Dresden. Mit Relegation kennt sich Dynamo bestens aus. Dreimal mussten oder konnten die Dresdner bei den K.-o.-Partien antreten. Dreimal waren sie am Ende die Sieger: 2002 setzten sie sich gegen Hertha BSC II durch und stiegen in die Regionalliga auf. 2011 ging es über den VfL Osnabrück in die zweite Liga. Zwei Jahre später wurde gegen denselben Gegner diese Klasse gehalten. Nun soll das in zwei Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern gelingen, die erste endete 0:0. Vor dem Rückspiel am Dienstag in Dresden die wichtigsten Fakten im Überblick:
Hier kann man das Spiel verfolgen
Die Partie, die um 20.30 Uhr angepfiffen wird, ist restlos ausverkauft. Wer kein Ticket hat, muss aber trotzdem nicht in die Röhre schauen. In dem seit dieser Saison geltenden Medienvertrag sicherte sich der Sender Sat.1 die Free-TV-Rechte. Außerdem überträgt der Pay-TV-Sender Sky. Das Spiel kann man auch im Liveticker auf Sächsische.de verfolgen.
Verlängerung und Elfmeterschießen drohen
Wenn das Spiel nach 90 Minuten unentschieden endet, geht es in die Verlängerung über zweimal 15 Minuten - und notfalls ins Elfmeterschießen. Dabei ist es völlig egal, ob es 0:0, 1:1 oder 2:2 steht. Denn die Auswärtstorregel, wonach auswärts erzielte Treffer mehr zählen, ist aufgehoben – wie das die Uefa seit dieser Saison bereits im Europapokal praktiziert.
Sollte es in die Verlängerung gehen, ist ein zusätzlicher, also sechster Wechsel, nicht erlaubt. In Paragraf 31 der DFB-Spielordnung heißt es: "Während des Spiels dürfen fünf Spieler ausgetauscht werden. Eine darüber hinausgehende zusätzliche Auswechslung bei Spielen mit Verlängerung ist nicht zulässig." Eine andere Regelung galt bei der EM und beim Olympia-Turnier im vergangenen Jahr. Dies führte beim VfL Wolfsburg in der ersten Runde des DFB-Pokals zu einem Irrtum. Nach einem sechsten Wechsel wurde die Partie für den Gegner Preußen Münster gewertet.
Darum hat Dynamo im Rückspiel Heimrecht
Mit der Ligazugehörigkeit, wie das sicherlich viele vermuten, hat das nur indirekt zu tun. Die Erklärung ist eine andere: Die Reihenfolge wird in den Statuten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geregelt. In Paragraf 3, Absatz 2 heißt es: "Das Heimrecht im Rückspiel besitzt der Klub, der gemäß dem Spielplan der abgelaufenen Spielzeit weniger spielfreie Tage vor dem Hinspiel hatte. Bei gleicher Anzahl spielfreier Tage entscheidet das Los."
Da Dresden vor der Relegation am Sonntag gegen Aue antrat, Kaiserslautern wegen des Rückzugs von Türkgücü München nicht wie geplant am Samstag spielen musste, fand das erste Duell auf dem Betzenberg statt.
Diese technischen Hilfsmittel gibt es für die Schiris
Der Schiedsrichter, dessen Name erst am Dienstag bekanntgegeben wird, bekommt als Unterstützung technische Helferlein. Mit den Video-Assistenten hat Dynamo schon reichlich Erfahrung sammeln können, die Torlinientechnik wird in der 2. Bundesliga aber nicht eingesetzt. In der Relegation überprüfen nun zusätzliche Kameras unterm Stadiondach, ob der Ball komplett hinter der Linie war oder nicht.
Die Polizei ist mit Großaufgebot im Einsatz
Rund 1.000 Polizisten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern sind am Dienstagabend im und am mit 32.000 Zuschauern ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion im Einsatz. Die Partie wurde von den Behörden in die Sicherheitskategorie 1 eingestuft. Selbst Wasserwerfer stehen bereit. Ein Alkohol- und Glasflaschenverbot gilt nicht.
So stimmt sich Kaiserslautern aufs Endspiel ein
Der Gastverein, so ist es vorgeschrieben, muss spätestens am Vorabend am Spielort eintreffen. Kaiserslautern ging ganz auf Nummer sicher, die Mannschaft landete bereits am Montagvormittag in Dresden. Am Abend trainierte sie im Harbig-Stadion. "Wir wollen das Stadion beschnuppern und uns ein bisschen vertraut machen", sagt Trainer Dirk Schuster, "wir wollen die richtigen Eindrücke mitnehmen." Dynamo hatte vor dem Hinspiel auf die Möglichkeit verzichtet. Das Elfmeterschießen ließ er nicht extra trainieren, weil sich "die extreme Drucksituation nicht simulieren" lasse.
Im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg wird die Partie live auf Großbildwänden übertragen.