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Undichtes Hallendach: Regen-Chaos bei DSC-Spiel in der Margon-Arena in Dresden

Das Europacupspiel der Volleyballerinnen des Dresdner SC steht kurz vor einem skandalösen Abbruch. Am Ende scheidet der Verein aus - und hat zwei verletzte Spielerinnen.

Von Alexander Hiller
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Die Eimer standen am Mittwochabend in der Margon-Arena immer griffbereit. Das Europacupspiel des DSC wäre aufgrund des undichten Hallendaches um ein Haar abgebrochen worden.
Die Eimer standen am Mittwochabend in der Margon-Arena immer griffbereit. Das Europacupspiel des DSC wäre aufgrund des undichten Hallendaches um ein Haar abgebrochen worden. © ronaldbonss.com

Dresden. Dieses Europacupspiel vom Mittwochabend wird den Volleyballerinnen des Dresdner SC noch einige Zeit im Gedächtnis haften bleiben.

Allerdings – trotz Misserfolgs – nur bedingt aus sportlicher Sicht. Die erste Hiobsbotschaft erreichte die Volleyballerinnen des Dresdner SC schon vor dem Europacup-Rückspiel gegen den schweizerischen Meister Viteos Neuchatel. Hauptangreiferin Grace Frohling fällt mindestens mehrere Wochen aus. Bei der punktbesten Angreiferin der Bundesliga wurde ein Bänderriss im rechten Knöchel diagnostiziert. Auf dieser Position steht mit Lara Berger nur ein etatmäßiger Ersatz zur Verfügung. Die 22-Jährige ist nach überstandener Schulterverletzung noch gutes Stück von ihrer guten Verfassung aus der Vorsaison entfernt.

Diesen Ausfall konnten die DSC-Volleyballerinnen nicht kompensieren. Vor knapp 1.800 Besuchern unterlagen die Gastgeberinnen mit 1:3 (20:25, 25:13, 18:25, 22:25) und verpasste den Einzug ins Viertelfinale des CEV-Cups ein. Das Hinspiel im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb hatten die Dresdnerinnen in der Vorwoche noch mit 3:2 gewonnen. Zu allem Überfluss knickte im vierten Durchgang Zuspielerin Sarah Straube um. Nur mit Hilfe und einem dick bandagierten linken Knöchel musste die Nationalspielerin das Feld verlassen, die 19-jährige Larissa Winter sprang für die Regisseurin ein, die womöglich auch wochenlang ausfällt.

Waibl: "Die Halle ist eine Zeitbombe"

Die Partie vom 17. Januar 2024 hätte als einer der schwärzesten Stunden in die Europapokal-Geschichte der Elbestädterinnen eingehen können. Das Rückspiel zwischen dem Dresdner SC und Viteos Neuchatel in der Play-off-Runde des CEV-Cups wäre um ein Haar nicht angepfiffen worden. An drei verschiedenen Stellen nahe des Spielfeldes tropfte es vor Anpfiff rein.

Nur mit dem wohlwollenden Zugeständnis des europäischen Verbandes CEV wurde das Match angepfiffen, hätte aber jederzeit abgebrochen werden können, wenn die Gesundheit der Spielerinnen gefährdet gewesen wäre. Bereits seit Jahren ist das Dach der 1998 eingeweihten Arena undicht, bis auf einige behelfsmäßige Flickschustereien hat sich nichts getan. Seit Jahren liegen deshalb Pläne zum Um- und Ausbau der Margon-Arena in der Schublade. Eine Beschlussvorlage für den Umbau liegt derzeit auf Eis, weil ein anderer Standort für einen Neubau einer größeren Multifunktionsarena ins Spiel gebracht worden ist und es Prüfungsbedarf gibt.

Hat eine klare Meinung zum Hallenchaos: "Dass man in Deutschland darüber diskutieren muss, ob man spielen kann oder nicht, weil eine Halle nicht trocken ist, kenne ich aus Erzählungen von Spielerinnen aus Brasilien oder Mexiko. Aber das ist wahrscheinlich
Hat eine klare Meinung zum Hallenchaos: "Dass man in Deutschland darüber diskutieren muss, ob man spielen kann oder nicht, weil eine Halle nicht trocken ist, kenne ich aus Erzählungen von Spielerinnen aus Brasilien oder Mexiko. Aber das ist wahrscheinlich © ronaldbonss.com

Die Diskussion um Für und Wider dürfte nach dem Beinahe-Abbruch wieder Fahrt aufnehmen. "Die Halle ist eine Zeitbombe. Wenn es weiter geregnet hätte wie vor dem Spiel, wäre das Spiel abgebrochen worden und wir wären aufgrund dessen ausgeschieden", sagte Waibl.

Am Samstag geht es für den Dresdner SC in der Bundesliga mit dem immer wieder brisante Duell gegen Meister Stuttgart weiter. Es ist zu hoffen, dass es an diesem Tag nicht regnet.