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Verkehr über Hirschfelder Neißebrücke startet wieder

Nach dem letzten Kabeldiebstahl hat die Bahn den Schaden schneller behoben als zunächst gedacht. Diesen Erfolg reklamiert auch Landrat Stephan Meyer für sich.

Von Markus van Appeldorn
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Die Eisenbahnbrücke über die Neiße in Hirschfelde war immer wieder Ziel von Kabeldieben.
Die Eisenbahnbrücke über die Neiße in Hirschfelde war immer wieder Ziel von Kabeldieben. ©  Matthias Weber (Archiv)

Die Neißebrücke in Hirschfelde ist für die Bahn - und die Fahrgäste - eine Art Schicksalsort. Immer wieder suchten Kabeldiebe die Brücke heim und brachten den Verkehr zum Erliegen. Seit Oktober ist sie nun gesperrt. Und zunächst hieß es, dass der Verkehr zwischen Zittau und Hagenwerder erst im Juni wieder aufgenommen werden könnte. Doch nun wird es 4.57 Uhr am Montag, 13. Februar, zur gefühlt historischen Stunde. Die Odeg, die auf der Strecke die Regionalbahnlinie RB65 betreibt, teilt mit, dass "der Zugverkehr auf der Linie RB65 (Zittau - Görlitz - Cottbus) am Montag, dem 13. Februar 2023, ab Zittau, um 04:57 Uhr (Fahrtnummer 68806) wieder vollumfänglich aufgenommen wird". Ein Erfolg, den sich auch Landrat Stephan Meyer (CDU) auf die Fahnen schreibt.

Als SZ die Wiederaufnahme des Verkehrs vor einigen Tagen ankündigte, reagierte Meyer darauf mit einem Post auf seiner Facebookseite. Er schrieb: „Eine gute Nachricht für alle Pendlerinnen & Pendler sowie Touristen - unser Druck aus der Region hatte Erfolg! Wir brauchen diese durchgängige Verbindung nach Görlitz & ich erwarte jetzt ein klares Sicherheitskonzept, das langfristig trägt und diese Infrastruktur vor kriminellen Übergriffe schützt.“

Landrat fordert unterirdische Kabelverlegung

Was aber hat der Landrat dazu beigetragen, dass der Verkehr schneller als erwartet wieder aufgenommen werden kann? "Ich habe mit Nachdruck bereits in der Verbandsversammlung des Zvon am 4. Oktober 2022 die Problematik angesprochen und daraus folgend wurde über den Zvon ein Schreiben an die DB Netz AG mit der Forderung einer schnellen Wiederaufnahme des Bahnbetriebes durch den Verbandsvorsitzenden und mich versendet", teilt der Landrat auf SZ-Anfrage mit. Das war also unmittelbar nach dem letzten Kabeldiebstahl.

Meyer hat sich auch selbst ein Bild von der Brücke gemacht. "Am 24. November 2022 habe ich im Rahmen eines Vororttermins an der Bahnbrücke in Hirschfelde gemeinsam mit Oberbürgermeister Zenker und Vertretern der DB Netz AG auf die Bedeutung einer schnellen Sanierung hingewirkt und unsere Unterstützung seitens des Landkreises Görlitz bei der verwaltungsseitigen Umsetzung zugesichert", so Meyer weiter. Ein weiteres Gespräch dazu sei am 21. Dezember 2022 mit dem Regionalbeauftragten der DB Netz AG im Landratsamt Görlitz erfolgt, bei dem er ebenfalls die Beschleunigung des Verfahrens eingefordert und auch den Einsatz des Systems der Firma Vimtech zur Sicherheitsüberwachung angeregt habe.

Den Einsatz dieser Technik hat die Bahn allerdings abgelehnt. Auf SZ-Anfrage teilte das Unternehmen damals mit, dass die Kameramasten von Vimtech für die Sicherung der Neißebrücke in Hirschfelde nicht geeignet sei. Die Bahn hat nun mit der Bundespolizei ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet und installiert, das nun einen noch höheren Schutz der Leit- und Sicherungstechnik gewährleisten soll - das Unternehmen nennt aber keine Details zu diesem Sicherheitskonzept. Landrat Meyer dazu: "Ich erwarte eine deutliche und nachhaltige Verbesserung der Sicherheit durch eine unterirdische Verlegung der Bahnkabel im Bereich der Neißebrücke und den Einsatz von Kameratechnik an kritischen Netzpunkten. Dies sollte auch im Eigeninteresse der DB Netz sein."