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Nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung von Karls in Döbeln: Schaffen Sie das, Herr Dahl?

In den kommenden beiden Wochen arbeiten täglich 500 Leute auf der Baustelle von Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln. Das heißt: Bloß nicht die Nerven verlieren.

Von Cathrin Reichelt
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Die Strecke der Traktorbahn schlängelt sich über das Gelände von Karls-Erlebnis-Dorf bei Döbeln. Auf der Großbaustelle arbeiten jetzt 500 Personen gleichzeitig.
Die Strecke der Traktorbahn schlängelt sich über das Gelände von Karls-Erlebnis-Dorf bei Döbeln. Auf der Großbaustelle arbeiten jetzt 500 Personen gleichzeitig. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Es werden Unmengen Erde bewegt, Wege gepflastert, Geräte aufgebaut, gestrichen, Lampen aufgehangen – und unzählige Erdbeeren gemalt. Das Gelände von Karls Erlebnis-Dorf ist nach wie vor eine Großbaustelle.

Aber schon in 19 Tagen (Stand: 4. März 2024) soll das rote Band zur Eröffnung durchgeschnitten werden. Schaffen Sie das, Herr Dahl?

„Diese Frage haben wir uns auch schon gestellt. Aber wir sind sehr, sehr ambitioniert. Wir schaffen das“, ist Karls-Chef Robert Dahl optimistisch. Seit Montag arbeiten 500 Menschen auf dem Areal an der B 169.

Und das soll bis Ende kommender Woche so bleiben. „Das sind 9.500 Arbeitstage“, rechnet Dahl schnell aus. Es sind die meisten Personen, die sich seit Beginn der Bauarbeiten gleichzeitig auf dem Gelände befinden.

Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln: Firmen arbeiten auch nachts

Eine gute Organisation ist alles. „Wir schauen täglich am Nachmittag, was durch wen und wann erledigt werden muss“, so Dahl. Denn 8.000 Quadratmeter Pflastersteine zu verlegen, ist das eine. Zuvor müssen Wasser- und Abwasserleitungen, Stromkabel und alle Medien in den Boden“, nennt Dahl ein Beispiel.

Er ist begeistert von dem guten Miteinander. Die Firmen melden sich nicht an, sondern koordinieren die Arbeiten untereinander und kommen zu Karls, wenn es passt. So hat eine Döbelner Firma Spezialfußböden in der künftigen Küche verlegt.

Karls-Chef Robert Dahl an der Raupenbahn, eine der Attraktionen, die bereits vollständig aufgebaut sind.
Karls-Chef Robert Dahl an der Raupenbahn, eine der Attraktionen, die bereits vollständig aufgebaut sind. © SZ/DIetmar Thomas

„Sie haben nachts gearbeitet, weil dann niemand über den frischen Boden gelaufen ist“, sagt der Karls-Chef. Die Küchenbauer aus Dresden suchen wiederum selbstständig den Kontakt zu den Klempnern und Elektrikern, die sie für den Aufbau brauchen.

Firmenchef Robert Dahl: Ein Termin jagt den nächsten

Robert Dahl ist am Sonntagabend nach Döbeln gekommen und hat sich als Erstes den Baufortschritt angesehen. Auch dabei war er nicht allein.

In der Dunkelheit wurde das Karls-Logo mit einem Beamer an die große Halle projiziert und dann mit Pinseln nachgezogen. Jetzt muss es noch ausgemalt werden.

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„Man darf in dieser Phase die Nerven nicht verlieren. Es ist wichtig, trotz der vermeintlichen Hektik, mit Ruhe ranzugehen und immer wieder Lösungen zu finden“, erklärt Dahl.

Jenny Müller aus Dresden (vorn) und Esther Wüstenberg aus Rostock zeichnen eine Erdbeer-Ranke.
Jenny Müller aus Dresden (vorn) und Esther Wüstenberg aus Rostock zeichnen eine Erdbeer-Ranke. © SZ/DIetmar Thomas

Dabei jagt förmlich ein Termin den nächsten. Am Dienstag wird die Kartoffelsackrutsche zu Ende montiert. Am 12. März kommen die acht Traktoren für die Traktorbahn, die am 18. März vom TÜV abgenommen werden sollen.

