Tore bei dieser EM in der K.o.-Phase. In den Gruppenspielen war der 27-Jährige leer ausgegangen. Mit nun zehn Toren bei WM oder EM zog Kane mit Englands Rekordhalter Gary Lineker gleich.
Donnerstag, 8. Juli, 8.30 Uhr: Regierungschefin lobt Dänemark-Team
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat sich bei der Fußball-Nationalmannschaft des Landes nach dem Ausscheiden im EM-Halbfinale bedankt. "Ihr habt Dänemark um euch herum versammelt. Außergewöhnlichen Zusammenhalt gezeigt, als es wirklich zählte. Selten sind wir stolzer gewesen! Danke für die Reise", schrieb die Regierungschefin in den Sozialen Netzwerken nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen England am Mittwochabend.
Das passierte am 7. Juli:
23.36 Uhr: England nach Sieg gegen Dänemark zum ersten Mal im EM-Finale
England hat das Halbfinale bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Dänemark gewonnen und bestreitet am Sonntag das Endspiel gegen Italien. Die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate setzte sich am Mittwochabend vor 64.950 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen das EM-Überraschungsteam durch. Für Dänemark traf zunächst Mikkel Damsgaard (30. Minute) per Freistoß. Ein Eigentor von Kapitän Simon Kjaer (39.) führte zum Ausgleich. Für die Three Lions erzielte Kapitän Harry Kane das Siegtor, indem er einen umstrittenen Foulelfmeter im Nachschuss verwandelte (104.).
Damit stehen die Engländer erstmals überhaupt in einem EM-Finale. Für sie wäre ein Erfolg der erste Turniersieg seit dem WM-Triumph 1966 im eigenen Land. Für Dänemark endete der Traum von einem erneuten Coup wie 1992, als die Auswahl völlig überraschend Europameister wurde. Mit dem Team von Chefcoach Kasper Hjulmand, das im ersten Spiel um das Leben seines Stars Christian Eriksen bangen musste, verabschiedete sich auch der große Sympathieträger des Turniers.
21.59 Uhr: Elftes EM-Eigentor: Kjaer setzt Pannen-Serie fort
Die außergewöhnliche Eigentor-Serie hat sich auch im Halbfinale der Fußball-EM fortgesetzt. Dänemarks Kapitän Simon Kjaer lenkte am Mittwoch in der 39. Minute der Partie gegen England eine Flanke zum 1:1-Ausgleich ins eigene Netz. Es war bereits das elfte Eigentor der laufenden Europameisterschaft. Zuvor hatte es in der EM-Geschichte erst neun Eigentore bei allen vorherigen Turnieren insgesamt gegeben.
Eigentore bei früheren Europameisterschaften:
- 16.06.1976: Anton Ondruš (CSSR/Halbfinale)
- 18.06.1996: Ljuboslaw Penew (Bulgarien/Gruppenphase)
- 25.06.2000 Dejan Govedarica (Jugoslawien/Viertelfinale)
- 17.06.2004: Igor Tudor (Kroatien/Gruppenphase)
- 30.06.2004: Jorge Andrade (Portugal/Halbfinale)
- 15.06.2012: Glen Johnson (England/Gruppenphase)
- 13.06.2016: Ciaran Clark (Irland/Gruppenphase)
- 18.06.2016: Birkir Saevarsson (Island/Gruppenphase)
- 25.06.2016: Gareth McAuley (Nordirland/Achtelfinale)
Eigentore bei dieser EM:
- 11.06.2021: Merih Demiral (Türkei/Gruppenphase)
- 14.06.2021: Wojciech Szczęsny (Polen/Gruppenphase)
- 15.06.2021: Mats Hummels (Deutschland/Gruppenphase)
- 19.06.2021: Rúben Dias (Portugal/Gruppenphase)
- 19.06.2021: Raphaël Guerreiro (Portugal/Gruppenphase)
- 21.06.2021: Lukáš Hrádecký (Finnlan/Gruppenphase)
- 23.06.2021: Martin Dubravka (Slowakei/Gruppenphase)
- 23.06.2021: Juraj Kucka (Slowakei/Gruppenphase)
- 28.06.2021: Pedri (Spanien/Achtelfinale)
- 02.07.2021: Denis Zakaria (Schweiz/Viertelfinale)
- 07.07.2021: Simon Kjaer (Dänemark/Halbfinale)
21.46 Uhr: Englands Torwart holt sich nationalen Rekord - und kassiert Tor
Englands Torwart Jordan Pickford hat sich im EM-Halbfinale gegen Dänemark einen historischen Rekord gesichert. Der 27-Jährige war kurz darauf aber alles andere als glücklich. Der Keeper des FC Everton überholte am Mittwochabend nach 26 Spielminuten mit dann insgesamt 721 Minuten ohne Gegentor die englische Torwart-Ikone Gordon Banks. Der 2019 gestorbene Weltmeister von 1966 war von Mai bis Ende Juli des Titeljahres 720 Minuten ohne Gegentreffer geblieben.
Großartig ausbauen konnte Pickford die Bestmarke nicht - in der 30. Spielminute traf Mikkel Damsgaard zur 1:0-Führung der Dänen. Lange hielt die Führung jedoch nicht. Nur wenige Minuten konnte England durch ein Eigentor des dänischen Kapitäns Kjær ausgleichen.
20.53 Uhr: Ballack: Erhöhung der Zuschauerzahlen in Wembley "fragwürdig"
Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hat die Zulassung weiterer Zehntausender Zuschauer für die K.o.-Runden-Spiele im Londoner Wembley-Stadion bei der EM kritisiert. "Während des Turniers das nochmal zu erhöhen, war sicherlich fragwürdig", sagte Ballack am Mittwoch als Experte vor dem Halbfinale zwischen England und Dänemark bei Magenta TV. Dass bei den abschließenden Partien in der Londoner Fußball-Arena rund 60.000 Fans auf die Tribünen durften, nachdem zu Turnierbeginn nur etwas mehr als 20.000 Zuschauer zugelassen waren, bewertete der Ex-Profi als "vielleicht auch viel zu viel".
Grundsätzlich begrüßte Ballack aber die Rückkehr größerer Zuschauermengen in die Arenen. München habe es mit der Zulassung von rund 14.000 Zuschauern bei der EM richtig gemacht, urteilte der 44-Jährige. Dass wieder mehr Fans auf den Rängen sind, "das geht nicht spurlos an den Spielern vorbei, der ein oder andere läuft wieder ein bisschen mehr", sagte Ballack.
19.58 Uhr: Sancho wieder auf Englands Bank - Dänemark startet mit Delaney
Jadon Sancho sitzt im Halbfinale der Fußball-EM gegen Dänemark zunächst wieder auf der Bank der Engländer. Für den kurz vor einem Wechsel zu Manchester United stehenden Angreifer vom BVB kehrt Bukayo Saka vom FC Arsenal zurück in die Startelf von Trainer Gareth Southgate. Ansonsten nimmt der 50-Jährige für die Partie am Mittwochabend im Wembley-Stadion keine weiteren Änderungen im Vergleich zum 4:0-Sieg im Viertelfinale gegen die Ukraine vor. Auch der zweite BVB-Profi im Kader der Three Lions, Jude Bellingham, sitzt wie erwartet zunächst draußen. Angeführt wird das Team von Kapitän Harry Kane.
Bei den Dänen gibt es auch keine Überraschungen in der Anfangsformation. Von den beiden Bundesliga-Profis im Kader Dänemarks beginnt der ebenfalls für die Dortmunder spielende Thomas Delaney erneut im Mittelfeld, RB Leipzigs Angreifer Yussuf Poulsen ist dagegen erstmal auf der Ersatzbank. Vor Torhüter Kasper Schmeichel bilden wie gewohnt Kapitän Simon Kjaer und die Ex-Gladbacher Jannik Vestergaard und Andreas Christensen die Dreierkette. Der frühere Bayern-Spieler Pierre Emile Höjbjerg spielt neben Delaney im Mittelfeld, im Angriff starten Kasper Dolberg, Mikkel Damsgaard und Martin Braithwaite.
19.09 Uhr: Italien will 1.000 Fans mit nach London nehmen
Italiens Fußball-Nationalmannschaft hofft für das EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion auf die Unterstützung von 1.000 Fans auf der Heimat. Es sei mit den britischen Behörden vereinbart worden, dass diese Zahl von Fans aus Italien für die Partie am Sonntag (21.00 Uhr) unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen einreisen dürfe, teilte der italienische Verband am Mittwoch mit. Interessierte Fans sollen mit Charterflügen ab Rom oder Mailand in die englische Hauptstadt gebracht werden und dürfen dort nur zwölf Stunden bleiben.
Zudem müssen die italienischen Fans vor Abreise einen Corona-Test machen und bei der Rückkehr aus Großbritannien für fünf Tage in Quarantäne. Italien war am Dienstag durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien in sein erstes EM-Endspiel seit 2012 eingezogen. Das Finale wird die dritte Partie der Azzurri bei dieser EM in London. Gegen Spanien und im Achtelfinale gegen Österreich konnten jeweils nur italienische Fans mit Wohnsitz in Großbritannien Tickets kaufen. Für diese Fans steht erneut ein Kontingent von 6.500 Karten bereit.
18.50 Uhr: Hunderte Fußball-Fans feiern in London ohne Abstand und Masken
Vor dem zweiten Halbfinale der Fußball-EM haben am Mittwoch Hunderte Fans der englischen Nationalmannschaft ohne Abstand und Masken vor dem Wembley-Stadion gefeiert. Die Anhänger der Three Lions sangen auf einem Vorplatz der Arena Lieder und standen eng beieinander. Mehr als 60.000 Zuschauer sollen bei der Partie gegen Dänemark am Abend (21.00 Uhr) im Stadion sein.
Schon vor dem ersten Halbfinale zwischen Italien und Spanien hatten sich am Dienstag weit vor dem Anpfiff Hunderte Fans beider Nationalteams vor dem Stadion eingestimmt. Zwar gelten offiziell Masken- und Abstandsregeln im Stadion, Bilder und Videos zeigten dennoch auch während der Partie Szenen wie vor der Corona-Pandemie.
17 Uhr: Fall Schweinsteiger weiterhin ein Thema bei der ARD
Die ARD beschäftigt sich weiter mit der möglichen Schleichwerbung ihres TV-Experten Bastian Schweinsteiger. "Was die Bewertung des Sachverhaltes angeht, sind wir weiter im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management", sagte eine Sprecherin des bei der Fußball-EM federführenden WDR am Mittwoch. "Inhalt und Ergebnis dieser Gespräche werden wir vertraulich behandeln."
