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Dresdner Koala-Mädchen Sidney auf Paarungsreise

In Dresden blieb dem Weibchen der erhoffte Nachwuchs bisher verwehrt. Nun soll es in Duisburg klappen. Ihr potenzieller Partner zeigt schon reges Interesse.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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In Dresden konnte Koala-Dame Sidney bisher keine Kinder bekommen. Ihr Liebesglück soll sie nun in Duisburg finden.
In Dresden konnte Koala-Dame Sidney bisher keine Kinder bekommen. Ihr Liebesglück soll sie nun in Duisburg finden. © Zoo Dresden

Dresden. Sie heißt Sidney und lebt seit zweieinhalb Jahren in Dresden. Das Koala-Weibachen sollte dem Zoo Koala-Nachwuchs bescheren. Doch bisher klappte es mit den Männern am Großen Garten nicht. Deshalb ist Sidney nun auf Reisen gegangen. Das Ziel: Duisburg.

Im dortigen Zoo lebt Irwin, zwölf Jahre alt und "erfahren", wie in ihn der Dresdner Zoo beschreibt. "Irwin hat bereits fünf Jungtiere gezeugt. Er wurde im Zoo Adelaide in Australien geboren und seine australische Blutlinie ist sehr wertvoll für die europäische Koalazucht." Und so trat Sidney am 26. November ihre große Reise ins Ruhrgebiet an.

"Stürmisches Zusammentreffen"

Die Eingewöhnung fiel Sidney allerdings nicht leicht, teilte der Zoo am Donnerstag mit. In Duisburg leben unter anderem drei Weibchen, die mit zwei Jungtieren eine Gruppe mit funktionierender Sozialstruktur bilden. Um sich an das neue Umfeld und den Geruch der anderen Koala-Damen zu gewöhnen, wurde Sydney zu Beginn in diese "Mädels-Gruppe" gesetzt. Eine Erfahrung, die ihr bis dahin fremd war. In Dresden lebte sie bislang in einem ruhigen Einzelgehege. Revierleiter Olaf Lohnitz aus dem Dresdner Zoo, der Sidney nach Duisburg begleitet hat, sagt, das Weichen sei "stark beeindruckt" von der Gruppe gewesen. So beeindruckt, dass sie zunächst die Futteraufnahme verweigert habe.

Macht einen müden Eindruck, soll aber ganz stürmisch gewesen sein, als er die Dresdnerin Sidney zum ersten Mal gesehen hat: Koala-Männchen Irwin aus Duisburg.
Macht einen müden Eindruck, soll aber ganz stürmisch gewesen sein, als er die Dresdnerin Sidney zum ersten Mal gesehen hat: Koala-Männchen Irwin aus Duisburg. © Zoo Dresden

"Im Einzelgehege ließ ihre Scheu jedoch sofort nach und sie begann zu fressen", so der Zoo. "Bereits am nächsten Tag erkundete sie das leere Gehege von Männchen Irwin und nahm dessen Geruch auf. Sehr zum Wohlwollen von Irwin: Bei dessen Rückkehr in sein Gehege zeigte er großes Interesse an Sydney und auch sie sendete eindeutige Signale."

Das erste sehr stürmische Zusammentreffen von Sydney und Irwin lasse hoffen, dass sie bei ihrer Rückkehr im Januar/Februar ein Jungtier im Beutel mitbringt. Es würden etwa 30 Tage zwischen Zeugung und Geburt vergehen. Gleich im Anschluss klettern die etwa drei Zentimeter kleinen Jungtiere in den Beutel ihrer Mutter. Dort saugt es sich an deren Zitze fest.

"Dies wäre der Zeitpunkt, in dem Sydney wieder transportfähig wäre und nach Dresden zurück kommen kann. Dann dauert es noch einmal rund sechs Monate, bevor das Jungtier den Beutel der Mutter verlässt." Man drücke die Daumen, den Besuchern des Dresdner Zoos im Juli ein munteres Koala-Junges präsentieren zu können.