Innenausbau bis zur letzten Stunde

Das Gebäude der Traktorbahn ist eins von 14 auf dem Gelände, aber das, was im Moment die größten Probleme bereitet. „Der Innenausbau wird uns sicher bis zur letzten Stunde beschäftigen“, meint Dahl.

Auffallend ist das viele Grün. Gerade ist der siebte Laster aus einer Baumschule angekommen. Robert Dahl spricht von mehreren tausend Pflanzen. Die genaue Zahl kennt er nicht.

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Dazu gehören Schwarzkiefern, Weiden, Lorbeer, Rosen, Heide und Gräser. Viele Sorten sind immergrün, „weil wir auch im Winter öffnen und es hier nicht kahl aussehen soll.“

Gearbeitet wird in allen Bereichen gleichzeitig. Im Außenbereich warnt Dahl: „Passen Sie auf die Baufahrzeuge auf!“

Die sind teilweise nicht nur im Schritttempo unterwegs. Aber es fällt auf: Alle Menschen, die sich auf der Baustelle bewegen, nehmen Rücksicht aufeinander und alle sind freundlich, haben ein Lächeln auf den Lippen.

Die rund 100 Mitarbeiter, die sich ab 23. März um die Besucher des Erlebnis-Dorfes kümmern, sind gefunden und packen auch jetzt schon mit an.

Das Einräumen hat begonnen

Auch in den Gebäuden geht’s mit großen Schritten vorwärts. Seit Montag sind allein 42 Personen mit dem Einräumen von Waren beschäftigt. Danach wird alles mit dünner Folie abgedeckt, die vor dem Baustaub schützt.

Rund um den Shop ist, wie auf dem gesamten Gelände, noch einiges zu tun.
Rund um den Shop ist, wie auf dem gesamten Gelände, noch einiges zu tun. © SZ/DIetmar Thomas

Viele Attraktionen sind in Vorbereitung oder bereits fertig, wie die fliegenden Schokoladentafeln, die Erdbeer-Raupenbahn, Knollis Mais-Express oder die Kletter-Erdbeere. Auf eine müssen die Besucher aber noch ein wenig warten.

Die Döbelner Firma Altlantics wird für Karls Erlebnis-Dorf eine Rutsche bauen, die natürlich einen Bezug zur Erdbeere hat. „Aber erst im nächsten Jahr“, so Robert Dahl.

Das Erlebnis-Dorf von Karls, das bei Döbeln entsteht, ist das sechste und wird das drittgrößte. Nur Rövershagen bei Rostock und Elstal bei Berlin sind größer.

Außerdem gibt es noch Erlebnis-Dörfer in Koserow auf Usedom, Zirkow auf Rügen und Warnsdorf bei Lübeck. In Döbeln bleibt vorerst noch einige Fläche frei.

„Wenn wir einmal das Land ausnutzen, das uns zur Verfügung steht, könnte Karls hier so groß werden wie in Rövershagen“, so Dahl.

Flyer zeigen das Gelände von Karls in Döbeln

Inzwischen gibt es auch eine neue Karte, auf der alle Erlebnis-Dörfer von Karls abgebildet sind – auch das bei Döbeln. Der Flyer gibt einen Überblick über 43 Erlebnisse, sechs Einkaufsmöglichkeiten, sechs verschiedene Angebote von Speisen und Getränken sowie drei Schaumanufakturen.

Inzwischen gibt es einen neuen Flyer, auf dem alle Erlebnis-Dörfer von Karls abgebildet sind – auch in Döbeln.
Inzwischen gibt es einen neuen Flyer, auf dem alle Erlebnis-Dörfer von Karls abgebildet sind – auch in Döbeln. © SZ/DIetmar Thomas

Die Karten sind nicht nur im Erlebnis-Dorf und im Karls-Laden am Döbelner Obermarkt erhältlich. Sie werden in der Tourist-Information, Hotels und anderen Informationsstellen verteilt. „Dafür nehmen wir deren Reklame mit und legen sie bei uns aus“, erklärt Dahl.

Der Karls-Chef hat inzwischen eine andere logistische Herausforderung im Blick. In einer Woche sollen die ersten Baumaschinen abtransportiert werden und somit das Räumen der Baustelle beginnen.