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Dynamo: Keine Stammplatzgarantie für Rückkehrer Arslan

Rückkehrer Ahmet Arslan wird Dynamo Dresdens größtes Problem auf dem Weg zum Aufstieg lösen, davon ist Trainer Markus Anfang überzeugt. Doch er betont: Auch für den Torjäger gibt es keinen Freifahrtschein.

Von Tino Meyer
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Das Foto, knapp ein Jahr alt, könnte auch in dieser Woche entstanden sein: Dynamo-Trainer Markus Anfang im Trainingsgespräch mit Ahmet Arslan. Beide kommen bestens miteinander aus.
Das Foto, knapp ein Jahr alt, könnte auch in dieser Woche entstanden sein: Dynamo-Trainer Markus Anfang im Trainingsgespräch mit Ahmet Arslan. Beide kommen bestens miteinander aus. © Lutz Hentschel

Dresden. Das Problem von Dynamo Dresden in dieser Saison heißt: Toreschießen. Mindestens zwölf Treffer, so der aktuelle Stand in einer der vielen Chancenverwertungsstatistiken, hätte der momentane Tabellenzweite in dieser Drittliga-Saison mehr erzielen müssen. Besonders in den beiden Heimspielen dieses Jahres, die trotz drückender Überlegenheit mit 0:1 und 1:2 verloren gingen, hat sich das Problem erneut explizit gezeigt.

Die gute Nachricht: Dynamo hat nun eine Lösung namens Ahmet Arslan gefunden. Mit der in dieser Woche besiegelten Rückkehr des nachweislich immens torgefährlichen Offensivspielers, der in der Vorsaison immerhin 25 Treffer für die Schwarz-Gelben erzielt hatte, soll die Wortkombination "schlechte Chancenverwertung" aus dem Dynamo-Sprachgebrauch gestrichen werden.

Selbst der mit Lobeshymnen stets vorsichtig agierende Cheftrainer Markus Anfang ist davon überzeugt. Den gravierenden Mangel an Treffern nach Standardsituationen sowie aus der Distanz sieht er mit Arslan getilgt. Dessen Stärke ist schließlich ausdrücklich beides. Zudem kennt er Mitspieler, interne Abläufe und Vereinsumfeld, benötigt demnach keine Anlaufzeit. Anfang und Arslan - auch das passt, beide kommen bestens miteinander aus.

Eine Stammplatzgarantie will der eine dem anderen allerdings nicht ausstellen. "Ahmo muss sich in die Mannschaft reinkämpfen, so wie das jeder machen muss, der neu dazu kommt. Da gibt es keinen Freifahrtschein", erklärt Anfang und verweist auf den Saisonverlauf. "Die Jungs, die bislang spielten, haben 46 Punkte geholt. Wir vertrauen jedem Einzelnen", betont der Trainer. Und doch, davon ist Anfang überzeugt, könne Arslan jenes Puzzleteil sein, das im Mannschaftsgefüge noch gefehlt hat.

Schwarz-Gelb-Podcast: Chance und Risiko bei Arslans Rückkehr

Anfang macht das am Beispiel Niklas Hauptmann fest, der zuletzt im verlorenen Heimspiel gegen Dortmund II in der 86. Minute frei vorm leeren Tor die Chance zum 2:1 vergab. Im Gegenzug erzielten die Gäste ihrerseits das 2:1-Siegtor. "Wichtig ist, dass Haupe überhaupt immer wieder in solche Situationen im Strafraum kommt, das kennt er so nicht. Und doch hat er schon vier Tore erzielt - so viele, wie noch nie in einer Saison", erklärt der Trainer und betont, auch Hauptmann könne sich zu jener Torgefährlichkeit entwickeln, die Arslan bereits hat.

Der 29-Jährige definiere sich, so Anfang, ganz klar übers Toreschießen - und war deshalb schon deutlich öfter in Strafraumsituationen als Hauptmann oder auch Luca Herrmann, der noch dazu vor einem Jahr gegen das verletzungsbedingte Karriere-Ende kämpfte.

Ob der Rückkehrer am Sonntagnachmittag beim Auswärtsspiel gegen den ambitionierten, individuell stark besetzten und auf Ausrutscher der Spitzenteams lauernden FC Ingolstadt in der Startelf steht, lässt Anfang offen. Dem Spieltagskader soll Arslan in jedem Fall angehören.

"Wir müssen abwägen, ob wir einen neuen Spieler, der Ahmo ja unabhängig von seiner Vergangenheit bei uns ist, gleich reinnehmen", meint Anfang. Arslan sieht das genauso - und stellt trocken fest: "Man kann Spiele auch in ein paar Minuten entscheiden."