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Erfolgreiches Debüt und ein neuer Rekord: So lief das Dresdner Sportwochenende

Die Zweitliga-Basketballer locken so viele Zuschauer wie noch nie und den Ministerpräsidenten in die Arena. Der neue Eislöwen-Coach gewinnt gleich, sein Volleyball-Kollege Alexander Waibl sieht Rot. Und der Futsal-Stadtmeister heißt Post Dresden.

Von Alexander Hiller
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Tanner Graham erzielte bei der 82:89-Heimniederlage gegen Phoenix Hagen mit 19 Zählern die meisten Titans-Punkte.
Tanner Graham erzielte bei der 82:89-Heimniederlage gegen Phoenix Hagen mit 19 Zählern die meisten Titans-Punkte. © kairospress

Dresden. Die Basketballer der Dresden Titans kassierten zwar am Samstag ihre erste Niederlage im neuen Jahr, punkteten dafür aber auf anderem Gebiet. Zum einen verfolgte erneut eine Rekordkulisse die Partie gegen den Tabellendritten Phoenix Hagen. 2.943 Besucher in der Margon-Arena und damit ein fast ausverkauftes Haus erlebten das letzte Spiel in der Hinrunde und die knappe 82:89-Heimniederlage (46:42).

Zum anderen hatte der Dresdner Zweitligist Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), Kultusminister Christian Piwarz, Stadtoberhaupt Dirk Hilpert und Sportbürgermeister Jan Donhauser eingeladen. An Kretschmer, Hilpert und Joachim Hoof, Vorstandschef vom Hauptsponsor Ostsächsische Sparkasse, wurden vor der Partie Titans-Trikots mit dem jeweiligen Nachnamen auf dem Rücken überreicht.

Lobbyarbeit nicht ohne Hintersinn. Schließlich peilen die Dresden Titans langfristig den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL) an, dafür ist eine Halle mit einer Mindest-Zuschauerkapazität von 6.000 Plätzen nötig. Ein Mammut-Projekt, bei dem der Verein auf öffentliche Fördermittel angewiesen ist.

Im Spiel selbst konnten die Titans gegen die leicht favorisierten Gäste die Halbzeitführung nicht lange verteidigen. Allerdings kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Fabian Strauß immer wieder heran, ging in der Endphase der 40 Spielminuten sogar in Führung (77:76/38.). In den Schlusssekunden bewiesen die Profis aus Hagen die besseren Nerven – vor allem von der Freiwurflinie. "Hagen war physischer als wir. Wir brauchten eine Weile, um das das zu verstehen", sagte der Titans-Coach über das bekannt aggressive Pressing der Gäste – die damit 25 Dresdner Ballverluste provozierten.

Erst erfolgreiches Trainer-Debüt bei den Eislöwen, dann Niederlage

Der neue Eislöwen-Trainer Niklas Sundblad feierte am Freitagabend einen erfolgreichen Einstand in der DEL2 - nachdem der Schwede erst am Donnerstag vorgestellt worden war. In der mit 4.412 Besuchern ausverkauften Joynext-Arena gelang den Gastgebern im Sachsen-Derby gegen die Lausitzer Füchse ein 3:2-Erfolg (0:1; 1:0; 1:1/1:0) nach Verlängerung und Penaltyschießen aus.

Die Hausherren holten dabei zweimal einen Rückstand auf. Bruno Riedl (40.) und Nils Elten (54.) glichen die jeweilige Führung der Weißwasseraner durch Louis Anders (16.) und Jake Coughler (41.) aus. Nach der torlosen Verlängerung traf Dresdens Verteidiger Simon Karlsson den entscheidenden Penalty, weil sein stark aufgelegter Teamkollege Janick Schwendener im Tor den nachfolgenden Versuch von Ville Järveläinen parierte.