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler hatte am Dienstagabend seinen letzten EM-Einsatz für die ARD. Dabei saß er wie seine TV-Partnerin Jessy Wellmer im Studio in Köln und war nicht im Stadion in London. Der WDR habe "versucht, kurzfristige Reisen nach London möglichst zu reduzieren", hieß es in einer Mitteilung. "Der Live-Reporter des Spiels war vor Ort in Wembley, ebenso unser Interview-Reporter."
Für interne Diskussionen bei der ARD hatte Schweinsteigers TV-Auftritt beim Viertelfinale am Samstag in Rom gesorgt, weil auf dem Twitter-Account des 36-Jährigen eine Werbebotschaft für eine Uhr abgesetzt worden war. Der ARD-Experte habe beim Spiel Ukraine gegen England "in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft" veröffentlicht, hieß es in einer Mitteilung. Dieser Tweet ist seit Montagnachmittag nicht mehr abrufbar.
14.12 Uhr: Spendengeld für weinendes deutsches Mädchen bei EM geht an Unicef
Mehr als 40.000 Euro an Spenden, die ein Brite nach der deutschen EM-Niederlage gegen England für ein weinendes deutsches Mädchen eingesammelt hat, gehen an das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Familie des Mädchens habe sich gemeldet und um die Weitergabe der Spenden gebeten, teilte die Online-Plattform Just Giving auf der Spendenseite mit. Insgesamt kamen 36.166 Pfund (gut 42.300 Euro) zusammen.
"Im Interesse unserer Tochter und unserer Familie möchten wir anonym bleiben, möchten uns jedoch bei allen für die großartige Unterstützung bedanken", heißt es demnach in der Mitteilung der Familie. "Unsere Tochter möchte Sie darum bitten, Ihre großzügigen Spenden an Unicef weiterzureichen, im Wissen, dass Ihre Freundlichkeit Gutes tun wird."
Joel Hughes aus Wales hatte die Spendenkampagne gestartet, nachdem das Mädchen am Ende des Achtelfinalspiels in London weinend auf der Leinwand des Wembley-Stadions gezeigt und von englischen Fans höhnisch bejubelt wurde. Anschließend wurde das Kind im Internet aggressiv beleidigt. Viele Briten hatten das scharf verurteilt, darunter die ehemaligen englischen Fußballer Gary Lineker und Stan Collymore. Er wolle damit dem Mädchen zeigen, dass nicht alle Menschen in Großbritannien "schrecklich" seien, hatte Hughes den Schritt begründet. Ursprünglich hatte er 500 Pfund als Spendenziel ausgegeben.
Just Giving betonte, die großzügige Geste zeuge vom Glauben der Familie, dass die Gesellschaft besser ist, wenn die Menschen freundlicher zueinander sind. "Als Ergebnis der Unterstützung von Tausenden von Spendern werden Tausende Kinder aus der ganzen Welt von der Arbeit von Unicef profitieren."
13.35 Uhr: Britischer Minister: Corona-Anstieg durch EM nicht ausgeschlossen
Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng will einen erneuten starken Anstieg der Coronavirus-Fälle aufgrund der Fußball-EM nicht ausschließen. "Ich bin zuversichtlich, dass es keinen großen Ausbruch geben wird, aber wir können das zur Zeit nicht garantieren", sagte Kwarteng am Mittwoch dem Radiosender LBC mit Blick auf das Halbfinale zwischen England und Dänemark, bei dem rund 60.000 Menschen im Wembley-Stadion zugelassen sind.
"Ich glaube, wir können mit diesem Risiko umgehen", betonte Kwarteng. "Aber zu sagen, es gäbe kein Risiko, wenn Tausende von Menschen an einem Ort sind - es gibt immer ein Risiko im Leben." Neben den Zuschauern im Stadion werden sich Fans in ganz England in Biergärten, Pubs und Restaurants versammeln, die zum Teil seit Wochen ausgebucht sind. Am Trafalgar Square in London findet ein Public Viewing statt.
10.45 Uhr: Englische Presse stimmt sich auf EM-Halbfinale ein
Die englischen Zeitungen stimmen sich mit teils launischen Schlagzeilen auf das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Dänemark ein. "Auf geht's England. Lasst uns Geschichte schreiben", titelte die "Daily Mail" vor dem Spiel gegen Dänemark am Mittwochabend (21 Uhr/ZDF und Magenta TV). "Bringt den Speck nach Hause, Jungs", schrieb das Boulevardblatt "The Sun" zum großen Foto eines Toastbrots, auf dem wie auf der englischen Flagge ein rotes Kreuz auf weißem Grund zu sehen war - nur bestand das Kreuz auf dem Foto aus Frühstücksspeck.
Auch der "Daily Express" feuerte die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate an. "Auf geht's England. Ihr könnt das schaffen!", titelte die Zeitung zu einem Foto von Kapitän Harry Kane. Die kostenlose Zeitung "Metro" dagegen druckte ein Bild eines betenden England-Fans mit einem großen Bierglas und dazu die Worte: "Beer we go!". Damit bezog sich das Blatt auf den bekannten Spruch "Here we go", was so viel wie "Auf geht's" bedeutet. Die Three Lions können gegen Dänemark erstmals seit 1966 wieder ins Finale eines großen Turniers einziehen.
10.00 Uhr: Deutschlands Torwarttrainer verlässt Nationalteam
Andreas Köpke beendet nach 17 Jahren seine Tätigkeit als Torwarttrainer der Fußball-Nationalmannschaft. Der 59-Jährige bestätigte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur seinen Abschied vom DFB, über den zuerst die "Frankfurter Rundschau" berichtet hatte. "Ja, es stimmt", erklärte Köpke. Der Vertrag des früheren Europameisters beim Verband wäre noch bis zur Weltmeisterschaft Ende 2022 in Katar gelaufen. Der neue Bundestrainer Hansi Flick benötigt damit einen neuen Torwartcoach. Mehr zum Köpke-Abschied im Artikel Köpke verlässt die Nationalmannschaft
8.41 Uhr: Lob aus England für deutschen Schiedsrichter
Schiedsrichter Felix Brych ist für seine Spielleitung beim EM-Halbfinale zwischen Italien und Spanien im Gastgeber-Land England gelobt worden. "Großartiger Referee", twitterte der frühere Fußball-Nationalspieler Gary Lineker nach dem 4:2-Sieg Italiens im Elfmeterschießen am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion. "Ich liebe es, wie die Referees bei diesem Turnier den Spielfluss ermöglichen. Sie geben nicht alle paar Sekunden für den leichtesten Kontakt einen Freistoß, wie wir es in der Premier League sehen."
Brych zeigte insgesamt drei Gelbe Karten und entschied in den 120 Minuten 35 Mal auf Foulspiel. Der renommierte englische "Times"-Journalist Henry Winter schrieb: "Es wäre großartig, falls dieser fantastische, ruhig-kontrollierte Schiedsrichter Felix Brych in London bleiben könnte. So drei bis vier Jahre."
Für Brych war es der fünfte Auftritt bei dieser EM. Der 45 Jahre alte Münchner hatte zuvor die Viertelfinalpartie England - Ukraine (4:0), das Achtelfinal-Spiel Belgien - Portugal (1:0) sowie die Gruppen-Begegnungen Finnland - Belgien (0:2) und Niederlande - Ukraine (3:2) geleitet. Für den langjährigen Bundesliga-Referee ist dieses Turnier damit erfolgreicher als die WM 2018, als er vom Weltverband FIFA nach einem Vorrundenspiel nicht mehr nominiert worden war und enttäuscht abreiste.
7.50 Uhr: England will historische EM-Chance nutzen
England will seine historische Chance auf den ersten großen Fußball-Titel seit dem WM-Erfolg von 1966 nutzen. In das Halbfinale der Europameisterschaft am Mittwoch (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) gegen Dänemark geht das Team von Trainer Gareth Southgate als Favorit. Schließlich wird die Partie vor 60.000 Zuschauern im heimischen Wembley-Stadion ausgetragen, in dem aufgrund der Corona-Pandemie bis auf 5.000 in Großbritannien lebende Dänen fast nur englische Fans sein werden.
Mittwoch, 6.20 Uhr: Ordnerin im Wembley-Stadion hält Bonucci zurück
Der Einsatz einer Ordnerin im Wembley-Stadion hat nach dem Einzug der italienischen Nationalmannschaft ins EM-Finale für viel Aufmerksamkeit im Netz gesorgt - weil sie Leonardo Bonucci offenbar für einen Fan hielt. Der Innenverteidiger der Azzurri jubelte nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien direkt vor den Anhängern auf den Rängen und wurde dann zunächst daran gehindert, zurück aufs Spielfeld zu gehen. Erst nach einigen Momenten und einem verdutzten Gesichtsausdruck des Fußball-Profis von Juventus Turin ließ die Ordnerin die Nummer 19 der Italiener passieren und bekam neben einem herzlichen Lachen auch eine Umarmung Bonuccis. Videos der Szene wurden tausendfach kommentiert und geteilt.
Das passierte am 6. Juli:
23.40 Uhr: Nach Elfmeterschießen ist Italien im EM-Finale
Italiens Fußball-Nationalmannschaft steht zum vierten Mal in einem EM-Endspiel. Die Squadra Azzurra setzte sich im Halbfinale mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien durch und wahrte so die Chance auf ihren zweiten EM-Titel. Vor 57.811 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion hieß es am Ende der Verlängerung 1:1 (1:1, 0:0) durch die Tore von Federico Chiesa (60. Minute) und Alvaro Morata (80.). Im Endspiel am Sonntag trifft das Team von Trainer Roberto Mancini an gleicher Stelle auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen England und Dänemark.
17.40 Uhr: WDR: Fall Schweinsteiger noch nicht komplett abgeschlossen
Die Untersuchungen zu möglicher Schleichwerbung des ARD-Experten Bastian Schweinsteiger sind noch nicht vollständig abgeschlossen. "Wir sind bezüglich der Bewertung des Sachverhaltes weiter im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management", sagte eine Sprecherin des bei der Fußball-EM federführenden WDR. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler werde aber zunächst am Dienstagabend "wie geplant als Experte im Sportschau-Studio zur Verfügung stehen".
Schweinsteigers bisher letzter TV-Auftritt hatte für Diskussionen gesorgt, weil auf dem Twitter-Account des 36-Jährigen eine Werbebotschaft für eine Uhr abgesetzt worden war. Der ARD-Experte habe beim Spiel Ukraine gegen England "in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft" veröffentlicht, hieß es in einer Mitteilung. Seit Montagnachmittag ist der Tweet nicht mehr abrufbar.
