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EM: Italien-Spieler in Rom empfangen

Englands Trainer Southgate lässt Zukunft offen, Rassismus nach Englands vergebenen Elfern, Italien bekommt sattes Preisgeld - unser EM-Newsblog.

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Italiens Kapitän Giorgio Chiellini und seine Mannschaftskameraden kommen in Rom an.
Italiens Kapitän Giorgio Chiellini und seine Mannschaftskameraden kommen in Rom an. © AP

Die Fußball-EM 2021 - das Wichtigste in Kürze:

19.00 Uhr: Tausende Fans feiern neuen Europameister Italien in Rom

Der neue Fußball-Europameister Italien ist in Rom von Tausenden Fans begeistert empfangen und bejubelt worden. Zahlreiche Menschen säumten am Montagabend die Straßen der italienischen Hauptstadt, durch die der Mannschaftsbus mit dem Team von Trainer Roberto Mancini fuhr. Die Menschen schwenkten Fahnen, jubelten den Spielern zu und applaudierten. Die Mannschaft brauchte daher deutlich länger als vorgesehen für die kurze Strecke durch die Stadt, weil der Bus nur langsam vorankam und immer wieder anhalten musste.

Das Team war zunächst von Staatspräsident Sergio Mattarella empfangen worden, anschließend stand noch ein Treffen mit Regierungschef Mario Draghi an. Ursprünglich hatte die Mannschaft anschließend mit einem offenen Bus durch die Stadt fahren und den Pokal präsentieren wollen. Dies wurde aus Sorge vor Corona-Ansteckungen jedoch abgesagt.

13.40 Uhr: Merkel gratuliert Italien zur Fußball-Europameisterschaft

Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung haben Italien zum Fußball-Europameistertitel gratuliert. Er wolle der italienischen Mannschaft und ganz Italien einen herzlichen Glückwunsch aussprechen "zu einem wirklich fabelhaften Turnier und zu einem weiteren großen Titel für diese Mannschaft, die schon so viele große Titel gewonnen hat", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Zugleich zollte er der im Elfmeterschießen unterlegenen englischen Mannschaft Respekt, der am Ende das Glück gefehlt habe. Die Engländer hätten "eine tolle Mannschaft (...), mit der sie nach langen Jahren wieder um solche großen Titel mitspielen".

12.21 Uhr: Englands Trainer lässt Zukunft über Katar-WM hinaus offen

Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat am Tag nach der Niederlage im EM-Finale Aussagen zu seiner längerfristigen Zukunft bei den Three Lions vermieden. Es sei "nicht der geeignete Zeitpunkt", um darüber zu sprechen, sagte Southgate am Montag während einer Pressekonferenz. England hatte am Sonntagabend im Wembley-Stadion im Elfmeterschießen mit 2:3 gegen Italien verloren und den ersten großen Fußball-Titel seit 55 Jahren verpasst. Southgates Vertrag läuft noch bis nach der WM 2022 in Katar.

"Ich brauche etwas Zeit", sagte der Nationaltrainer, mit dem der englische Verband FA gerne vorzeitig verlängern würde. "Ich brauche eine Pause. Das ist eine großartige Erfahrung, aber sein Land in diesem Turnier zu führen, kostet Kraft." Es gebe viel, worüber er nachdenken müsse. "Ich will mich zu nichts länger bekennen als ich sollte", sagte er: "So wie ich heute hier sitze will ich die Mannschaft nach Katar führen. Diese Mannschaft ist noch nicht an ihrem Höhepunkt."

