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Dynamo Dresden gewinnt Hilfespiel in Zwickau

Der erhoffte Doppelschlag gelingt: Die Dresdner gewinnen in Zwickau und helfen dem in Finanznot steckenden befreundeten Verein. Alle Einnahmen erhalten die Westsachsen. Und beide Trainer sind danach zufrieden.

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Mit einem Doppelschlag in der ersten Halbzeit bringen Niklas Hauptmann (links) und Stefan Kutschke ihre Mannschaft in Führung. Am Ende gewinnt Dynamo das Spiel in Zwickau deutlich.
Mit einem Doppelschlag in der ersten Halbzeit bringen Niklas Hauptmann (links) und Stefan Kutschke ihre Mannschaft in Führung. Am Ende gewinnt Dynamo das Spiel in Zwickau deutlich. © Lutz Hentschel

Dresden. Die Serie hält, Dynamo Dresden bleibt in der Vorbereitung auf die am 5. August beginnende neue Saison in der 3. Fußball-Liga ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang setzte sich am Samstag (22.7.) beim FSV Zwickau erwartungsgemäß deutlich mit 3:0 (2:0) durch. Das Ergebnis in diesem als Hilfespiel erklärten Test war diesmal allerdings doch eine Randnotiz.

Zuallererst ging es auch den Dresdnern darum, dem mittlerweile über die Fanlager hinaus befreundeten Verein aus Westsachsen in dessen schwerer finanzieller Situation zu helfen. So verbleiben beim FSV sämtliche Einnahmen rund um die Partie, die knapp 6.000 Fans live im Stadion erlebten und noch einmal fast 2.000 via Livestream, für dessen Freischaltung jeder einzelne Zuschauer diesmal 5 Euro zahlen musste.

Dem FSV Zwickau fehlt mindestens eine halbe Million Euro, die Insolvenz oder gar die Löschung aus dem Vereinsregister droht. "Dass Dynamo Dresden uns so unterstützt, ist aller Ehren wert", sagte Zwickaus derzeit verletzter Stürmer Mike Könnecke. Er ist einer von drei Spielern, die nach dem Abstieg am Ende der Vorsaison beim FSV geblieben sind. Nach sieben Jahren 3. Liga standen und stehen die Westsachsen vor einem finanziellen Scherbenhaufen - und vor einem sportlichen Neuanfang in der Regionalliga.

Cheftrainer Markus Anfang beobachtet weitgehend zufrieden das sechste Testspiel seiner Mannschaft. Im Coaching hält er sich in Zwickau bewusst zurück, das ist diesmal Aufgabe der Spieler.
Cheftrainer Markus Anfang beobachtet weitgehend zufrieden das sechste Testspiel seiner Mannschaft. Im Coaching hält er sich in Zwickau bewusst zurück, das ist diesmal Aufgabe der Spieler. © Lutz Hentschel

"Ein toller Nachmittag, und zwar in jede Richtung. Danke an Dynamo Dresden, dass die Mannschaft hier angetreten ist und dass so viele Fans nach Zwickau mitgekommen sind", meinte der neue FSV-Trainer Rico Schmitt nach der Partie, und auch er sprach von Umbruch und Neubeginn in der vierten Liga.

Für Dynamo soll es in die andere Richtung gehen, die Schwarz-Gelben gehen mit klarem Ziel Zweitliga-Aufstieg in die Saison. Und die Vorbereitung gibt ihnen recht. Die ersten vier Testspiele wurden gewonnen, unter anderem gegen Zweitligisten aus Österreich (St. Pölten 5:1) und Deutschland (Paderborn 2:0). Zuletzt folgte ein 1:1 beim tschechischen Vizemeister und Europapokal-Teilnehmer Slavia Prag.

In Zwickau war der fünfte Sieg im sechsten Wettkampfspiel, wie Trainer Anfang diese Partien in der Vorbereitung bezeichnet, nie in Gefahr. "Das war diesmal ein etwas anderes Spiel, gegen einen tief stehenden Gegner mussten wir offensiv Lösungen finden und in der Restverteidigung konzentriert sein", sagte Anfang. Er lobte die Mannschaft für den Tordrang und forderte zugleich, dass Standardsituationen besser genutzt werden müssen.

Dynamos Neuzugang Tom Zimmerschied im Laufduell mit Davy Frick, einem von drei Spielern, die nach Zwickaus Abstieg geblieben sind. Knapp 6.000 Zuschauer sind live im Stadion dabei.
Dynamos Neuzugang Tom Zimmerschied im Laufduell mit Davy Frick, einem von drei Spielern, die nach Zwickaus Abstieg geblieben sind. Knapp 6.000 Zuschauer sind live im Stadion dabei. © Lutz Hentschel

In der ersten Halbzeit brachten Niklas Hauptmann (30.) und Stefan Kutschke (31.) die Dresdner mit einem Doppelschlag in Führung, nach der Pause sorgte der kurz zuvor eingewechselte Manuel Schäffler (47.) für den 3:0-Endstand.

Dynamo hatte darüber hinaus einige weitere sehr gute Möglichkeiten, aber auch Zwickau kam vereinzelt zu Chancen. "Es können immer mehr Tore sein. Wichtig ist, dass wir zu Null gespielt und fast jeden Konter unterbunden haben. Die Inhalte, die wir in der Vorbereitung und speziell im Trainingslager erarbeitet haben, setzen wir gut um", sagte Torwart Stefan Drljaca, der diesmal in der zweiten Hälfte zwischen den Pfosten des Dresdner Tores stand.

Anders als in Prag spielte diesmal Kevin Broll in Hälfte eins, ansonsten vertraute der Trainer der Anfangself aus der Vorwoche. Zwei Wochen vorm ersten Ligaspiel zeichnet sich damit so langsam die Startformation für den Auftakt gegen Bielefeld ab.

Dynamo: Broll (46. Drljaca) - Kammerknecht (77. Lehmann), Ehlers, Lewald (77. Kraulich), Meier (61. Park) - Will - Hauptmann (77. Menzel), Zimmerschied (46. Herrmann) - Borkowski (61. Oehmichen), Meißner (61. Vlachodimos), Kutschke (46. Schäffler).

Tore: 0:1 Hauptmann (30.), 0:2 Kutschke (32.), 0:3 Schäffler (47.)