16.25 Uhr: Royale Unterstützung für Dänen im EM-Halbfinale gegen England
Die dänische Fußball-Nationalmannschaft erhält im EM-Halbfinale gegen England Unterstützung von oberster Stelle: Kronprinz Frederik (53) und seine Frau Kronprinzessin Mary (49) werden für die am Mittwochabend stattfindende Partie nach London reisen. Wie die Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag berichtete, wird auch ihr ältester Sohn Prinz Christian (15) im Wembley-Stadion mit dabei sein. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen wird demnach dagegen nicht in Wembley vor Ort sein, wenn die von einer nationalen Euphorie getragenen Dänen um den Einzug ins EM-Endspiel kämpfen.
Für die meisten Däninnen und Dänen ist es wegen der britischen Einreisebestimmungen nicht möglich, für das Spiel der Mannschaft um die Bundesliga-Profis Thomas Delaney und Yussuf Poulsen nach London zu reisen. Deshalb können dänische Staatsbürger nur dann auf den Rängen von Wembley dabei sein, wenn sie in England leben. Es werden einige Tausend Dänemark-Anhänger bei dem Spiel erwartet. Die Quarantänebestimmungen gelten jedoch nicht für Ehrengäste, womit das dänische Kronprinzenpaar bei dem Spiel dabei sein kann.
Die Fußball-Euphorie in Dänemark hat dabei längst auch das Königshaus erreicht: Der sportaffine Thronfolger Frederik, Mary und Christian hatten schon beim Vorrundenspiel der Dänen gegen Belgien in Kopenhagen live im Stadion zugeschaut. Frederik hatte das Nationalteam zuvor nach dem dramatischen Zusammenbruch von Mittelfeldstar Christian Eriksen beim Training besucht. Und auch Prinz Christian ist im Fußballfieber: Wie ein Instagram-Foto zeigte, verfolgte der 15-Jährige das Viertelfinale gegen Tschechien gebannt vor seinem Laptop - stilecht im Eriksen-Trikot.
13.58 Uhr: Die Ausgangslage vor der Partie Italien - Spanien
Italien: Nach dem bislang begeisternden EM-Auftritt mit dem 2:1 in einem hochklassigen Viertelfinale gegen Belgien als Höhepunkt wollen die Azzurri auch den nächsten Schritt gehen. Das erste EM-Finale seit dem 0:4 gegen Spanien 2012 ist das Ziel. Ersetzen muss Coach Roberto Mancini den nach einem Achillessehnenriss abgereisten Leonardo Spinazzola, für ihn dürfte hinten links Emerson verteidigen.
Spanien: Die spanische Auswahl schaut auch schon auf das mögliche zweite Spiel in Wembley. "Wir alle wollen ins Finale", sagte Trainer Luis Enrique. Der dreimalige Europameister kam im Turnier etwas behäbig in Schwung, bewies zuletzt im Viertelfinale gegen die Schweiz dann aber große Nervenstärke. Der Einsatz von Pablo Sarabia ist wegen Abduktorenproblemen eher unwahrscheinlich, für ihn könnte RB Leipzigs Dani Olmo in die Startformation zurückkehren.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
- Italien: 21 Donnarumma - 2 Di Lorenzo, 19 Bonucci, 3 Chiellini, 13 Emerson - 18 Barella, 8 Jorginho, 6 Verratti - 14 Chiesa, 17 Immobile, 10 Insigne
- Spanien: 23 Unai Simón - 2 Azpilicueta, 12 García, 24 Laporte, 18 Alba - 8 Koke, 5 Busquets 26 Pedri - 9 Moreno, 7 Morata, 19 Olmo
Schiedsrichter: Felix Brych (Deutschland)
11.42 Uhr: Southgate will England mit Sieg im EM-Halbfinale glücklich machen
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate will mit einem Einzug ins Finale der Fußball-Europameisterschaft eine ganze Nation glücklich machen. "Die Möglichkeit, unseren Fans und unserer Nation Glück und großartige Nächte zu bescheren, ist eine ganz besondere. Du hast sie, wenn du für England spielst", sagte Southgate vor dem Halbfinale gegen Dänemark am Mittwoch (21.00 Uhr) in einem BBC-Interview.
"Bei diesen Spielen wird man sich daran erinnern, wo man war. Die schönsten Nachrichten danach sind die, in denen die Menschen wertschätzen, was die Spieler geleistet haben - dass sie sich mit ihnen verbunden fühlen - darauf sollten sie sehr stolz sein." Die Three Lions dürfen am Mittwoch vor rund 60.000 Fans im heimischen Wembley-Stadion spielen.
Auch das Finale am kommenden Sonntag findet in London statt. Auf die Frage, was ihm persönlich der Einzug ins Finale bedeuten würde, sagte der 50-Jährige: "Es geht darum, was es für das Land bedeuten würde." Die Engländer haben seit 1966 kein Endspiel mehr bei einem großen Turnier erreicht.
10.35 Uhr: Altkanzler Schröder wirft UEFA "pure Geldmacherei" vor
Altkanzler Gerhard Schröder (77) hat in der Zuschauerdebatte bei der Fußball-Europameisterschaft die UEFA und auch den deutschen DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch kritisiert. "Was die UEFA gerade mit der Öffnung der Stadien für bis zu 60.000 Menschen betreibt, das ist unverantwortlich. Das hat nichts mehr zu tun mit der Freude am Fußball oder der vorgeblichen Stärkung des europäischen Gedankens. Das ist pure Geldmacherei", sagte Schröder am Dienstag in einem Interview dem Nachrichtenportal "t-online".
Er frage sich, wo "eigentlich die deutschen Vertreter im Exekutivkomitee der UEFA - wie etwa der DFB-Vize Rainer Koch - in dieser Diskussion" seien. "Von denen hört man nichts. Man liest nur über Intrigen im DFB. Ich glaube, dort ist ein totaler Neubeginn fällig", sagte Schröder über die Krise im Deutschen Fußball-Bund.
Die Europäische Fußball-Union hat für die EM-Halbfinals Italien gegen Spanien am (heutigen) Dienstag und England gegen Dänemark am Mittwoch (jeweils 21.00 Uhr) und für das Finale am kommenden Sonntag 75 Prozent der Zuschauerkapazitäten im Londoner Wembley-Stadion freigegeben. Rund 60.000 Zuschauer werden jeweils erwartet.
"Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden. Oder von profitorientierten Menschen bei UEFA oder DFB in hochgefährliche Situationen gebracht werden, die mit dem Schicksal vieler Menschen spielen", sagte Schröder, der von 1998 bis 2005 Bundeskanzler war, und ergänzte: "Was mich am meisten an diesen Fußballfunktionären und an den Politikern, die vor ihnen einknicken, stört, ist, dass sie nicht an die Kinder in unseren Schulen denken." Diese müssten Bildungsdefizite hinnehmen, "während die Fußballfunktionäre nur an sich selbst denken", kritisierte der Altkanzler.
Dienstag, 9.08 Uhr: Vorfreude auf Gigantenduell Italien gegen Spanien in Wembley
Vorweggenommenes Endspiel, brisantes Giganten-Treffen, Duell der Systeme - der Europameisterschaft steht eine Attraktion für Fußball-Liebhaber bevor. Das Kräftemessen im ersten Halbfinale am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) zwischen den seit 32 Spielen ungeschlagenen und zuletzt für ihre Offensivpower gelobten Italienern und den Ballbesitz-Jüngern aus Spanien sorgt für große Vorfreude. Zum bereits siebten Mal stehen sich die Squadra Azzurra und die Furia Roja bei einer EM gegenüber. "Wir wissen, dass wir ein großes Spiel brauchen", sagte der italienische Coach Roberto Mancini am Montag.
Bei aller Brisanz werden im Stadion wohl vor allem Fans aus England sein. Wegen der strikten Corona-Regeln dürfen Spanier und Italiener ohne Quarantäne nicht einreisen, Karten werden größtenteils nur an Zuschauer vergeben, die in Großbritannien leben. "Wir brauchen euch!", twitterte der spanische Verband deshalb in Richtung der britischen Spanier.
Der Sieger dieser Partie wird als Favorit in den Turnier-Showdown am Sonntag gegen England oder Dänemark gehen, die am Mittwoch (21.00 Uhr) ebenfalls im Wembley-Stadion den zweiten Finalisten ausspielen. Die Engländer wollen ihren Heimvorteil nutzen. Nach derzeitigem Stand können nur die rund 6.000 im Vereinigten Königreich lebenden Dänen Karten erwerben.
Dass in allen drei verbliebenen EM-Spielen jeweils rund 60.000 Fans dabei sein dürfen, halten viele für bedenklich. Schließlich steigen in Großbritannien die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht.
Dienstag, 8.30 Uhr: Schweinsteiger bleibt nach Ermahnung TV-Experte der ARD
Bastian Schweinsteiger arbeitet nach einer Ermahnung weiter als TV-Experte für die ARD. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag. Zuvor hatte das Erste den Auftritt des ehemaligen Nationalspielers bei der TV-Übertragung von der Fußball-Europameisterschaft am Samstag und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft geprüft.
"Wir sind im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management und haben um eine Stellungnahme zu dem Vorfall vom vergangenen Samstag gebeten", sagte eine Sprecherin des federführenden WDR am Montag auf dpa-Anfrage. "Dabei haben wir sehr deutlich gemacht, dass die ARD gemäß ihrer Richtlinien keine Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ihrer Protagonisten duldet."
17.30 Uhr: Italiener Spinazzola nach Achillessehnenriss operiert
Der italienische Fußball-Nationalspieler Leonardo Spinazzola ist nach seinem Achillessehnenriss operiert worden. Der Eingriff sei am Montag im finnischen Turku durchgeführt worden, teilte Spinazzolas Verein AS Rom mit. "Eingriff perfekt gelungen", schrieb der 28 Jahre alte Linksverteidiger auf Instagram zu einem Foto, das ihn mit erhobenem Daumen im Krankenbett zeigt.
Er bedankte sich für die vielen guten Wünsche nach seiner schweren Verletzung aus dem EM-Viertelfinale gegen Belgien (2:1). "Der Countdown hat begonnen, wir sehen uns bald", schrieb Spinazzola.
Abwehrspieler Leonardo Bonucci kündigte am Montag an, dass die Mannschaft im EM-Halbfinale gegen Spanien am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und Magenta TV) in London auch für ihren verletzten Teamkollegen spielen werde. "Wir wollen ihm das Finale widmen", sagte Bonucci. "Er gibt uns diese Energie und auch die Kraft, auch heute nach der OP."
