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Ältestes Genossenschafts-Haus ist saniert

Der Umbau der Südstraße 64/66 in Zittau ist fertig. Die ersten Mieter werden in Kürze einziehen. Die Wogeno will damit auch das Wohngebiet verjüngen.

Von Jan Lange
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Bernd Stieler, Michael Martin und Martin Hoffmann (v.l.n.r.) vor dem fertig sanierten Mehrfamilienhaus Südstraße 64/66.
Bernd Stieler, Michael Martin und Martin Hoffmann (v.l.n.r.) vor dem fertig sanierten Mehrfamilienhaus Südstraße 64/66. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Im Hausflur riecht es noch nach Farbe. Vorige Woche wurde er frisch gestrichen. Das war eine der letzten Arbeiten an dem Gebäude Südstraße 64/66. Nun ist das mehr als 100 Jahre alte Haus komplett saniert. Rund 1,2 Millionen Euro investierte die Zittauer Wohnungsgenossenschaft (Wogeno) in das Objekt.

Für diese Summe sind sieben großzügige Vier-Raum-Wohnungen mit einer Größe von jeweils um die 100 Quadratmeter entstanden. Das kleinste der vier Zimmer ist etwa 10 Quadratmeter groß, das größte 26.

Große Wohnungen werden immer wieder nachgefragt - gerade von Familien. Aber auch insgesamt gehe der Trend dahin, dass großzügigere Wohnungen bevorzugt werden, weiß Bernd Stieler, Technischer Vorstand der Wogeno. Da seine Genossenschaft viele kleinere Wohnungen im Bestand hat, sollten im Zuge der Sanierung der Südstraße 64/66 Wohnungen mit einer größeren Fläche geschaffen werden. Aus den bisher 14 kleineren sind sieben große Wohnungen entstanden.

Etwa ein Jahr Bauzeit

Gut ein Jahr ist an der Südstraße 64/66 gebaut worden. Trotz der Corona-Pandemie konnte das Vorhaben jetzt planmäßig im Mai 2021 abgeschlossen werden. Größere Ausfälle oder Stillstand durch Corona-Erkrankungen oder Quarantäne habe es zum Glück nicht gegeben. Kleinere Verzögerungen traten zwar auf, so konnte die Entkernung des alten Hauses erst später beginnen als gedacht. Aber das wurde wieder aufgeholt, erklärt Bauleiter Martin Hoffmann.

Die Südstraße 64/66 ist das älteste Haus der Wogeno, die mit rund 2.700 Wohnungen Zittaus größter Vermieter ist. Auch deshalb sollte es erhalten werden. Das war aber nur mit einer umfangreichen Sanierung möglich - übrigens der ersten seit fast 40 Jahren.

Der Umbau war auch nötig, um die Wohnungen wieder besser vermieten zu können. Die Nummer 66 stand seit Jahren komplett leer, in der 64 wohnten zuletzt noch zwei alleinstehende Frauen. Sie sind im Februar 2020 ausgezogen. Danach konnte mit der Sanierung begonnen werden. "Da wir die Wohnungen vergrößern wollten, konnten die Mieterinnen nicht im Haus bleiben", erklärt Bernd Stieler.

Im Frühjahr 2020 hatte die Sanierung der Südstraße 64/66 gerade begonnen.
Im Frühjahr 2020 hatte die Sanierung der Südstraße 64/66 gerade begonnen. © Jan Lange
Nun ist sie fertig saniert.
Nun ist sie fertig saniert. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Im Juni ziehen die ersten neuen Mieter ein

Die ersten Mieter ziehen im Juni ein, kündigt Stieler an. Es handelt sich bei ihnen um neue Mieter der Wogeno, die teilweise aus der Ferne nach Zittau zurückkehren. Zwei Wohnungen sind vergeben, für die anderen läuft nun die Vermarktung an. Auf großen Immobilienportalen im Internet werden sie bereits angeboten.

Vorstandsvorsitzender Michael Martin ist überzeugt, dass die freien Wohnungen schnell vermietet werden. Das zeigen die bisherigen Erfahrungen mit den benachbarten Mehrfamilienhäusern in der Heimstätten-Siedlung. Wird hier eine Wohnung leer, könne diese recht schnell wieder vermietet werden.

Viele Mieter der Heimstätten-Siedlung sind seit Jahren hier zu Hause und mit der Zeit immer älter geworden. Bernd Stieler und Michael Martin erhoffen sich durch die künftigen Mieter der Südstraße 64/66 auch eine Verjüngung für die Wohngegend. Der erste Schritt ist getan - bei einer der neuen Parteien handelt es sich um jüngere Leute.

Die Wohnungen sind großzügig geschnitten.
Die Wohnungen sind großzügig geschnitten. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
Die Loggias wurden wieder geöffnet.
Die Loggias wurden wieder geöffnet. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de
Die Bewohner der Südstraße 64/66 blicken auf viel Grün. Die neue Wiese (Vordergrund) beginnt gerade zu wachsen.
Die Bewohner der Südstraße 64/66 blicken auf viel Grün. Die neue Wiese (Vordergrund) beginnt gerade zu wachsen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Großzügige Gärten sind typisch für die Wohngegend

Auch wenn die Südstraße 64/66 an einer stark befahrenen Straße liegt, so blicken die Bewohner doch auf der Rückseite auf reichlich Grün. Die großzügigen Gärten hinter den Häusern sind typisch für die gesamte Wohngegend im Zittauer Süden.

Die alten, ungenutzten Gärten hinter der Südstraße 64/66 sind zwar weggemacht worden, sollten die neuen Mieter sich aber wieder einen Garten anlegen wollen, sei das durchaus möglich, erklärt Stieler. Brach liegt die Fläche bis dahin aber nicht. Es wurde eine Wiese eingesät und auf einem Teilstück Parkplätze errichtet.

Das Nachbarhaus Südstraße 68/70 will die Wogeno auch noch modernisieren. Zuerst aber will die Genossenschaft die Dr.-Sommer-Straße 6, 7 und 8 auf Vordermann bringen und Aufzüge anbringen. Gleich nebenan hatte zuletzt die Zittauer Wohnbaugesellschaft (WBG) die Dr.-Sommer-Straße 9 bis 14 saniert.

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