Englands Trainer Gareth Southgate braucht erstmal eine Auszeit.
Englands Trainer Gareth Southgate braucht erstmal eine Auszeit. © dpa/Christian Charisius

10.27 Uhr: Cristiano Ronaldo ist Torschützenkönig der EM

Zumindest eine persönliche Auszeichnung hat Superstar Cristiano Ronaldo bei der für Portugal enttäuschenden Fußball-EM erhalten. Der 36-Jährige wurde trotz des frühen Aus im Achtelfinale mit fünf Treffern in vier Partien Torschützenkönig des Turniers. Hinter Ronaldo folgt der Tscheche Patrik Schick (25) von Bayer Leverkusen, der ebenfalls fünf Treffer erzielte, aber keine Vorlage gegeben hatte. Bei der Finalniederlage gegen Italien im Elfmeterschießen blieben Englands Harry Kane und Raheem Sterling ohne Erfolgserlebnis und kamen damit nicht unter die Top Drei.

Cristiano Ronaldo jubelt über den Sieg der Portugiesen über Ungarn in der Vorrunde.
Cristiano Ronaldo jubelt über den Sieg der Portugiesen über Ungarn in der Vorrunde. © dpa/Robert Michael

9.43 Uhr: Mehr deutsche TV-Zuschauer als beim EM-Endspiel 2016

Das Endspiel hat dem ZDF zum Abschluss der Fußball-Europameisterschaft noch einmal ein Top-Einschaltquote beschert. Durchschnittlich 20,90 Millionen Menschen sahen am Sonntagabend den Sieg Italiens gegen England im Elfmeterschießen. Der Marktanteil lag nach Angaben des Senders bei 64,4 Prozent. Nur drei Spiele der deutschen Nationalmannschaft hatten bei der EM mehr TV-Zuschauer als das Finale.

Das Endspiel der um ein Jahr verschobenen EM war erfolgreicher als das Finale 2016. Vor fünf Jahren hatten nach Angaben der AGF Videoforschung im Schnitt 18,834 Millionen vor dem Fernseher gesessen. Der Marktanteil der ARD-Übertragung beim Sieg Portugals gegen Frankreich lag damals bei 59,5 Prozent.

9.37 Uhr: Der kleine Prinz zeigte sich verzückt und traurig

Der wohl niedlichste Hingucker beim EM-Finale in London ist der kleine Prinz gewesen. Dass auch George - nach der britischen Thronfolge der überübernächste König - beim Finale zu Gast war, erstaunte manche, denn das Fußballspiel ging von 20 bis etwa 23 Uhr Ortszeit - für einen Siebenjährigen recht spät. Doch für das Finale machten seine Eltern William und Kate (beide 39) wohl gern eine Ausnahme. George war auch schon beim Achtelfinale gegen Deutschland zu Gast im Wembley-Stadion gewesen, das hatte am 29. Juni allerdings schon um 17 Uhr Ortszeit begonnen.

Beim Finale war George in einer Art Partnerlook mit seinem Papa von Anfang an die Euphorie anzusehen. Schon kurz nach dem Anpfiff fiel das erste Tor für England. Georges Jubelschrei mit aufgerissenem Mund ging im Netz viral. Er schaute - in Jackett und mit Krawatte - zu seinem Vater hoch, fiel erst ihm und dann auch seiner Mutter voller Freude um den Hals. Am Ende nach dem Elfmeterschießen war George die Enttäuschung anzusehen. William tröstete ihn auf der Ehrentribüne. Als Royal war George nur ein ganz normaler England-Fan - auch wenn für den bald Achtjährigen, 2013 geborenen Prinzen die Dimension der englischen Niederlage - 55 Jahre ohne Titel bei einem großen Turnier und das weitere Warten darauf - kaum zu ermessen sein dürfte.

8.47 Uhr: Premier Johnson verurteilt Rassismus nach vergebenen Elfmetern

Nach rassistischen Beleidigungen gegen die beim Elfmeterschießen im EM-Finale erfolglosen Profis hat auch der britische Premierminister Boris Johnson zu mehr Respekt gemahnt. "Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden", twitterte der Regierungschef am Montagmorgen. "Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen."