12.53 Uhr: ARD prüft Schweinsteiger-Auftritt
Die ARD prüft den Auftritt von Bastian Schweinsteiger bei der TV-Übertragung von der Fußball-Europameisterschaft am Samstag und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag. Zuerst hatte die "Bild" über den Fall berichtet.
"Die ARD-Übertragungen von der EURO 2020 unterliegen – wie alle unsere Programme – den ARD-Werberichtlinien, die jede Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ausschließen", heißt es in einer ARD-Mitteilung. Dass Schweinsteiger beim Spiel Ukraine gegen England eine Uhr trug "und in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft veröffentlichte, werden wir prüfen und bewerten".
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler arbeitet seit dem vergangenen Jahr für das Erste. Der Vertrag gilt bis einschließlich 2022. Bei der EM tritt Schweinsteiger im Duo mit der Kommentatorin Jessy Wellmer auf.
12.10 Uhr: Müller kritisiert Löws EM-Taktik: "Defensivstrategie gescheitert"
Eine gute Woche nach dem Achtelfinal-K.o. bei der Fußball-Europameisterschaft hat Nationalspieler Thomas Müller ein persönliches Fazit gezogen, indem er auch die vorsichtige Turniertaktik von Bundestrainer Joachim Löw kritisiert. "Der Frust und Ärger" über das vorzeitige Ausscheiden sitzt bei dem 31 Jahre alten Offensivakteur des FC Bayern München "auch mit ein paar Tagen Abstand noch tief". Für Müller ist man "verdient ausgeschieden".
Nach nur einem Sieg in vier EM-Partien bilanzierte der Rückkehrer ins Nationalteam: "Uns hat die nötige Effektivität an beiden Enden des Platzes gefehlt." Zur taktischen Ausrichtung von Löw äußerte Müller am Montag in seinem Internet-Newsletter: "Mit unserer Bestrebung, durch eine eher abwartende, kompakte Defensivstrategie ohne Gegentor zu bleiben, sind wir de facto gescheitert."
An der Einstellung des Teams lag es nach Ansicht des Weltmeisters von 2014 jedenfalls nicht: "Die Truppe, auf die ich gestoßen bin, hatte die Qualität, den Willen und auch die Arbeitsmoral, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen." Löw hatte Müller zur EM zurückgeholt. Seine eigene Zukunft im DFB-Team lässt Müller komplett offen. Er äußerte sich dazu nicht.
10.07 Uhr: England bereit für den nächsten Schritt - Southgate will ins Finale
Englands Fußball-Nationaltrainer Gareth Southgate sieht die Three Lions nach 55 Jahren ohne großen Titel bereit für den nächsten Schritt. Das Halbfinale der Europameisterschaft am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) gegen Dänemark soll für seine Mannschaft nur ein weiterer Zwischenschritt auf dem Weg zum Titel sein. "Wir hatten in der Vergangenheit bereits so viel Pech und haben viele Hürden übersprungen, und ich habe das Gefühl, dass das nur die nächste Herausforderung ist", sagte der 50-Jährige. "Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass wir im Halbfinale sind."
Vor drei Jahren bei der WM in Russland, als die Engländer im Halbfinale gegen Kroatien ausgeschieden waren, war das laut Southgate noch ein wenig anders. "Obwohl wir nach dem Halbfinale natürlich extrem enttäuscht waren, hatten wir auch das Gefühl, dass wir es weit geschafft haben."
Diesmal wollen die Engländer erstmals seit 1966 wieder das Endspiel eines großen Turniers erreichen. Schon im Halbfinale können die Three Lions vor bis zu 67.500 hauptsächlich englischen Fans im Wembley-Stadion spielen, auch das Finale findet in London statt. "Es ist großartig, wieder zurückzukommen", sagte Southgate, nachdem die Engländer beim 4:0-Viertelfinal-Sieg gegen die Ukraine noch in Rom gespielt hatten.
Montag, 8 Uhr: Poulsen über Delaneys Rolle bei den Dänen: "Fantastischer Kämpfer"
Yussuf Poulsen hat seinen Bundesliga-Kollegen Thomas Delaney für dessen wichtige Rolle in der dänischen Fußball-Nationalmannschaft gelobt. "Er ist ein fantastisch wichtiger Spieler für uns. Ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann er das letzte Mal bei einem Länderspielspiel gefehlt hat", sagte der Angreifer von RB Leipzig im dänischen EM-Quartier in Helsingör über den Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund. "Er ist ein Motivator auf dem Feld. Er gibt immer 100 Prozent - auch in schwierigen Situationen. Ein fantastischer Kämpfer."
Delaney hatte beim 2:1-Viertelfinalsieg gegen Tschechien die frühe Führung erzielt und damit maßgeblichen Anteil am ersten Sprung der Dänen unter die besten Vier bei einer EM seit 1992. Der 29-Jährige stand bei allen fünf Partien dieses Turniers in der Startformation.
Das passierte am Sonntag:
15.20 Uhr: Brite sammelt 33 500 Pfund für weinendes deutsches Mädchen bei EM
Ein Brite hat mehr als 33 500 Pfund für ein kleines deutsches Mädchen eingesammelt, das bei der EM-Niederlage von Deutschland gegen England im Stadion bitterlich geweint hatte. Joel Huges aus Wales hatte eine Spendenkampagne gestartet, nachdem das Mädchen von englischen Fans beim Weinen bejubelt und danach im Internet aggressiv beleidigt wurde.
Hughes wollte damit dem Mädchen zeigen, dass nicht alle Menschen in Großbritannien «schrecklich» seien. Nach dem Spiel war das weinende Mädchen im Fernsehen und auf den Stadionbildschirmen gezeigt worden. In sozialen Medien wurde es mit zum Teil sehr beleidigenden und aggressiven Kommentaren mit Bezügen zum Zweiten Weltkrieg geteilt. Viele Briten hatten das scharf verurteilt, darunter die ehemaligen englischen Fußballer Gary Lineker und Stan Collymore.
Ursprünglich hatte Hughes 500 Pfund (ca. 580 Euro) als Ziel der Crowdfunding-Kampagne ausgegeben. Bis Sonntag waren aber bereits über 33.500 Pfund (ca. 39 026 Euro) zusammengekommen. Der Initiator sagte, er hoffe, mit der Familie des Mädchens in Kontakt treten zu können. Das Geld will er an eine gemeinnützige Organisation spenden.
14.50 Uhr: Fünfter EM-Einsatz: Felix Brych pfeift Halbfinale Italien - Spanien
Der Münchner Schiedsrichter Felix Brych pfeift bei der Fußball-Europameisterschaft das Halbfinale zwischen Italien und Spanien am Dienstag (21.00 Uhr) im Wembley-Stadion von London. Dies gab die UEFA am Sonntag bekannt. Der 45 Jahre alte Jurist ist neben Daniel Siebert der einzige deutsche Referee bei der EM.
Brych hatte zuletzt die Viertelfinalpartie England - Ukraine (4:0), das Achtelfinal-Spiel Belgien - Portugal (1:0) sowie die Gruppenbegegnungen Finnland - Belgien (0:2) und Niederlande - Ukraine (3:2) geleitet. Für den langjährigen Bundesliga-Referee ist dieses Turnier damit schon weitaus erfolgreicher als die WM 2018, als er von der FIFA nach einem Vorrundenspiel nicht mehr nominiert worden war und enttäuscht abreiste.
Das passierte am Samstag, dem 2. Juli:
22.52 Uhr: England spaziert ins EM-Halbfinale: 4:0 über die Ukraine
England kann weiter von der Titel-Krönung im Londoner Wembley-Stadion träumen. Angeführt von Kapitän Harry Kane stürmten die Three Lions am Samstag gegen eine überforderte Ukraine mit einem 4:0 (1:0) in ihr erstes EM-Halbfinale seit 25 Jahren.
Vor rund 11.880 Zuschauern in Rom verdiente sich die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate den Sieg vor allem mit einer starken zweiten Halbzeit und beendete das EM-Märchen des Überraschungsteams Ukraine. England spielt damit am Mittwoch in Wembley im Halbfinale gegen Dänemark um die Chance auf seinen ersten großen Fußball-Titel seit dem WM-Triumph 1966.
Vier Tage nach dem 2:0 im Achtelfinale gegen Deutschland erzielten Kapitän Kane mit einem Doppelpack (4./50 Minute), Abwehrchef Harry Maguire (46.) und der kurz zuvor eingewechselte Jordan Henderson (63.) die Treffer für die Engländer, die vor allem in der zweiten Halbzeit auch offensiv überzeugten.
Vor der Pause hatte sich der Favorit nach der frühen Führung vor allem auf das Verteidigen beschränkt und war damit als einziges Team auch im fünften EM-Spiel ohne Gegentor geblieben. Von der Ukraine von Andrej Schewtschenko kam viel zu wenig für die nächste Überraschung bei dieser EM und den allerersten Halbfinal-Einzug bei einem großen Turnier.
19.55 Uhr: Dänemarks Traum geht weiter - 2:1-Sieg gegen Tschechien
Dänemarks Fußball-Nationalmannschaft ist angespornt von dem Drama um Christian Eriksen und den Helden von 1992 ins EM-Halbfinale marschiert. Durch das 2:1 (2:0) im Duell der Überraschungsteams gegen Tschechien mit Überflieger Patrik Schick darf die Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand weiter von der ganz großen Sensation träumen - und von der Krönung einer beeindruckenden Reise.
Der Dortmunder Thomas Delaney (5.) und Torjäger Kasper Dolberg (42.) brachten Dänemark mit ihren Treffern im Viertelfinale in Baku erstmals seit dem Titelgewinn vor 29 Jahren wieder unter die besten vier Teams einer EM. Es ist der nächste Höhepunkt bei diesem Turnier, das mit Eriksens Zusammenbruch so emotional begonnen hatte. Im Kampf um das Endspiel geht es am Mittwoch im Londoner Wembley-Stadion gegen die Ukraine oder England.
Schick (49.) verkürzte zwar noch einmal, dennoch verpassten seine Tschechen das erste EM-Halbfinale seit 2004. Der Leverkusener zog mit seinem fünften Turniertreffer mit dem bereits ausgeschiedenen Cristiano Ronaldo in der Torjägerliste gleich - und mit dem tschechischen EM-Rekordtorjäger Milan Baros.
