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Dynamo Dresden entschuldigt sich nach Fan-Angriffen bei Felix Götze

Felix Götze wird beim Gastspiel von Rot-Weiss Essen von einigen Dresdner Fans "beleidigt, bespuckt und beworfen". Der Essener Innenverteidiger ist fassungslos, Dynamo reagiert mit einer Stellungnahme.

Von Timotheus Eimert
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Felix Götze wird nach einem Zusammenprall mit Dynamo-Spieler Jakob Lemmer behandelt. Er erleidet eine Platzwunde am Kopf und muss in ein Dresdner Krankenhaus gebracht werden.
Felix Götze wird nach einem Zusammenprall mit Dynamo-Spieler Jakob Lemmer behandelt. Er erleidet eine Platzwunde am Kopf und muss in ein Dresdner Krankenhaus gebracht werden. © Lutz Hentschel

Dresden. Felix Götze ist beim Gastspiel von Rot-Weiss Essen in Dresden von einigen Dynamo-Fans beleidigt, bespuckt und beworfen worden. "Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint", schrieb der Essener Innenverteidiger am Sonntagabend emotional auf Instagram und zeigte sich nach den Vorkommnissen fassungslos: "Nicht vor Schmerzen, sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden."

Dynamo Dresden nahm am Montag Stellung zu den Vorwürfen und entschuldigte sich in einer Pressemitteilung bei Götze. "Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Felix Götze für die Vorfälle entschuldigen und hoffen, dass er nach der Behandlung im Krankenhaus gesundheitlich wieder in guter Verfassung ist", erklärte Geschäftsführer David Fischer in der Stellungnahme.

Felix Götze wird unter dem Schutz der Ordner vom Platz getragen werden.
Felix Götze wird unter dem Schutz der Ordner vom Platz getragen werden. © Lutz Hentschel

Die aufgetretenen Reaktionen würden nicht der Haltung entsprechen, "für die wir als Sportgemeinschaft stehen möchten", betonte Fischer. "Bei aller sportlicher Rivalität sollte in jeder Situation, insbesondere bei Verletzungen der Spieler, der Fairplay-Gedanke auf und neben dem Platz im Vordergrund stehen. Wie in unserem Leitbild verankert, wollen wir respektvoll, menschlich und fair auftreten."

In der Nachspielzeit war Götze mit Dynamos Offensivspieler Jakob Lemmer zusammengeprallt und hatte sich eine blutende Kopfwunde zugezogen. Nach einer Behandlungspause wurde der 26-Jährige schließlich auf einer Trage direkt vorm Dresdner K-Block aus dem Innenraum gebracht - abgeschirmt von Schirmen, die Ordner in den Händen hielten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) leitete am Montag Ermittlungen ein und bat Dynamo um eine schriftliche Stellungnahme.

Felix Götze: "In jedem Trikot steckt ein Mensch!"

Aber auch die konnten offenbar die vereinzelten Angriffe der Dynamo-Fans nicht verhindern. "Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten", schrieb der gebürtige Dortmunder weiter auf Instagram. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, dass der Abwehrspieler bei seinem Weg zum Krankenwagen zwar aufmunternden Applaus von den Rängen erhält. Vereinzelt wird er allerdings auch angegangen.

"Ich liebe diesen Sport und ich schätze alle Fans, denn ohne euch wäre der Fußball nicht das, was er ist. Bitte bleibt so voller Emotionen und mit diesem Feuer dabei. Aber: Bei allen Emotionen dürfen gewisse Grenzen einfach nicht überschritten werden - das war gestern leider der Fall", erklärte Götze und betonte: "In jedem Trikot, das unten auf dem Rasen getragen wird, steckt ein Mensch!"

Der jüngere Bruder des 2014er-Weltmeisters Mario Götze bedankte sich "für all eure Nachrichten gestern. Ein großes Dankeschön auch an alle Betreuer und Ärzte, die mich gestern in Dresden versorgt haben." Bereits am Samstag konnte er wieder zurück nach Essen reisen, nachdem seine Platzwunde in einem Dresdner Krankenhaus genäht worden war. Weitere Auffälligkeiten, so teilte es RWE mit, seien nicht festgestellt worden.