Bukayo Saka (19) vom FC Arsenal hatte im verlorenen Finale gegen Italien den letzten Elfmeter vergeben. Zuvor hatten bereits Marcus Rashford (23) von Manchester United und Jadon Sancho (21) verschossen. Nur die ersten beiden Schützen Englands trafen ihre Versuche. Italien gewann das Elfmeterschießen 3:2.

Vor Johnson hatte sich schon der englische Fußballverband über den Rassismus erschüttert gezeigt. Die Londoner Polizei twitterte: "Dieser Missbrauch ist absolut nicht akzeptabel, wird nicht toleriert und untersucht werden."

Boris Johnson und seine Frau Carrie Johnson erlebten das Finale in Wembley auf der Tribüne.
Boris Johnson und seine Frau Carrie Johnson erlebten das Finale in Wembley auf der Tribüne. © Frank Augstein/AP POOL/dpa

7.20 Uhr: Italiens Keeper Donnarumma ist bester EM-Spieler

Als erster Torhüter der EM-Geschichte ist Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma nach dem Finalsieg im Elfmeterschießen gegen England als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet worden. Der 22-Jährige hatte im Laufe der Europameisterschaft nur vier Gegentore kassiert und hielt gegen England am späten Sonntagabend im Wembley-Stadion zwei Elfmeter. Auch beim Halbfinalerfolg gegen Spanien hatte der 1,96 Meter große Keeper den entscheidenden Elfmeter in den Duellen vom Punkt pariert. Als bester junger Spieler wurde der Spanier Pedri (18) von der UEFA gekürt.

Donnarumma folgt damit auf Antoine Griezmann (Frankreich/2016), Andrés Iniesta (Spanien/2012), Xavi (Spanien/2008), Theodoros Zagorakis (Griechenland/2004), Zinédine Zidane (Frankreich/2000) und Matthias Sammer (Deutschland/1996). In der 16-köpfigen Expertenkommission, die die Wahl trifft, saß auch Ex-Europameister Steffen Freund. Die Auszeichnung wird von der UEFA seit 1996 vergeben.

"Stolz darauf, allen Italienern ein Lächeln geschenkt zu haben und gemeinsam mit unseren außergewöhnlichen Fans so viele magische Nächte erlebt zu haben", schrieb Donnarumma nach seinem bisher größten Erfolg auf seiner Instagram-Seite.

5.51 Uhr: Europameister Italien kassiert 28,25 Millionen Euro UEFA-Prämie

Für den Finalsieg bei der Europameisterschaft kassiert Italiens Fußball-Nationalmannschaft acht Millionen Euro aus dem Preisgeldtopf der UEFA. England muss sich nach der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen mit fünf Millionen Euro Prämie für die Teilnahme am Endspiel begnügen, wie aus der von der Europäischen Fußball-Union vor dem Turnier festgelegten Geldverteilung hervorgeht.

Italien streicht damit die für den Titelgewinner maximal mögliche Summe von 28,25 Millionen Euro ein. 9,25 Millionen gab es als Startgeld für jede Mannschaft. Für die drei Siege in den Gruppenspielen verbuchte die Squadra Azzurra jeweils eine Million Euro. Der Einzug ins Achtelfinale brachte 1,5 Millionen, der Sprung in die nächste Runde weitere 2,5 Millionen. Für das Halbfinale erhielten die Italiener weitere vier Millionen Euro.

Insgesamt sollten bei dem Turnier 331 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Eigentlich hätten es sogar 40 Millionen mehr sein sollen, doch wegen der Corona-Krise reduzierte der Dachverband die Summe für das um ein Jahr verschobene Turnier. Dennoch ist die Summe des Preisgelds immer noch ein Rekord. Vor fünf Jahren beim Turnier in Frankreich, das erstmals mit 24 Teilnehmern gespielt wurde, hatte die UEFA 301 Millionen Euro ausgezahlt. Damals lag die mögliche Maximalsumme für den Europameister bei 27 Millionen Euro.