Hjulmand hatte die Bedeutung der Partie bereits vor dem Anpfiff deutlich gemacht. Dies sei "eine Chance", betonte der dänische Coach, "die wir vielleicht nie wieder bekommen". Einmal mehr kämpfte Dänemark auch für Eriksen, der im ersten Turnierspiel kollabiert war. "Er ist immer noch das Herz der Mannschaft", sagte Hjulmand.
19.30 Uhr: Strenge Sicherheitsmaßnahmen am Stadion in Rom
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Sicherheitsmaßnahmen vor dem EM-Viertelfinale zwischen England und der Ukraine rund um das Stadion in Rom deutlich verschärft worden. Die Arena war vor dem Anpfiff der Partie am Samstagabend (21.00 Uhr/ARD und Magenta TV) weiträumig abgeriegelt, an den Eingängen kontrollierten Polizisten und Sicherheitskräfte einzeln die Ausweise, Tickets und negative Corona-Test-Zertifikate aller Zuschauer.
Während der drei Vorrundenspiele in Rom war für den Zutritt zum Stadion noch kein negatives Test-Ergebnis notwendig. Die Europäische Fußball-Union hatte vor der Partie den Ticketverkauf für Fans aus Großbritannien gestoppt. Reisende aus Großbritannien müssen derzeit für fünf Tage in Quarantäne, wenn sie nach Italien kommen wollen.
Dort besteht die Sorge vor mehr Ansteckungen wegen der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus.
Vor den Anpfiff der Partie feierten trotzdem zahlreiche Fans der Engländer und der Ukraine vor dem Stadio Olimpico. Vor allem die englischen Fans bejubelten ihr Team schon vor den Anpfiff und sangen lautstark immer wieder "Football's Coming Home".
15.25 Uhr: Titelsammler Bonhof: Deutliche Kritik an DFB-Team und Nachwuchs
Welt- und Europameister Rainer Bonhof hat sich nachdenklich zu den Entwicklungen im deutschen Fußball geäußert und vor allem Fehler in der Nachwuchsarbeit ausgemacht. "Für meinen Geschmack sind die Spieler in den vergangenen zehn Jahren sehr gefördert, aber zu wenig gefordert worden", sagte der Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, der mit Deutschland 1974 Welt- sowie 1972 und 1980 Europameister wurde, in einem Interview der "Rheinischen Post". Für die Spieler werde beim DFB und bei den Clubs "alles getan. Irgendwann kommt der Punkt, auch ein bisschen was zurückgeben", sagte der einstige Gladbacher Meisterspieler.
Als Grund führte Bonhof die gesellschaftlichen Veränderungen an, ohne ins Detail zu gehen. "Es sind doch viele Dinge wichtig geworden, die mit dem Beruf des Fußballers nicht übereinstimmen", erklärte er und sprach damit Dinge wie Social-Media-Aktivitäten an. "Aber es geht heute wie damals und auch in Zukunft darum, sich voll auf den Job zu konzentrieren, zu wissen, was man kann und bereit zu sein, alles abzurufen, wenn es darauf ankommt. Im Spiegel sieht man den, der zuallererst für seine Leistung verantwortlich ist", erklärte Bonhof.
Das Achtelfinal-Aus des DFB-Teams war nach Meinung des 69-Jährigen verdient, seine Kritik daran wenig schmeichelhaft. "Wenn ich zurückblicke auf die WM in Russland, nach der gesagt wurde, man müsse durch gute Spiele das Vertrauen der Fans zurückgewinnen, dann kann ich mich an kaum ein Spiel erinnern, das dazu geführt hat. Und wenn man so herz- und mutlos wie gegen England spielt, hat man im Viertelfinale nichts zu suchen", sagte Bonhof.
10.45 Uhr: Teamkollegen feiern schwer verletzten Italiener Spinazzola
Bei der Sieges-Party der italienischen Fußballer im Bus und im Flugzeug stand einer ganz besonders im Mittelpunkt: Linksverteidiger Leonardo Spinazzola, der sich beim 2:1 (2:1) im EM-Viertelfinale gegen Belgien schwer verletzt hatte. Mit "Spina, Spina, Spina"-Sprechchören feierte die Mannschaft während der Rückreise aus München nach Florenz ihren Mitspieler, der mit Verdacht auf einen Achillessehnenriss ausgewechselt worden war. "Das ist Spina gewidmet", schrieb Nationaltrainer Roberto Mancini auf Instagram zu einem Video, das die Sprechchöre für den 28-Jährigen im Bus zeigt.
Auch andere Spieler richteten sich mit Fotos und Videos in den Sozialen Netzwerken an den verletzten Profi der AS Rom. "Machen wir weiter! Auch für Leonardo Spinazzola", schrieb Bryan Cristante. Der Verteidiger beantwortete die Nachrichten mit Herzchen. Verteidiger Francesco Acerbi schickte ein "Forza Leo" an seinen Mitspieler.
Spinazzola, bislang einer der besten Spieler der italienischen Nationalmannschaft bei dieser EM, hatte sich kurz vor Schluss ohne Einwirkung des Gegners verletzt. Er musste mit Verdacht auf einen Riss der linken Achillessehne unter Tränen mit einer Trage vom Platz gebracht werden. Am Samstag sollte er genauer untersucht werden.
Das passierte am Freitag, dem 2. Juli:
23:01 Uhr: Italien wirft den Weltranglistenersten aus dem Turnier
Die Squadra Azzurra ist im Stile eines Champions in das EM-Halbfinale gegen Spanien eingezogen. Im Fünf-Sterne-Viertelfinale gegen Belgien um den rechtzeitig genesenen Kevin De Bruyne gewannen die Italiener am Freitagabend in München nach dem großen Zittern im Achtelfinale diesmal überzeugend mit 2:1 (2:1).
Nach Treffern von Nicolò Barella (31. Minute) und Lorenzo Insigne (44.) schlugen die Roten Teufel vor 12.984 Zuschauern durch Sturmriesen Romelu Lukaku (45.+2) per Foulelfmeter zurück. Doch die cleveren Italiener ließen ihre Tifosi in Monaco di Baviera zu später Stunde mit dem 32. Spiel ohne Niederlage nacheinander das nächste Fußball-Fest feiern.
Der Wermutstropfen beim italienischen Triumph: Der stark aufspielende Linksverteidiger Leonardo Spinazzola musste in der Schlussphase anscheinend schwer verletzt ausgewechselt werden. Der 28-Jährige weinte auf der Trage herzzerreißend.
20.48 Uhr: Schweizer Sommer-Märchen endet
Diesmal hat der Kraftakt nicht gereicht: Weltmeister-Bezwinger Schweiz ist nach Eigentor und Roter Karte im Viertelfinale der EM gegen Spanien unglücklich ausgeschieden. Vier Tage nach dem spektakulären Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich unterlagen die Eidgenossen am Freitag in St. Petersburg in der Entscheidung vom Punkt mit 1:3 (1:1, 1:1, 0:1).
Mikel Oyarzabal verwandelte den entscheidenden Elfmeter für die Spanier, Sergio Busquets hatte gleich den ersten nur an den Pfosten gesetzt. Spanien-Torwart Unai Simón hielt aber gegen Fabian Schär und Manuel Akanji, der Schweizer Yann Sommer gegen Rodri. Ruben Vargas verschoss.
Borussia Mönchengladbachs Denis Zakaria hatte in der achten Minute per Eigentor die spanische Führung erzielt, der ehemalige Bayern-Profi Xherdan Shaqiri (68.) brachte die Schweizer zunächst zurück ins Spiel. Ab der 77. Minute musste die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic wegen des Platzverweises von Remo Freuler in Unterzahl spielen. Das Halbfinale bei einem großen Turnier bleibt für die Schweizer unerreicht – trotz der wieder starken Paraden des bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehenden Torwarts Sommer.
17.48 Uhr: Flick bedauert Kroos-Rücktritt - Löw dankt "großem Leader"
Der neue Bundestrainer Hansi Flick hat den Rücktritt von Toni Kroos aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft "wirklich sehr" bedauert. "Ich kann seine Beweggründe und seine Entscheidung jedoch nachvollziehen", wird Flick auf der DFB-Homepage zitiert.
Der 31 Jahre alte Kroos hatte zuvor seinen Abschied aus dem Nationalteam verkündet. Flick hatte Kroos signalisiert, nach der EM weiter mit ihm arbeiten zu wollen, berichtete der Weltmeister von 2014. "Sein großer Wunsch ist es nun nach zehn intensiven Jahren der Doppelbelastung, sich auf Real Madrid zu konzentrieren und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen", erklärte Flick.
Für Ex-Bundestrainer Löw war Kroos im Nationalteam ein Spieler mit überragenden Qualitäten sowie "ein großer Leader auf und neben dem Platz", wie er es in seinen Dankesworten formulierte: "Toni hat 106 Länderspiele, unser gemeinsamer langer Weg und unser Triumph in Brasilien werden uns für immer verbinden."
15.15 Uhr: ZDF-Fernsehrat verurteilt Beleidigungen gegen EM-Kommentatorinnen
Der ZDF-Fernsehrat hat verbale Angriffe gegen Fußballkommentatorinnen verurteilt. "Der Fernsehrat steht ausdrücklich hinter den angegriffenen Protagonistinnen sowie den Redaktionen und verurteilt jegliche Form von Beleidigungen, Pöbeleien oder gar Hassbotschaften", sagte Fernsehratsmitglied Katrin Kroemer am Freitag. Vor allem bei der Fußball-EM gebe es gegen Reporterinnen und Moderatorinnen massive Beleidigungen.
Die ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann war während ihrer Spiele immer wieder heftig beleidigt worden. Das hatte das ZDF-"Sportstudio" veranlasst, in den sozialen Netzwerken Beleidigungen gegen Neumann zu veröffentlichen und sich hinter sie zu stellen.
14.15 Uhr: Toni Kroos beendet Karriere in Fußball-Nationalteam
Nach 106 Länderspielen beendet der frühere Weltmeister Toni Kroos seine Karriere in der Fußball-Nationalmannschaft. Das teilte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler des spanischen Rekordmeisters Real Madrid am Freitag mit. "Die Entscheidung steht, sie ist unwiderruflich", sagte Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen". Es sei "immer so, dass nach Turnieren logischerweise gewisse Resümees gezogen werden", sagte Kroos. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen.
"Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: 'Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken'", sagte Kroos und berichtete im Gespräch mit seinem Bruder Felix davon, dass er schon 2018 darüber nachgedacht habe, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe "absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt", er habe "rational nachgedacht", begründete Kroos.