"Für mich war es das erste Spiel in der DEL2 und ich fand, es war ein gutes Spiel. Bei unseren Toren hatten wir sicher etwas Scheibenglück, aber die Jungs haben sich das durch den harten Kampf und die Leidenschaft verdient. Dazu hatten wir einen starken Torhüter, vor allem im Penaltyschießen. Mit so einem Erfolgserlebnis und dieser Stimmung startet man als Trainer natürlich gern", sagte Sundblad.

Sein Team konnte den gelungenen Auftakt am Sonntagabend aber nicht ausbauen. Beim Liga-Dritten in Ravensburg unterlagen die Eislöwen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1). Vor 2.203 Zuschauern konnten sie zunächst gut mithalten. Die frühe Führung für Ravensburg durch Sam Herr (4.) konterte Yannick Drews umgehend (5.). Erst gegen Ende des zweiten Spielabschnitts brachte Robbie Czarnik die Gastgeber erneut in Front (36.). In der letzten Minute entschied Charlie Sarault die Partie. Nach der insgesamt 22. Saisonniederlage stehen die Eislöwen weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Trainer Waibl sieht Rot, DSC-Volleyballerinnen verlieren

Die Volleyballerinnen des Dresdner SC haben ein emotionsgeladenes Ost-Derby in der Volleyball-Bundesliga am Samstag beim VfB Suhl mit 2:3 (15:25, 25:20, 25:16, 24:26, 11:15) verloren, bleiben aber Tabellendritter.

Bei eigener 2:1-Satzführung mussten die Gäste den hart umkämpften vierten Durchgang abgeben. Die Entscheidung musste im Tiebreak fallen. Der DSC erwischte einen sehr guten Start, ging 4:0 in Führung. Suhl kämpfte sich aber Punkt für Punkt heran. Dabei kritisierte Waibl beim Spielstand von 6:7 gegen sein Team derart heftig eine Entscheidung der Unparteiischen, dass er vom Hauptschiedsrichter mit der Roten Karte bestraft wurde. Das Reglement sieht für diesen Fall einen zusätzlichen kampflosen Punkt für das gegnerische Team vor. Der DSC lag also nun mit 6:8 im Hintertreffen – und konnte sich diesmal nicht mehr herankämpfen.

"Insgesamt war Suhl die frischere Mannschaft, die mehr Energie und Kraft im Angriff hatte, diesmal in allen Elementen ein bisschen besser war und verdient gewonnen hat. Es ist aber gut, dass wir einen Punkt mitnehmen können", betonte Waibl nach der Partie. Zu seiner Roten Karte sagte er nichts.

Post Dresden ist Futsal-Stadtmeister

In der Endrunde waren sie nicht mehr zu stoppen: der Post SV Dresden, Tabellenführer in der Fußball-Kreisoberliga Dresden, sicherte sich am Samstagabend nach überzeugenden Leistungen und fünf Siegen aus fünf Spielen den Titel bei den 9. Feldschlößchen-Hallenmasters, das nach Futsal-Regeln gespielt wird.

In der Ballspielhalle der Joynext-Arena setzte sich Post Dresden im Endspiel gegen Wacker Leuben mit 3:1 durch. Zum Matchwinner des Finales avancierte Moritz Husseck, der zwei Tore erzielte. Nico Wetzel besorgte zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich für Wacker Leuben, doch Erwin Kuhn traf kurz vor Schluss zum alles entscheidenden 3:1.

Das sogenannte "kleine Finale" entschied Vorjahressieger SV Helios nach 15 Minuten Spielzeit mit 3:1 und durfte sich damit über den Bronzeplatz freuen. Anschließend wurden die besten Spieler und das Allstar-Team gewählt: Als bester Torhüter wurde Kevin Burger vom SV Helios geehrt, bester Torschütze wurde Lucas Neimann von Wacker Leuben mit seinen fünf Turnier-Treffern. Ins Allstar-Team der Endrunde wurden Arthur Kaplan (Post SV Dresden), Nicolas Crell (Motor Trachenberge) und Richard Sieber (TSV Reichenberg-Boxdorf) berufen.