Altenberg. In der Debatte um eine deutsche Bewerbung für die Olympischen Spiele hat sich nun auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eingeschaltet. "Olympia ist ein tolles Ding, und ich finde, wir Deutschen müssen das wieder mal machen. Wir können das nicht immer nur anderen überlassen. Wir brauchen das auch hier", sagte Kretschmer bei einem in seinem Namen veranstalteten Empfang anlässlich der an diesem Freitag (26.1.) beginnenden Rodel-Weltmeisterschaft in Altenberg, zu hören auch in der aktuellen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" von Sächsische.de.
Zugleich verwies der Ministerpräsident auf demokratische Standards, Menschenrechte und Nachhaltigkeit, die dabei wichtig seien – und auch Bürgerentscheide, an denen deutsche Olympia-Initiativen zuletzt regelmäßig gescheitert waren. "Wir würden in Sachsen immer eine Mehrheit dafür bekommen, die Bevölkerung findet das gut", erklärte Kretschmer. Er wisse allerdings nicht, ob die Voraussetzungen für Olympia im Freistaat vorhanden sind.
Leipzig hatte sich für die Sommerspiele 2012 beworben, scheiterte dann aber bereits in der Evaluierungsphase. Auch über Winterspiele in Sachsen ist immer wieder diskutiert worden, unter anderem hatte Altenbergs früherer Bürgermeister Thomas Kirsten diese Idee verfolgt. Rainer M. Jacobus, Präsident des Bob- und Skeletonclubs Oberbärenburg, brachte während Olympia 2022 eine sächsische Bewerbung gemeinsam mit Tschechien ins Gespräch.
Derzeit wird im Deutschen Olympischen Sportbund intensiv an einem Feinkonzept gearbeitet, das in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden soll. Denkbar ist eine Bewerbung für die Sommerspiele 2036, die in Berlin stattfinden sollen. Einzelne Sportarten wie beispielsweise das olympische Fußballturnier könnte dann in Leipzig stattfinden. "Wenn sich ein Zeitfenster auftut und sich die Möglichkeit ergibt, werden wir auf jeden Fall immer dabei sein", betonte Kretschmer.