Dies sei "eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin", sagte Kroos. Er sei "sehr gerne Nationalspieler" gewesen, "aber das auch immer mit dem großen Laster gepaart, nicht bei der Familie zu sein".
- Alles Weitere zum Kroos-Ausstieg aus dem Nationalteam lesen Sie hier.
11.14 Uhr: Spaniens Torwartlegende: Luis Enrique bleibt Prinzipien treu
Die spanische Torwartlegende Andoni Zubizarreta hat Luis Enrique als lösungsorientierten Trainer beschrieben, der sich von Denkmustern nicht einschränken lassen will. In einem Interview der "Neuen Zürcher Zeitung" charakterisierte der 59-Jährige den Fußball-Nationalcoach der Spanier vor dem EM-Viertelfinale gegen die Schweiz in St. Petersburg. Beide spielten einst in der Nationalmannschaft zusammen, als ehemaliger Sportdirektor hatte Zubizarreta Luis Enrique einst auch als Trainer zum FC Barcelona geholt. "Er war Angreifer, aber einer, der sich an jede Position anpasste. Er konnte rechts, links oder in der Mitte spielen, er kam gut aus der Tiefe in den Strafraum, war enorm ausdauernd und arbeitete viel fürs Team", sagte der einstige Torwart der Spanier über den einstigen Offensivmann der "Seleccion".
Als Trainer der spanischen Nationalmannschaft verantworte Luis Enrique nun mit vielen jungen Spielern einen Prozess des Neuaufbaus. "In so einer Phase ist der Trainer besonders wichtig. Man spürt seine Handschrift nicht nur im Spiel, sondern auch in der Zusammenstellung des Kaders", sagte Zubizarreta.
Die auch viel kritisierte und hinterfragte Entscheidung, nur 24 statt der möglichen 26 Spieler für die EM zu nominieren, sei typisch für Luis Enrique, "um eine kohärentere Gruppe zu haben". Fußball-Traditionen würden ihn kaum beeinflussen. "Luis Enrique kommt dabei seine Fähigkeit zugute, Verantwortung zu übernehmen und seinen Prinzipien treu zu bleiben. Und: Er ist keiner, der vor Entscheidungen fliehen würde", betonte Zubizarreta.
9.48 Uhr: Magath: "DFB hat nur noch Daumen gedrückt und zugeschaut"
Der frühere Europameister Felix Magath sieht eine Handlungsschwäche beim DFB als Grund für das frühe EM-Aus der Nationalmannschaft. "Der ganze DFB hat nur noch die Daumen gedrückt und zugeschaut", sagte der 67-Jährige der Zeitung "Die Welt". Nach dem Scheitern als Titelverteidiger in der WM-Vorrunde 2018 hätte der Deutsche Fußball-Bund sich nach Magaths Ansicht von Bundestrainer Joachim Löw trennen müssen. "Das wäre für alle, auch für Joachim Löw, das richtige gewesen", sagte der frühere Nationalspieler.
Stattdessen habe sich die DFB-Spitze zu lange auf dem WM-Titel von 2014 ausgeruht. "Seit 2014 ist rund um die Nationalelf fast nichts Erfreuliches mehr passiert ist. Seitdem ging es stetig und ständig abwärts", urteilte Magath. In den vergangenen Jahren habe es keine positive Entwicklung bei der DFB-Auswahl mehr gegeben. "Weil die DFB-Verantwortlichen in der Vergangenheit leben, hat und konnte sich auch nichts mehr weiterentwickeln", erklärte Magath.
Hoffnung verbindet der einstige Profi des Hamburger SV mit Löws Amtsnachfolger Hansi Flick, der zuletzt den FC Bayern mit teils begeisterndem Fußball zu einer Titelserie geführt hatte. "Ich bin sicher, dass Hansi Flick neuen Schwung in den Laden bringt", sagte Magath.
8.20 Uhr: Robin Gosens: "So eine Atmosphäre hatte ich noch nie"
Fußball-Nationalspieler Robin Gosens hat in der deutschen Kabine nach dem EM-Aus das große Schweigen erlebt. "Auf jeden Fall war es mucksmäuschenstill. So eine Atmosphäre hatte ich in der Form auch noch nie", beschrieb der 26 Jahre alte Außenverteidiger in einem Sport1-Podcast die Stimmung nach dem 0:2 gegen England im Achtelfinale der Europameisterschaft. "Keiner hat einen Ton gesagt, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt und hat sich wahrscheinlich die Frage gestellt, wie wir jetzt hier gerade ausscheiden können", fügte der Profi von Atalanta Bergamo hinzu.
Das frühe Scheitern der Nationalmannschaft tue ihm "immer noch saumäßig weh. Das wird auch noch ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, weil es unglaublich und unfassbar bitter ist", erklärte Gosens.
7.41 Uhr: Kimmich: EM-Aus schwierig zu verarbeiten
Nationalspieler Joshua Kimmich hat seinem Frust über das Aus bei der Fußball-EM Luft gemacht. "Die Enttäuschung sitzt tief und es ist wirklich schwierig für mich das Ganze zu verarbeiten", schrieb der 26-Jährige bei Instagram. Der Bayern-Profi versicherte, er habe "zu jeder Zeit 100 Prozent daran geglaubt, dass wir das Turnier gewinnen können". Mit der DFB-Auswahl war Kimmich bereits im Achtelfinale der Europameisterschaft an England gescheitert. Darüber sei er "sehr traurig", versicherte der Mittelfeldspieler.
"Es war eine große Chance, die wir leider nicht nutzen konnten und dennoch bin ich sicher, dass wir zurück kommen werden", fügte Kimmich hinzu. Sehr gefreut habe er sich über die Rückkehr tausender Fans in die Stadien. "Es war ein überwältigendes Gefühl endlich wieder vor euch spielen zu dürfen", schrieb Kimmich. Zudem bedankte er sich beim scheidenden Bundestrainer Joachim Löw, dessen Amtszeit nach 15 Jahren endete. "Die Ära, die er geprägt hat, bleibt unvergessen", befand Kimmich. Er sei dankbar für Löws Vertrauen.
6.33 Uhr: Nach EM-Aus für Deutschland: Beckenbauer jetzt Italien-Fan
Nach dem Aus der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft drückt Franz Beckenbauer nun Italien die Daumen. "Ich sympathisiere mein Leben lang mit Italien. Ich hätte fast selbst dort gespielt", sagte der Kaiser der "Bild"-Zeitung. "1966 wollte mich Inter Mailand holen, ein Jahr später AC Mailand. Das ging aber nicht, weil zu jener Zeit die italienische Liga eine Ausländersperre verhängt hatte. Also bin ich beim FC Bayern geblieben."
Der 75 Jahre alte Beckenbauer, der 1974 als Kapitän und 1990 als Teamchef die DFB-Auswahl zum WM-Triumph führte, ist "natürlich" enttäuscht über das Achtelfinal-Aus Deutschlands gegen England. "Die deutsche Mannschaft hat leider einen zu geringen Aufwand betrieben, um die Engländer zu schlagen. Sehr schade!", sagte er.
5.45 Uhr: Münchner EM-Arena leuchtet auch zum Viertelfinale nicht bunt
Die Münchner EM-Arena wird auch vor dem Viertelfinale am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) zwischen Belgien und Italien nicht in Regenbogenfarben leuchten. Das sei nicht vorgesehen, teilte die Europäische Fußball-Union auf dpa-Anfrage mit. Ein Antrag dafür liege auch nicht vor. Ob und wann die Arena bunt strahlt, ist weiterhin offen. Stadt und Deutscher Fußball-Bund sind dem Vernehmen nach weiterhin in der Prüfung.
Die Beleuchtung des Stadions war in der vergangenen Woche vor dem letzten deutschen Gruppenspiel gegen Ungarn zum riesigen Streitthema geworden, weil die UEFA einen entsprechenden Antrag der Stadt abgelehnt hatte. Der Dachverband hatte dies damit begründet, dass der Antrag mit Blick auf das Ungarn-Spiel politisch motiviert gewesen sei, und der Stadt den 28. Juni sowie den Zeitraum vom 3. und 9. Juli als Alternativtermine vorgeschlagen. Am 28. Juni wurde die Arena nicht bunt beleuchtet.
5.10 Uhr: Uefa stoppt Ticketverkauf für Fans aus Großbritannien für Rom-Spiel
Der Ticketverkauf für Fußballfans aus Großbritannien für das EM-Viertelfinale in Rom ist gestoppt worden. "Die italienische Behörden haben die Uefa dringend um die Ergreifung von Maßnahmen gebeten, um zu verhindern, dass britische Bürger die bei der Einreise nach Italien vorgeschriebenen Quarantäne-Maßnahmen umgehen", erklärte die Europäische Fußball-Union am Donnerstagabend. Am Samstag (21.00 Uhr) spielen die Ukraine und England um den Einzug ins Halbfinale.
Reisende aus Großbritannien müssen derzeit fünf Tage in Quarantäne, wenn sie nach Italien kommen wollen. Dort besteht die Sorge vor mehr Ansteckungen wegen grassierenden Delta-Variante des Coronavirus. England war am Dienstag durch ein 2:0 im Achtelfinale gegen Deutschland ins Viertelfinale des Turniers eingezogen.
"In Anbetracht der Zeiten ist es unmöglich, jetzt nach Italien zu kommen, um das Spiel am Samstag zu sehen und gleichzeitig die Quarantäne einzuhalten", hatte der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Pierpaolo Sileri, im Interview der Zeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag) gesagt.
In Großbritannien riet die britische Staatssekretärin Anne-Marie Trevelyan ihren Landsleuten, nicht nach Rom zu reisen. "Die Bitte ist wirklich, das Spiel von zuhause aus anzuschauen und das Team so laut wie möglich anzufeuern", sagte die Politikerin dem TV-Sender Sky.
Das passierte am Donnerstag, dem 1. Juli:
17.10 Uhr: Spanien-Coach: Schweiz eine der besten Mannschaften der EM
Spaniens Fußball-Nationaltrainer Luis Enrique lässt keine Zweifel an der Qualität seiner eigenen Mannschaft aufkommen. Auf die Frage, ob es bei diesem Europameisterschafts-Turnier ein besseres Team gebe als Spanien, dachte der ehemalige Profi am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Stadion von St. Petersburg kurz nach. Denn, ehe er sich erhob und sich für das Abschlusstraining bereitmachte, antwortete Luis Enrique kurz, entschlossen und voller Überzeugung: "Nein."
