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Was Sie über die Nosferatu-Spinne wissen sollten

Die sogenannte Nosferatu-Spinne wird immer häufiger in Deutschland gesichtet. Was zu tun ist, wenn Sie die giftige Spinne in ihrer Wohnung entdecken.

Von Angelina Sortino
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Wer eine Nosferatu-Spinne in der Wohnung entdeckt, braucht keine Angst zu haben.
Wer eine Nosferatu-Spinne in der Wohnung entdeckt, braucht keine Angst zu haben. © Robert Pfeifle/Nabu/dpa

Sie ist hellgrau-braun, bis zu fünf Zentimeter groß und an ihrer dunklen Fleckenzeichnung und den Ringeln auf den Beinen zu erkennen: Die sogenannte Nosferatu-Spinne wird derzeit vor allem im Südwesten von Deutschland immer häufiger gesichtet.

Gibt es auch schon Fundmeldungen in Sachsen? Was kann ich tun, wenn ich die giftige Nosferatu-Spinne in meiner Wohnung entdecke? Ein Überblick.

Was ist eine Nosferatu-Spinne?

Vorweg: Der Name Nosferatu-Spinne ist nicht die korrekte Alltagsbezeichnung für diese Spinnenart. "Dieser Name wurde leider offensichtlich kreiert, um die Spinne interessanter und gruseliger erscheinen zu lassen. Tatsächlich existiert noch kein echter deutscher Trivialname für diese Art", erklärt Thomas Lübcke vom Senckenberg Naturkundemuseum in Görlitz. Der Biologe und Spinnenspezialist leitet den Lebendtierbereich des Museums.

Die "Nosferatu-Spinne" ist eine "Kräuseljagdspinne". Das bedeutet, dass sie keine Klebefäden spinnt, sondern sehr feine, gekräuselte Spinnseide. Mit der kleidet sie dann ihren Unterschlupf aus. Sie gehört zu den Jagdspinnen, "weil sie keine Fangnetze baut, sondern vagabundierend auf Insektenjagd geht", so Lübcke.

Was sollte ich tun, wenn ich eine Nosferatu-Spinne in der Wohnung habe?

Wer eine Nosferatu-Spinne in seiner Wohnung findet, sollte laut Thomas Lübcke ein durchsichtiges Gefäß wie einen Plastikbecher oder ein Einmachglas über das Tier stülpen. Anschließend kann eine Pappe unter die Spinne geschoben werden. Die Spinne sollte nicht getötet, sondern in die Freiheit entlassen werden.

Wer glaubt eine Nosferatu-Spinne gefangen zu haben, könne den Fund aber auch gerne an das Naturkundemuseum melden und Foto des Tiers oder die echte Spinne vorbeibringen, so Thomas Lübcke.

Wie gefährlich ist das Gift der Nosferatu-Spinne?

Besondere Angst vor der Spinne braucht keiner zu haben. Ihr Biss ist laut Lübcke nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich. Er sagt: "Die Spinne beißt nur, wenn sie sich bedrängt fühlt und droht vorher mit geöffneten Beißklauen."

Wer generell Angst vor Spinnen hat, sollte vielleicht mal diese Handy-App ausprobieren.

Wurden bereits Nosferatu-Spinnen-Funde in Sachsen gemeldet?

"Bei uns sind bisher keine Fundmeldungen eingegangen", so Thomas Lübcke. Auch dem Umweltministerium in Sachsen liegen laut Anfrage keine Daten zur Verbreitung der Spinne vor.

Lübcke stellt aber klar, dass er sich freuen würde, wenn Finder der Nosferatu-Spinne sich melden würden. "Fundmeldungen sind wichtig, um ihre Verbreitung zu erfassen."