Dresden. Am Montagabend war er endlich wieder zu Hause: Sachsens einziger Tokio-Olympiasieger Tom Liebscher. Der 28-Jährige wurde in seinem Heimatklub KC Dresden von knapp 100 Menschen in einem Spalier auf rotem Teppich empfangen. Am Samstag hatte Liebscher im Kajak-Vierer zusammen mit den Team-Kollegen Max Rendschmidt, Ronald Rauhe und Max Lemke knapp vor Spanien triumphiert. Liebscher hatte auch schon 2016 im Gold-Vierer gesessen und damit den Gold-Triumph wiederholen konnte.
„Der Geruch der Elbe. Das habe ich die letzten fünf Wochen vermisst. Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung von euch allen“, sagte Liebscher, der am Samstag mit der Dresdner Stadtfahne jubelte, gerührt bei seinem Empfang in Dresden, nachdem er seinen Heimtrainer Jens Kühn lange umarmt hatte. Eine lange Pause hat Liebscher aber nicht. Denn bereits am Wochenende tritt der zweifache Olympiasieger bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg an. Erst danach hat er Urlaub.
Bereits am Nachmittag haben sich Liebscher und knapp 100 Sportler aus dem deutschen
Olympia-Team nach ihrer Rückkehr aus Japan im Frankfurter Römer feiern lassen. Darunter waren auch die Goldmedaillen-Gewinnerin Aline Rotter-Focken, Bronze-Gewinner Frank Stäbler (beide Ringen) und Geher Jonathan Hilbert, der über 50 Kilometer die Silbermedaille erkämpft hatte.
Die Delegation mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann an der Spitze zeigte sich beim Empfang im historischen Rathaus auch auf dem Römerberg, wo 500 Angehörige und Fans zugelassen waren.
"Wir freuen uns sehr, dass wir unserem Team Deutschland auch nach diesen besonderen Spielen einen stimmungsvollen Empfang bereiten konnten", sagte Hörmann. "Die Athletinnen und Athleten waren in den Tagen in Tokio großartige sportliche Botschafter und haben unser Land hervorragend vertreten. Sie haben einen unglaublichen Zusammenhalt gezeigt, sind zu einem echten Team zusammengewachsen und in der Pandemie ihrer besonderen Verantwortung gerecht geworden."
Deutschland kam in Tokio mit 37 Medaillen im Medaillenspiegel auf Rang neun. Dies waren noch einmal vier Medaillen weniger als bei der bisherigen Negativmarke von Peking 2008. (SZ mit dpa)