"Ich bin sehr zufrieden, wie wir bislang aufgetreten sind", sagte der spanische Coach. Trotz aller eigenen Wertschätzung betonte der spanische Coach aber auch, dass seine Mannschaft gegen die Schweiz ein sehr schwieriges Spiel an diesem Freitag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) erwartet. "Das Gute oder das Schlechte ist, dass sich beide Mannschaften gut kennen", sagte er mit Blick auf die beiden Nations-League-Partien im Oktober und November vergangenen Jahres. Nach einem 1:0 daheim rettete ein spätes Tor die Spanier bei einem 1:1 vor einer Niederlage. Die Schweizer, die sich im Achtelfinale sensationell gegen Weltmeister Frankreich durchgesetzt hatten, hätten für Außenstehende vielleicht nicht so große Namen im Team. "Als Block ist es eine der besten Mannschaften bei der EM. Sie lieben es zu pressen und anzugreifen."
15.27 Uhr: Englands Torhüter sichert sich Neuer-Trikot und Autogramm
Englands Torhüter Jordan Pickford hat sich nach dem 2:0-Sieg im EM-Achtelfinale gegen Deutschland ein besonderes Andenken gesichert. Der 27-Jährige erzählte am Donnerstag im EM-Basiscamp der Three Lions in Burton upon Trent von einem Gespräch mit Fußball-Nationalkeeper Manuel Neuer. "Ich habe ihn nach dem Spiel nach seinem Trikot gefragt, ich habe es mir auch von ihm unterschreiben lassen", sagte der Torwart des FC Everton. "Es war großartig, gegen ihn und Deutschland zu spielen. Er hat mir zu meiner Leistung gratuliert, aber natürlich war er auch enttäuscht."
Die Engländer hatten die DFB-Auswahl am Dienstag erstmals seit 55 Jahren in einem K.o.-Spiel eines großen Turniers geschlagen. Im Viertelfinale treffen sie nun am Samstag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Rom auf die Ukraine. Im Halbfinale könnten sie dann wieder im heimischen Wembley-Stadion spielen. "Das gibt uns eine zusätzliche Motivation für Samstag, dass wir zu dieser Atmosphäre zurückkehren können mit dann sogar 60 000 Fans", sagte Pickford. "Aber jedes Spiel ist hart. Wir sind bereit für die Ukraine."
13.00 Uhr: Grundsätzliche Einigung über Sancho-Wechsel
Der Wechsel des englischen Fußball-Nationalspielers Jadon Sancho von Borussia Dortmund zu Manchester United ist quasi perfekt. Der BVB bestätigte am Donnerstag eine "grundsätzlich Einigung" beider Klubs. Der englische Topklub werde eine "fixe Transferentschädigung in Höhe von 85,0 Millionen EUR zahlen", heißt es in einer adhoc-Mitteilung des börsennotierten Klubs.
Inklusive Bonuszahlungen soll der englische Rekordmeister für den 21 Jahre alten Außenbahnspieler angeblich sogar bis zu 95 Millionen Euro zahlen. Dem Vernehmen nach erhält Sancho einen Fünfjahresvertrag beim Team von Old Trafford.
Bei der EM-Endrunde kam Sancho bislang allerdings nur sechs Minuten zum Einsatz, auch den Sieg gegen Deutschland im Achtelfinale (2:0) errang England ohne Sanchos Hilfe. Dennoch schwärmt der englische Ex-Nationalspieler und TV-Moderator Gary Lineker von Sancho: "Ihr bekommt einen Teufelskerl von einem Spieler. Viel besser, als euch wahrscheinlich klar ist", schrieb Lineker an die Adresse von Sanchos neuem Klub .
11.17 Uhr: Seehofer zu Zuschauerdebatte: UEFA "absolut verantwortungslos"
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Europäische Fußball-Union in der Diskussion um die Zuschauerzulassung bei der Europameisterschaft scharf kritisiert. "Ich halte diese Position der UEFA für absolut verantwortungslos", sagte der 71-Jährige bei der Bundespressekonferenz in Berlin am Donnerstag. "Wir alle wissen, dass die Kontaktvermeidung und bestimmte Hygienevorschriften unabdingbar sind, um die Infektionen eines Tages zu überwinden." Wenn man aber die Bilder sehe von "Menschen, die sehr dicht aufeinander sind" und "Erfolge feiern mit großen Umarmungen", sei "vorgezeichnet, dass dies das Infektionsgeschehen befördert".
Bei der 0:2-Niederlage der deutschen Nationalelf im EM-Achtelfinale gegen England am Dienstag waren 41.973 Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion. Für die Halbfinals und das Endspiel sollen sogar 60.000 Zuschauer zugelassen werden. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Variante zuletzt in Großbritannien wieder stiegen, ist der Schritt umstritten. Er könne "nur an die UEFA appellieren, es nicht auf die örtlichen Gesundheitsbehörden abzuschieben", sagte Seehofer. "Ein Sportverband sollte schon klar erklären: Wir wollen das nicht, wir reduzieren die Zuschauerzahl." Der Kommerz dürfe "nicht den Infektionsschutz für die Bevölkerung überstrahlen".
10.17 Uhr: Leipzig-Stürmer Poulsen vor dänischem EM-Viertelfinale wieder fit
Stürmer Yussuf Poulsen von RB Leipzig steht der dänischen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag beim EM-Viertelfinale gegen Tschechien wahrscheinlich wieder zur Verfügung. Der 27-Jährige hatte zuletzt beim 4:0-Sieg gegen Wales wegen einer Muskelverletzung gefehlt. Vor dem Abflug der Dänen nach Baku sagte Poulsen am Donnerstag aber: "Mir geht es gut. Der Plan ist, dass ich heute einen Teil des Trainings mitmache, morgen voll trainiere und dann am Samstag spiele." Fraglich ist nur, ob Poulsen gegen Tschechien (18.00 Uhr/ARD und Magenta TV) auch in die Startelf zurückkehrt, denn sein Vertreter Kasper Dolberg von OGC Nizza schoss gegen Wales zwei Tore.
Seine muskulären Probleme in den vergangenen Tagen erklärt der Bundesliga-Profi mit den großen Belastungen für die Spieler, die nach einer corona-bedingt sehr komprimierten Saison mit ihren Vereinen jetzt auch noch ein langes Turnier spielen müssten. "Mental ist es nicht schwer, sich selbst am Laufen zu halten. Es ist eine einmalige Gelegenheit, eine Europameisterschaft teilweise zu Hause zu spielen. Darauf haben wir uns lange gefreut", sagte Poulsen. "Aber die physischen Probleme siehst du überall. Es gibt viele Spieler, die mit Kleinigkeiten herumlaufen. Es gab hier schon Achtelfinal-Spiele, bei denen vier, fünf Spieler angeschlagen ausgewechselt werden mussten."
9.42 Uhr: Ballack über Nationalteam: Kapitänsamt könnte Kimmich helfen
Der frühere Fußball-Nationalspieler Michael Ballack könnte sich Bayern-Profi Joshua Kimmich als möglichen neuen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vorstellen. Vielleicht sei es für den neuen Bundestrainer Hansi Flick "eine Option, auf der Position des Kapitäns etwas zu verändern, auch um neue Reize zu setzen", schrieb der 44-Jährige in seiner "Sportbuzzer"-Kolumne. Ballack selbst hatte unter Ex-Nationalcoach Jürgen Klinsmann einst die Spielführerbinde von Torhüter Oliver Kahn übernommen. Allrounder Kimmich würde im derzeitigen Kapitän Manuel Neuer ebenfalls einen Torwart beerben. Es könnte dem 26-Jährigen "dabei helfen, sich als Persönlichkeit noch stärker zu entwickeln", so Ballack.
"Kimmich ist unter Flick nun gefordert, den nächsten Schritt zu machen, als Leader des Bayern-Blocks und der Nationalmannschaft", betonte Ballack. Neuer bleibe aber "natürlich die unumstrittene Nummer eins und ein absoluter Ausnahmespieler". Auch Kai Havertz "war einer derjenigen bei dieser EM, der mich überzeugt hat", so Ballack. Der Offensivmann vom FC Chelsea werde "in Zukunft ein wichtiger Spieler für den DFB werden". Er sei "aber noch keiner, der vorweggeht" wie Kimmich oder dessen Clubkollege Leon Goretzka.
9.05 Uhr: Ein Drittel der Deutschen nimmt EM-Aus gleichgültig hin
Gut einem Drittel der Deutschen ist das EM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft egal. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter 1.731 Personen ab 18 Jahren hervor. Auf die Frage nach dem Gefühl zum deutschen Abschneiden antworteten 35 Prozent der Befragten: "gleichgültig". 27 Prozent gaben an, "nicht überrascht" zu sein, 15 Prozent der Befragten sind "enttäuscht", weitere acht "traurig" und fünf Prozent «verärgert».
Die DFB-Auswahl war am Dienstag durch ein 0:2 im EM-Achtelfinale gegen England ausgeschieden, es war das letzte Spiel mit Joachim Löw als Bundestrainer.
6.58 Uhr: Löw-Nachfolger Flick soll Mannschaft aufbauen, "die Identität hat"
Nach dem Scheitern im Achtelfinale der EM soll nun Hansi Flick die deutsche Nationalmannschaft wieder zu alter Stärke führen. Der Ex-Coach des FC Bayern München und frühere Assistent von Joachim Löw tritt seinen Posten am 1. August an. Er ist der elfte Coach der Nationalmannschaft in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes. "Ich wünsche natürlich auch meinem Nachfolger Hansi Flick alles, alles Gute und viel Erfolg", hatte Löw bei seiner letzten Pressekonferenz als Bundestrainer am Mittwoch gesagt.
Flick werde "seine klaren Vorstellungen haben, wie er diese Mannschaft formen möchte", sagte Löw. "Wir haben den Anspruch, eine souveräne Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022 zu spielen", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Schon im September stehen die nächsten drei WM-Ausscheidungsspiele an. Flicks Aufgabe sei es, "eine Mannschaft aufzubauen, die Identität hat", so Bierhoff.
6.03 Uhr: Matthäus kritisiert Löw nach EM-Aus: "Stur gewesen"
Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat nach dem EM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Taktik des scheidenden Bundestrainers Joachim Löw kritisiert. "Natürlich muss man über das System diskutieren, weil die Spieler das System nicht spielen wollten. Jogi Löw ist stur gewesen und hat wieder an etwas festgehalten, was im Endeffekt keinen Erfolg gebracht hat", sagte der 60-Jährige in einer Video-Kolumne für Interwetten. Beim Scheitern in der Vorrunde der WM 2018 in Russland habe Löw zu lange an verdienten Spielern festgehalten.
