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Wieso Dresdens Adventslauf kein Geheimtipp mehr ist

Nach der coronabedingten Pause ist der OEM-Adventslauf diesen Sonntag so gefragt wie nie. Im Ziel in der Dresdner Ballsportarena gibt es zum ersten Mal sogar eine Eierlikör-Bar.

Von Michaela Widder
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Ein Sonntag kommt selten allein ... OEM-Rennleiter Uwe Sonntag und das Dresdner Läufer-Urgestein Dietrich Sonntag, den alle Diddi nennen, im Ziel nach dem läuferischen Jahresausklang.
Ein Sonntag kommt selten allein ... OEM-Rennleiter Uwe Sonntag und das Dresdner Läufer-Urgestein Dietrich Sonntag, den alle Diddi nennen, im Ziel nach dem läuferischen Jahresausklang. © Veranstalter

Dresden. Der Ansturm ist überraschend. Am 3. Advent, so meint man jedenfalls, sind die meisten Menschen im Weihnachtsvorbereitungsstress. Die Laufsaison ruht im Moment sowieso, und die neuen Laufschuhe liegen womöglich erst in zwei Wochen unterm Weihnachtsbaum. Und trotzdem ist die neunte Auflage des OEM-Adventslauftreffs an diesem Sonntag seit Wochen ausgebucht. „Wir haben sogar eine Warteliste, und mich rufen jeden Tag Leute an und fragen, ob doch noch ein Platz frei ist“, sagt Uwe Sonntag.

Der Cheforganisator veranstaltet im Frühjahr den beliebten Oberelbe-Marathon und freut sich, dass dessen kleiner Bruder, also der OEM-Adventslauftreff, mittlerweile auch immer populärer wird. „Alle Veranstalter sind nach dem Re-Start noch auf Sparflamme, und wir haben so eine große Nachfrage“, meint Sonntag. Die 300 Startplätze waren jedenfalls in Kürze ausgebucht, und das für einen Lauf, bei dem es noch nicht mal eine offizielle Zeitnahme gibt.

Doch genau das macht den Reiz dieser „Spaßveranstaltung“, wie sie der OEM-Rennleiter nennt, aus: „Es soll gemütlich bleiben mit selbst gebackenen Plätzchen an der Strecke und Stollen.

Premiere für 7-km-Strecke ab dem Schillerplatz

“Die Idee für den Lauf im Advent entstand vor mehr als zehn Jahren, als sich eine Handvoll Läufer auf die Originalstrecke von Königstein nach Dresden machten. Ein Marathon mitten im Dezember. Die Nachfrage wurde von Jahr zu Jahr größer.

Neben der Halbmarathon-Distanz, die in Pirna beginnt, startet erstmals nun auch ein 7-km-Lauf ab dem Schillerplatz – mit limitierten 60 Startplätze. „Wir wollen den Adventslauf nicht verwässern, der Ursprung ist ja die Marathon-Distanz gewesen. Und bei einigen ist das schon Kult“, erklärt Sonntag. Für die Läufer, die die 42,195 Kilometer und die halbe Distanz zurücklegen, gibt es eine Nudel-Gemüsebrühe an der letzten Verpflegungsstelle am Blauen Wunder. Weil der OEM-Adventslauftreff aber keine öffentliche Sportveranstaltung ist, sind die Strecken weder markiert noch abgesperrt.

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause ist auch der Zieleinlauf neu. Durch den Umbau des Heinz-Steyer-Stadions kommen die Läufer erstmals in der benachbarten Ballsportarena an und werden dort mit einer Finisher-Medaille empfangen. Die hat diesmal genauso Premiere wie eine Eierlikör-Bar.

Die Idee dafür ist einem Läufer-Urgestein zu verdanken. Diddi Sonntag trinkt so gut wie keinen Alkohol – hat aber eine kleine Schwäche für Eierlikör. In den vergangenen Jahren wurden zum Adventslauftreff im Ziel schon immer ein paar Flaschen des gelben Likörs ausgeschenkt. Nun gibt es eine offizielle Bar, und Sonntag steht selbst hinterm Tresen und verteilt an jeden Läufer einen Eierlikör im Schokobecher.