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Infineon forscht gemeinsam mit X-Fab und Bosch

Ladegeräte fürs E-Auto sollen länger halten, Halbleiter sollen effizienter funktionieren - daran arbeiten Dresdner Mikrochiphersteller gemeinsam in europäischen Projekten. Das nächste steht vor dem Start.

Von Georg Moeritz
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Europäisches Projekt: Infineon Dresden arbeitet gemeinsam mit anderen Mikrochipherstellern an sparsameren Halbleitern für die Energieversorgung.
Europäisches Projekt: Infineon Dresden arbeitet gemeinsam mit anderen Mikrochipherstellern an sparsameren Halbleitern für die Energieversorgung. © Symbolbild: infineon

Dresden. Wenn schon Strom verbrauchen, dann so effizient wie möglich: Die Dresdner Entwickler in der Infineon-Mikrochipfabrik haben ein gemeinsames Projekt mit 43 Partnern aus Industrie und Forschung koordiniert, das Leistungshalbleiter für die Energietechnik verbessert hat. Auf das Projekt Power2Power folgt im Januar das Projekt PowerizeD. Daran wird auch Bosch teilnehmen. Bei Power2Power waren X-Fab, Siltronic und die Universitäten Dresden und Chemnitz beteiligt.

Infineon teilte am Montag mit, dass in dem neuen Projekt PowerizeD 62 Partner an der Digitalisierung von Anwendungen für Leistungselektronik arbeiten werden. Die Zusammenarbeit in der europäischen Wertschöpfungskette der Branche soll damit gestärkt werden. Die Europäische Union hat das Ziel, den Anteil ihrer Chipproduktion am Weltmarkt zu verdoppeln.

Das Projekt Power2Power ist nach Angaben von Infineon nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen worden. Es habe "deutlich verbesserte Leistungshalbleiter für hohe Spannungen" hervorgebracht. Leistungshalbleiter werden in allen Phasen der Energieumwandlung benötigt: sowohl bei der Erzeugung von Strom als auch bei Übertragung und Nutzung. Infineon stellt diese robusten Halbleiter in Dresden sowie in Villach und Österreich auf sehr dünnen Siliziumscheiben mit 300 Millimetern Durchmesser her.

Millionenprojekt mit EU-Förderung

Die Leistungshalbleiter stecken in Batteriesystemen und in Ladegeräten für Elektrofahrzeuge und Hochgeschwindigkeitsantriebe, aber auch in Geräten zur Einspeisung von Ökostrom ins Netz. Die Entwicklungen von Power2Power ermöglichen es den Angaben zufolge vor allem in der Elektromobilität, den Energieverbrauch zu verringern. Wirkungsgrade von mehr als 98 Prozent für Umrichter und Antriebsstränge würden erreicht.

Das Kooperationsprojekt hat laut Infineon gezeigt, dass die Lebensdauer von Ladegeräten für Elektrofahrzeuge um das 1,5-Fache verlängert werden kann. Die Kosten von Invertern für Züge könnten um 30 Prozent verringert werden. Das Projekt Power2Power kostete 74 Millionen Euro, dabei wurde auch eine Pilotlinie aufgebaut. Einrichtungen in acht Staaten waren beteiligt, darunter der Infineon-Standort in Ungarn.

Die Europäische Union förderte die Kooperation über das Programm Ecsel (Electronic Components and Systems for European Leadership). Inzwischen wurden die laufenden Aktivitäten des Ecsel-Programms übernommen vom neuen Joint Undertaking Key Digital Technologies (KDT). 2019 hatte Power2Power begonnen.