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DGB Sachsen: Sachsen muss bei Großforschungszentren mitentscheiden

Nach Einschätzung des Gewerkschaftsbundes engagiert sich die Landesregierung zu wenig bei der Auswahl der großen Forschungsinstitute für die sächsischen Kohlereviere.

Von Nora Miethke
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DGB Sachsen-Vizevorsitzende Daniela Kolbe erwartet mehr Engagement von der Landesregierung bei der Auswahl der Großforschungszentren.
DGB Sachsen-Vizevorsitzende Daniela Kolbe erwartet mehr Engagement von der Landesregierung bei der Auswahl der Großforschungszentren. © kairospress

Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, hat die Sächsische Staatsregierung heute aufgefordert, aktiv in die Entscheidung über die Großforschungszentren einzusteigen und die eigenen Prämissen bei der Entscheidung offenzulegen.

„Die Großforschungseinrichtungen, die in den Revieren entstehen sollen, sind ein zentraler Baustein und die finanziell größten Einzelinvestitionen, die in die Kohleausstiegsregionen fließen. Es haben sich einige äußerst interessante Projekte beworben, die wir hinsichtlich unserer Kriterien abgeklopft haben“, sagte Daniela Kolbe.

Die Arbeitsmarkteffekte der Projekte seien unterschiedlich, eine konkrete Benennung der Projekte wollte sie auf Nachfrage von sächsische.de nicht vornehmen.

Wichtige Kriterien seien, inwieweit die Projekte nachhaltig gute Arbeit in die Braunkohleregionen bringen, regionale Wertschöpfung erhalten, sowie einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten können gesellschaftliche Herausforderungen, wie Klimakrise, Wohnen, demographischer Wandel, Wandel der Arbeitswelt, etc. zu meistern. Ein weiteres Augenmerk läge auf der Frage, inwieweit sich die Projekte zeitnah realisieren lassen, an vorhandene (Forschungs-)Infrastruktur anknüpfen und zur Region passen.

Kolbe forderte die Sächsische Staatsregierung forderte auf, „bei der Auswahl der Projekte gute tarifgebundene Beschäftigung und regionale Wertschöpfung ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen“.

Auf Nachfrage von Sächsische.de, warum der DGB Sachsen öffentlich mehr Engagement von der Staatsregierung erwartet, betonte die Gewerkschafterin: " Wir nehmen bei der Sächsischen Staatsregierung und insbesondere beim fachlich zuständigen SMR eine große Zurückhaltung wahr." Der DGB wünsche sich eine starke Beteiligung, da es sich um eine sehr wichtige Entscheidung für die Regionen handele. "Deshalb haben wir uns nun öffentlich zu Wort gemeldet", so Kolbe.

Das Regionalministerium unter Führung von Thomas Schmidt (CDU) wies die Kritik zurück. Die Federführung für die Auswahl der Großforschungszentren seitens Sachsen liege beim Wissenschaftsministerium, teilte ein Sprecher mit.