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Nach 3:2-Sieg in Ingolstadt: Dynamo springt auf direkten Aufstiegsplatz

Die Dresdner siegen auch in Ingolstadt und stehen nun auf einem direkten Aufstiegsplatz. Für Ex-Trainer Guerino Capretti dürfte es das Aus in Ingolstadt bedeuten.

Von Timotheus Eimert
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Gekonnt geschlenzt: Dynamos Jakob Lemmer verfolgt die Flugbahn seines Balles, der gleich zum zwischenzeitlichen 3:1 für die Schwarz-Gelben im Tor landet.
Gekonnt geschlenzt: Dynamos Jakob Lemmer verfolgt die Flugbahn seines Balles, der gleich zum zwischenzeitlichen 3:1 für die Schwarz-Gelben im Tor landet. © PICTURE POINT

Ingolstadt. Diese Serie ist beeindruckend. Seit nunmehr zwölf Spielen ist Dynamo Dresden ungeschlagen und hat die letzten vier Partien davon auch für sich entscheiden können. Am Montagabend gewinnt der Fußball-Drittligist beim FC Ingolstadt mit 3:2 und springt damit auf Platz drei der Tabelle. Da die zweite Mannschaft des SC Freiburg nicht aufsteigen darf, würde Dynamo im Moment als zweiter direkter Aufsteiger nachrutschen. Trainer Markus Anfang will von diesem Thema nach wie vor nichts wissen. Seine Devise lautet: „Besser werden.“

Gegen Ingolstadt erwischt seine Mannschaft vor 6.336 Zuschauern dennoch nur einen mäßigen Start. Bereits nach sechs Minuten geraten die Dresdner in Rückstand. Robin Becker und Christian Conteh gehen an der Strafraumgrenze nur halbherzig in den Zweikampf mit Marcel Costly. Der Ball gelangt zu Denis Linsmayer, der aus der Drehung von der Strafraumgrenze zur Ingolstädter Führung trifft. Kurios: Ahmet Arslan kommt nicht rechtzeitig in den Zweikampf, da Schiedsrichter Florian Badstübner ihm den Weg versperrt.

Die Dresdner Antwort folgt jedoch prompt. Nach einem Angriff über die linke Seite flankt Jakob Lemmer, der für den zuletzt schwachen Dennis Borkowski in die Startelf rutschte, ins Zentrum. Die abgewehrte Hereingabe nimmt Paul Will aus 30 Metern volley. Der Ball schlägt unhaltbar im rechten unteren Eck ein. Anschließend läuft der Torschütze zur Dresdner Ersatzbank und umarmt Fitnesstrainer Matthias Grahé. Einen Monat fehlte Will wegen einer Sprunggelenksverletzung. Erst am Mittwoch gab er gegen Duisburg sein Comeback. Grahé machte Will wieder fit.

Arslan trifft zum 16. Mal

Dass Dynamo eine solche Breite im Kader besitzt und selbst einen Ausfall eines in den letzten Partien so wichtigen Spielers wie Claudio Kammerknecht, der gelbgesperrt fehlte, mühelos ersetzen kann, freut vor allem den Trainer. „Ich bin froh, dass wir so eine Situation und Spieler haben, die unbedingt spielen wollen“, sagt Anfang. „Da ist es für uns als Trainer oft schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Du bist in dem Moment auch nicht immer der Freund der Spieler. Sie sind dann auch mal böse auf dich, aber das muss man dann aushalten. Ich habe es lieber so als andersherum.“

Anfang bringt gegen Ingolstadt neben Will auch drei weitere neue Akteure von Beginn an. Becker, Kyu-Hyun Park und Lemmer stehen für Max Kulke, Jonathan Meier und Borkowski in der Startelf. Anfang betont, dass er in den nächsten Wochen aber alle im Kader benötigt. „Denn Spieler, die nicht so häufig zum Einsatz kommen, bereiten die anderen Spieler Woche für Woche auf den Wettkampf vor“, sagt er. „Umso mehr Qualität wir haben, umso besser sind wir vorbereitet auf den Wettkampf am Wochenende. Deswegen haben die Spieler, die derzeit nicht so im Fokus stehen, einen extrem hohen Stellenwert für uns. Sie machen die Mannschaft stark.“ Das zeigt sich auch gegen Ingolstadt.

Kurz vor der Pause drehen die Dresdner das Spiel. Conteh nimmt in vollem Tempo zwei Gegenspieler aus und steckt auf Stefan Kutschke durch. Der Mittelstürmer tritt überlegt auf den Ball, lässt den Ingolstädter Verteidiger ins Leere laufen und passt ins Zentrum zu Ahmet Arslan. Der Top-Torjäger zirkelt den Ball in die rechte untere Ecke und erzielt seinen 16. Saisontreffer. Mit der 2:1-Führung geht es in die Pause, aus der die Sportgemeinschaft etwas besser als der Gastgeber kommt.

Dritter Treffer aus spitzem Winkel

Das 3:1 fällt dennoch erst nach rund einer Stunde. Lemmer dribbelt erst Maximilian Neuberger aus und geht dann am herauseilenden Keeper Marius Funk vorbei. Aus spitzem Winkel trifft der 22-Jährige ins leere Tor. Lange hat die deutliche Führung jedoch nicht Bestand. Zwei Minuten später erzielen die Schanzer nach einem Eckball durch Donald Nduka den Anschlusstreffer.

Dass Dynamo danach nicht noch einmal ernster unter Bedrängnis gerät, liegt auch daran, dass die Mannschaft in der Schlussphase in Überzahl spielt. Ingolstadts Valmir Sulejmani foult erst Borkowski gelbwürdig und beschwert sich im Anschluss bei Schiedsrichter Badstübner, der ihn mit Gelb-Rot vom Platz stellt.

Für Ingolstadts Trainer Guerino Capretti, der mit Dresden in die 3. Liga abgestiegen war, bedeutet die 2:3-Niederlage wahrscheinlich das Aus. Er übernahm die Schanzer erst Anfang Februar, konnte in acht Spielen aber nur einmal gewinnen.