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E-Bike-Hersteller VanMoof ist pleite: Kunden in Sachsen betroffen

Mit der Insolvenz des E-Bike-Herstellers VanMoof reparieren auch die beiden Servicepartner in Dresden und Leipzig keine Räder mehr. Außerdem drohen Softwareprobleme.

Von Andreas Rentsch
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Nur echt mit dem markanten Oberrohr: E-Bikes der  niederländischen Marke VanMoof sind schick, bereiten ihren Besitzern derzeit aber Sorgen.
Nur echt mit dem markanten Oberrohr: E-Bikes der niederländischen Marke VanMoof sind schick, bereiten ihren Besitzern derzeit aber Sorgen. © dpa

Dresden/Amsterdam. Der besonders exquisite Elektrofahrradproduzent VanMoof aus den Niederlanden ist zahlungsunfähig. Das geht aus einer Mitteilung eines Amsterdamer Gerichts vom Montag hervor. Demnach sind drei Unternehmen aus der Firmengruppe des E-Bike-Herstellers insolvent. Einen zunächst gewährten Zahlungsaufschub hat das Gericht aufgehoben. Nun übernehmen die Verwalter Robin de Wit und Jan Padberg, die beide als Treuhänder eingesetzt wurden, die Kontrolle bei VanMoof.

Sie sollten der Mitteilung zufolge "die Möglichkeiten eines Neustarts aus dem Konkurs" untersuchen, etwa durch einen Verkauf von Vermögenswerten. Das Auslandsgeschäft soll nicht betroffen sein. Weitere Auskünfte erteilt die Kommunikationsabteilung von VanMoof derzeit nicht.

Nur Unternehmen in den Niederlanden betroffen

Unternehmen in Taiwan, den USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien würden nicht in die Insolvenz geschickt, heißt es in einer internen Mitteilung der Firmengründer Ties und Taco Carlier an ihre Mitarbeiter.

Der Verkauf von VanMoof-Rädern pausiere "vorübergehend, um die Produktion und Auslieferung bestehender Aufträge nachzuholen", heißt es auf der deutschen Website von VanMoof. Wer über den genauen Zeitpunkt informiert werden wolle, solle seine E-Mail-Adresse hinterlassen.

Deutscher Onlineshop der Marke: Der Verkauf der Räder ist eingestellt.
Deutscher Onlineshop der Marke: Der Verkauf der Räder ist eingestellt. © SZ/Bildstelle

Servicefälle würden über autorisierte Partner abgewickelt, von denen es in Sachsen jeweils einen in Dresden und einen in Leipzig gibt. Auf Nachfrage von Sächsische.de erklärt einer der beiden Unternehmer, derzeit führten seine Mitarbeiter keine kostenpflichtigen Reparaturen an VanMoof-Rädern aus. Dies habe auch damit zu tun, dass Ersatzteile immer noch Eigentum des Herstellers seien. Kunden müssen Reparaturtermine demnach direkt über die VanMoof-Website buchen.

Werden die Server für die VanMoof-App abgeschaltet?

VanMoof-Besitzer sorgen sich außerdem um die Benutzbarkeit ihrer Räder. Denn durch die Pleite droht die hauseigene App nutzlos zu werden, wenn die für deren Betrieb nötigen Server abgeschaltet werden. Dann ließe sich das E-Bike nicht mehr wie gewohnt schlüssellos entsperren, sobald man sich nähert.

Laut Heise.de hat der belgische Mitbewerber Cowboy für dieses Problem jedoch inzwischen eine Lösung entwickelt: Seine App namens Bikey kann den nötigen Bluetooth-Schlüssel für die VanMoof-App extrahieren. So lassen sich Funktionen der App auch dann noch nutzen, wenn die Server der Niederländer abgeschaltet werden sollten. Die Bikey-App befindet sich aber erst im Beta-Stadium. Zudem funktioniert sie nur für einige VanMoof-Modelle.

Zur Facebook-Gruppe VANMOOF Ing mit mehr als 10.000 Followern (Anmeldung notwendig) geht es hier.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Bikey-App sei bisher nur für das Apple-Betriebssystem iOS verfügbar. Das ist nicht mehr so, inzwischen gibt es auch eine Android-App.