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Dominanter geht es nicht: Fünf Biathleten aus Norwegen sind in Oberhof vorn

Benedikt Doll kann in Oberhof seine gute Ausgangsposition nicht nutzen. Dafür trumpfen die norwegischen Biathleten groß auf, Justus Strelow wird 16. Auch die deutschen Frauen verpassen das Podest.

Von Daniel Klein
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Ein norwegisches Trio auf dem Podest: Sieger Endre Stroemsheim (M.) eingerahmt von Sturla Holm Laegreid (l.) und Johannes Dale-Skjevdal.
Ein norwegisches Trio auf dem Podest: Sieger Endre Stroemsheim (M.) eingerahmt von Sturla Holm Laegreid (l.) und Johannes Dale-Skjevdal. © dpa/Martin Schutt

Oberhof. Kein Wind, kein Regen, kein Schneetreiben - für Oberhofer Verhältnisse waren die Bedingungen für das Schießen fast schon optimal. Benedikt Doll konnte die jedoch nicht nutzen, beim Liegendschießen ließ er erst drei und dann noch mal zwei Scheiben stehen. Zur Halbzeit des Verfolgungsrennens beim Biathlon-Weltcup in Oberhof war die gute Ausgangsposition futsch. Der als Gewinner des Sprints als Erster gestartete Schwarzwälder fiel weit zurück, wurde nach einer Aufholjagd am Ende Zwölfter.

"Es hat nicht viel mit Pech zu tun. Es war einfach maximale Dummheit. Ich ärgere mich, das war technisch schlecht gemacht", sagte Doll. "Ich hatte überhaupt keinen Stress, doch immer beim Abzug hat es die Waffe nach rechts gezogen." Nicht viel besser lief es für die anderen deutschen Starter. Johannes Kühn wurde nach zwei Schießfehlern Achter, Philipp Horn und Roman Rees landeten auf den Rängen 13 und 14. Sachsens bester Biathlet Justus Strelow verschlechterte sich nach lediglich einer verfehlten Scheibe um einen Platz und überquerte als 16. die Ziellinie.

Den Sieg machten die Norweger unter sich aus. Für den 26-jährigen Endre Strömsheim, vergangene Saison noch größtenteils im zweitklassigen IBU-Cup unterwegs, war es der erste Erfolg im Weltcup. Auf den Plätzen folgten mit Sturla Holm Laegreid, Johannes Dale-Skjevdal sowie den Brüdern Tarjei und Johannes Thingnes Bö weitere vier Athleten aus dem Land, das von einem riesigen Angebot an Talenten profitiert. "Es tut schon weh, wenn die Norweger da vorne rumhupfen", erklärte Doll und hat einen Grund für die Dominanz im Jagdrennen: "Sie sind bei den Duellschießen einfach einen Tick besser als wir, das muss man so anerkennen."

Franziska Preuß wird Siebente, Vanessa Voigt stürzt

Auch die deutschen Biathletinnen verpassten das Podest, dabei war Franziska Preuß als Zweite gestartet. Wie Doll hatte auch sie Probleme beim ersten Liegendanschlag, nach dem sie zwei Strafrunden drehen musste. Ausschlaggebend für den am Ende siebten Platz war jedoch die Laufleistung. "Ich hatte heute nicht die besten Ski, das habe ich vor allem in den Anstiegen gemerkt", erklärte sie. "Es war ein Krampf auf der Strecke." Nach dem letzten Schießen lag die 29-Jährige noch auf dem dritten Platz, wurde dann jedoch von vier Konkurrentinnen überholt. "Die Zuschauer haben alles gegegeben, vor allem am Birxsteig. Da hat man fast ein schlechtes Gewissen, wenn man so fertig ist und nicht attackieren kann", sagte sie. "Platz sieben ist okay, aber mit der Ausgangssituation hatte ich natürlich mehr erhofft."

Ein Glückwunsch unter zwei Französinnen, die sich nicht mehr leiden können. Justine Braisaz-Bouchet (r.) gratuliert Julia Simon. Braisaz-Bouchet wirft ihrer Teamkollegin vor, mit ihrer Kreditkarte für 1.620 Euro eingekauft zu haben. Die Ermittlungen laufe
Ein Glückwunsch unter zwei Französinnen, die sich nicht mehr leiden können. Justine Braisaz-Bouchet (r.) gratuliert Julia Simon. Braisaz-Bouchet wirft ihrer Teamkollegin vor, mit ihrer Kreditkarte für 1.620 Euro eingekauft zu haben. Die Ermittlungen laufe © dpa/Martin Schutt

Richtig Pech hatte Vanessa Voigt auf ihrer Heimstrecke. In der letzten Runde stürzte sie und klagte danach über Schmerzen. Ob sie bei der Staffel am Sonntag antreten kann, ist noch nicht klar. Auch sie bemängelte das Material. "Es flutschte nicht so unter den Füßen. Da merkt man schnell, dass man keine Chance hat", erklärte die Thüringerin, die am Ende auf Platz 18 landete. Janina Hettich-Walz wurde Elfte, Sophia Schneider kam als 14. ins Ziel.

TV-Tipp: Sonntag, 11.30 Uhr: Staffel Männer. 14.25 Uhr: Frauen live in ARD und Eurosport.