Joshua Kimmich habe sich auf der rechten Seite nicht wohl gefühlt, auch Thomas Müller habe auf einer anderen Position als beim FC Bayern gespielt, meinte Matthäus. Dabei nahm der Weltmeister von 1990 nach dem Aus durch das 0:2 gegen England im Achtelfinale am Dienstag auch erfahrene Spieler aus dem Kader in die Pflicht und sprach diese direkt an. "Sie haben Persönlichkeit, ein Manuel Neuer, ein Mats Hummels, ein Thomas Müller, ein Toni Kroos. Geht's auf den Trainer zu und redet mit ihm", betonte er. "Es kann nicht sein, dass wir ein System gespielt haben, das ihr im Endeffekt nicht wolltet."
Große Hoffnungen setzt Matthäus auf den Nachfolger von Löw als Bundestrainer. "Hansi Flick wird Dinge verbessern, verändern vor allem. Das ist zum Wohle der deutschen Nationalmannschaft, des deutschen Fußballs", sagte er. "Zwei Turniere so zu spielen wie wir es gespielt haben, das ist nicht das, was man von Deutschland erwartet."
Das passierte am Mittwoch, dem 30. Juni:
17.18 Uhr: Bei Hymne gebuht: Britische Twitter-Nutzer verärgert über Landsleute
Nach dem Achtelfinale zwischen England und Deutschland haben sich viele britische Twitter-Nutzer über Buhrufe im Stadion beim Abspielen der deutschen Nationalhymne geärgert. Auch der Jubel beim Anblick eines kleinen Mädchens, das bei der 0:2-Niederlage Deutschlands bei der Fußball-Europameisterschaft im Stadion weinte und zeitweise im Fokus der Kameras stand, stieß bei vielen auf Unverständnis.
Der ehemalige Chefberater von Ex-Premierminister Tony Blair, Alistair Campbell, ärgerte sich über "erwachsene Männer", die sich an dem Anblick eines weinenden deutschen Mädchens erfreuten "und die es zuvor genossen haben, die deutsche Nationalhymne auszubuhen". Demgegenüber stehe ein deutscher Nationaltrainer, eine deutsche Mannschaft, ein deutscher Botschafter und (BBC-Kommentator) Jürgen Klinsmann, die durch ihre Reaktion auf die Niederlage Deutschlands Klasse gezeigt hätten. "Größe in der Niederlage zu zeigen, ist eine ganz besondere Qualität. Größe im Triumph sollte sehr viel einfacher sein", so Campbell.
Der Moderator des Frühstückfernsehens "BBC Breakfast", Dan Walker, bezeichnete die Buhrufe als "erbärmlich". Die Sky-News-Moderatorin Samantha Washington, deren deutscher Mann mit den gemeinsamen Kindern zu dem Spiel im Wembley-Stadion war, schrieb: "Was ihnen überhaupt nicht gefallen hat, waren offenkundige (rassistische) Schmähungen gegenüber (dem schwarzen englischen Nationalspieler) Raheem Sterling von England-Fans und das laute Ausbuhen der deutschen Nationalhymne. Das sollte unter unserer Würde sein."
16.49 Uhr: Britischer Premierminister Johnson hofft nach Sieg gegen Deutschland auf EM-Titel
Der britische Premierminister Boris Johnson hofft nach dem 2:0-Erfolg Englands gegen Deutschland im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft auf den ersten EM-Titel der Three Lions. "Wir wünschen ihnen alles Gute für ihr Spiel gegen die Ukraine am Samstag und wir werden alle die Daumen drücken, dass dieses Mal der Fußball wider aller Erwartungen endlich nach Hause kommt", sagte Johnson am Mittwoch in Anspielung an die Fußball-Hymne "Football is coming home" im Parlament.
Das englische Team von Trainer Gareth Southgate hatte am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion erstmals seit 1966 einen Sieg gegen Deutschland in der K.o.-Runde eines großen Turniers errungen. Nun wachsen die Hoffnungen, dass auch ein EM-Titel in Reichweite ist. Am Samstag (21 Uhr) trifft England im Viertelfinale in Rom auf Außenseiter Ukraine.
15.55 Uhr: Nach Horror-Foul: Ukrainer Bessedin muss EM mit Schäden an mehreren Beinmuskeln beenden
Für den ukrainischen Nationalspieler Artjom Bessedin ist die Europameisterschaft nach einem bösen Foul im Achtelfinale gegen Schweden beendet. Wie der nationale Fußballverband am Mittwoch mitteilte, hat der Stürmer von Dynamo Kiew Schäden an mehreren Beinmuskeln erlitten. Zudem sei ein Kreuzbandriss nicht auszuschließen. "Eine genauere Diagnose kann nach einem MRT gestellt werden, aber es ist klar, dass eine solche Verletzung eine Langzeitbehandlung erfordert, die es Artjom in naher Zukunft nicht erlauben wird zu spielen", hieß es in der Mitteilung.
Bessedin war am Dienstagabend beim 2:1-Achtelfinalerfolg der Ukraine gegen Schweden nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung in der Verlängerung nach einem Tritt von Marcus Danielson gegen das linke Knie verletzt vom Feld geführt worden. Der Schwede hatte nach Studium der Videobilder für das Foul Rot gesehen. Bessedin wurde Verbandsangaben zufolge am Mittwoch nach der Ankunft der Mannschaft in Kiew für weitere Untersuchungen und die Behandlungen zu seinem Verein geschickt.
Trainer Andrej Schewtschenko wollte Danielson nach dem Spiel keinen Vorwurf machen, war aber trotzdem sauer auf den Schweden. "Der Schlag war sehr ernst. Wir sind an dieser Stelle verärgert. Das passiert tatsächlich im Fußball. Dies ist einer der schwierigsten Momente, selbst auf diesem Niveau", sagte der frühere Stürmer-Star und kündigte mit Blick auf seinen Spieler an: "Wir alle unterstützen ihn, er ist bei uns. Die Jungs werden sogar für Bessedin gegen England spielen."
15.32 Uhr: Nach DFB-Aus: Kein Bayern-Profi mehr bei der EM
Nach dem Achtelfinal-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft spielt kein Profi von Bayern München mehr bei der EM. Vor den acht deutschen Spielern des Rekordmeisters hatten sich bereits der Pole Robert Lewandowski in der Vorrunde und die vier Münchner Franzosen in der Runde der letzten Acht verabschiedet.
Damit kann der neue Bayern-Trainer Julian Nagelsmann etwas früher als erwartet auf wichtige Stars setzen. Anders Rivale Borussia Dortmund, der noch sechs seiner Profis im Turnier hat. Insgesamt sind noch 26 Spieler von deutschen Klubs bei der EM aktiv.
Die meisten Akteure im Viertelfinale stellt neben dem englischen Meister Manchester City der ukrainische Titelträger Dynamo Kiew (je zehn). Champions-League-Sieger FC Chelsea ist nach dem Aus des deutschen Trios Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger noch mit sieben Spielern dabei.
15.23 Uhr: Knapp 2.000 Corona-Fälle in Schottland in Verbindung mit EM-Spielen
Knapp 2.000 Corona-Fälle in Schottland lassen sich nach offiziellen Angaben in Verbindung mit Spielen der Europameisterschaft bringen. Zwei Drittel von 1991 positiv Getesteten seien Fans, die entgegen der Ratschläge aus dem Norden zu Spielen nach London gereist seien, wie die Gesundheitsbehörde Public Health Scotland am Mittwoch mitteilte. Am 18. Juni hatten die Schotten in London gegen England gespielt. Knapp 400 Infizierte aus Schottland sollen im Stadion gewesen sein, während in der Innenstadt Tausende weitere Fans Straßen und Plätze bevölkerten.
Die Infektionszahlen beziehen sich auf positiv Getestete, die während ihrer ansteckenden Phase EM-Spiele oder Fan-Events besucht haben - und zwar zwischen dem 11. und dem 28. Juni. Drei Viertel der Infizierten waren der Behörde zufolge zwischen 20 und 39 Jahre alt, neun von zehn waren Männer.
Das Achtelfinale Deutschland gegen England am Dienstag fand mit fast 45.000 Zuschauern vor dem bisher größten Publikum statt. Abstand und Masken waren im Wembley-Stadion eher eine Seltenheit. Wie viele Fans und Beobachter sich dort angesteckt haben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
15.10 Uhr: Merkel "enttäuscht und ein bisschen traurig" über EM-Aus
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat "enttäuscht und ein bisschen traurig" auf das Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft reagiert. Das sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Nachfrage.
"Jeder von uns hätte doch der Mannschaft ein Weiterkommen gewünscht. Es hat nicht gereicht und die Spielanalyse ist nun nicht Aufgabe der Bundesregierung oder der Bundeskanzlerin, aber die Enttäuschung ist doch natürlich da, wenn man vorher intensiv Daumen gedrückt hat."
Das deutsche Nationalteam war durch das 0:2 gegen England am Dienstag im Londoner Wembley-Stadion im EM-Achtelfinale gescheitert. Für Joachim Löw war es nach 15 Jahren das letzte Spiel als Bundestrainer.
14.45 Uhr: Tschechien bedauert Austragung des EM-Viertelfinals in Baku
Tschechiens Nationalmannschaft bedauert die Austragung des EM-Viertelfinals gegen Dänemark in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. "Es ist ein bisschen unglücklich für uns, so weit nach Baku zu reisen und dann in einem halbvollen Stadion zu spielen", sagte Nationalspieler Petr Sevcik am Mittwoch in Prag. "Das wird das komplette Gegenteil von dem sein, was wir in Budapest erlebt haben. Darum sind wir alle ein bisschen traurig."
Die Tschechen waren am vergangenen Sonntag vor über 50.000 Zuschauern in der ungarischen Hauptstadt mit einem 2:0 gegen die Niederlande ins Viertelfinale eingezogen. In Baku werden am Samstag (18 Uhr) gegen die Dänen etwas mehr als 30.000 Zuschauer zugelassen sein. Wie viele tschechische Fans unter ihnen sein können, ist noch unklar.
14.00 Uhr: „Löw hat Schuld, aber nicht ganz allein“ - Der Kommentar zum EM-Aus der deutschen Mannschaft
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Der Sportchef von Sächsische.de sieht die Schuld für das frühzeitige Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft auch bei der Führungsetage des Deutschen Fußball-Bundes. „Viel zu sehr ist die Verbandsspitze seit Jahren mit sich selbst beschäftigt, vor allem mangelt es an Fußballsachverstand. Wer also hätte dem eigenwilligen Löw erklären sollen, dass es so nicht geht?“, kommentiert Tino Meyer.