Etliche Löbauer/Zittauer hat es ins Ausland gezogen, wo sie teils ungewöhnliche Lebenswege gehen. SZ hat einige aufgespürt. Teil 16 von 18.
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Die SZ stellt Menschen aus der Region Löbau/Zittau vor, die ausgewandert sind. Bisher sind folgende Serienteile erschienen:
Oderwitzerin in Italien
Elisa Jährig aus Oderwitz hatte schon immer den Traum, in Italien zu leben. Voriges Jahr hat sie in sich erfüllt - und zog an den Comer See. Hier haben neben der Auswanderin auch die Schönen und Reichen ihr Domizil. Nach einem knappen Jahr fühlt sie sich hier richtig zuhause, genießt das Leben und hat auch beruflich Fuß gefasst. Als Vorschullehrerin arbeitet sie in der nahen Schweiz und pendelt täglich dorthin zum Job.
Kristin Hofmann lebt schon 13 Jahre in Zypern. Fremde Kulturen interessierten die Großschönauerin schon immer. Nach Stationen auf Lanzarote, in Spanien und Mexiko landete sie schließlich auf der Mittelmeerinsel. Hier arbeitet sie in der Tourismusbranche. Und sie hat eine ehrenamtliche Aufgabe gefunden: Die Tierfreundin kümmert sich um herrenlose Tiere.
Eigentlich wollte Robert Kawczyk aus Löbau nur kurze Zeit nach Australien gehen, um beim Aufbau des ersten vollautomatischen U-Bahnsystem des Kontinents in Sydney zu helfen. Inzwischen lebt der 39-Jährige schon neun Jahre in DownUnder, hat eine Familie gegründet und fühlt sich in dem Multikulti-Land pudelwohl.
Lisa Hofmann aus Großschönau lebt eigentlich in Barcelona - "überwintert" aber derzeit in Kapstadt/Südafrika. Das ist bei Digitalnomaden, Influencern, Selbstständigen sowie in der Startup-Szene beliebt. „Südafrika ist einfach wunderschön, hat vergleichsweise geringe Lebenshaltungskosten und nur eine Stunde Zeitunterschied zu Deutschland, was bei der Arbeit für europäische Unternehmen sehr wichtig ist“, begründet die Sonnenanbeterin und Mitarbeiterin eines Start-up-Unternehmens aus der Gesundheitsbranche ihre Entscheidung.
Luis Heinrich aus Oberseifersdorf steht freudestrahlend auf dem Gipfel des über 5.000 Meter hohen Pico Austria in Bolivien. Doch zum Wandern ist er nicht in das südamerikanische Land gegangen. Er hilft Straßenkindern in der Hauptstadt La Paz und ist hin- und hergerissen zwischen "La pura Vida" - dem gelassenen Leben der Bolivianer - und den schweren Schicksalen, von denen er bei der Arbeit erfährt.
Schon 15 Jahre lebte Kaija Richter aus Walddorf in den USA, in Kalifornien. Dass es sie einmal ins Ausland verschlagen würde, hätte sie selbst nicht geglaubt. Denn in der Schule hatte sie arge Probleme mit der englischen Sprache. Heute ist das alles kein Thema mehr. Sie fühlt sich in den USA zu Hause, lebt dort mit ihrem Mann und drei Töchtern. Am wohlsten fühlt sich die Familie draußen in der Natur bei Aktivitäten in den schönen Nationalparks. Wie die Walddorferin im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" lebt, ist hier nachzulesen.
Als Hotelmanager wollte der Seifhennersdorfer Daniel Mista im Ausland Karriere machen - und interessierte sich besonders für Südostasien. Bis er dort einen Job bekam, dauerte es eine Weile. Für ihn ging es schließlich nach Myanmar. Inzwischen hat sich sein Leben dort wegen der Unruhen im Land verändert, er ist jetzt als Betriebsleiter in einem Center tätig. Viele seiner Bekannten verlassen zudem das Land. Er und seine Frau aber wollen bleiben und sich mit den Einheimischen solidarisch zeigen. Die ganze Geschichte gibts hier.
Matthias Wagenknecht aus Neugersdorf zog es vor 15 Jahren nach Südamerika - nach einem Schicksalsschlag. In Paraguay hat er aus einem kargen Grundstück ein grünes Paradies gemacht. Der im Oberland früher bekannte Fahrradhändler repariert auch jetzt in Südamerika Drahtesel.
Stefan Moritz aus Ebersbach ist der weltweit erste Mensch, der einen Master in der Studienrichtung "Service Design" gemacht hat - und ist seit dem ganz schön rumgekommen. Sein erster Arbeitsort war London. Inzwischen lebt er mit Frau und Kindern im deutschen Sehnsuchtsland Schweden, schätzt die Entspanntheit der Skandinavier, seine Drei-Tage-Arbeitswoche und die damit verbundene Zeit für die Familie.
Frank Jähne aus Neugersdorf - vielen im Oberland als "Malzmönch" vom Eibauer Bierzug bekannt - konnte sich sein Leben lang nicht vorstellen, die Oberlausitzer Heimat zu verlassen. Doch dann trat eine unternehmungslustige Frau in sein Leben. Mit ihr lernte er nach dem 60. Geburtstag sogar noch das Gleitschirmfliegen. Und auf der Reise zu tollen Orten, an denen man gleiten kann, verliebten sich beide in Slowenien. Wo sie heute leben.
Matthias Kuhlmeier stammt aus Großschönau und wohnt mit seiner Frau im amerikanischen Boston. Erstmals ging er während des Studiums in die Staaten. Dort lernte er seine Jennifer kennen. Irgendwann mussten sie sich entscheiden, ob sie in Deutschland oder den USA leben wollen. Den Ausschlag gab eine Wette um Barack Obama.
Seit 2011 lebt Eva Noman aus Seifhennersdorf in der jordanischen Hauptstadt Amman. Früh schon hat sie sich für das Reisen und den arabischen Kulturkreis interessiert und deshalb in Leipzig Arabistik studiert. Doch eine Festanstellung in Deutschland zu finden, war schwierig. Da bot sich die Chance, in Amman für das Goethe-Institut zu arbeiten. Eva Noman fühlt sich wohl in Jordanien und will nicht zurück.
Die Gäste beneiden sie um das Leben auf dem Katamaran in der Bucht von Santa Ponça an der Westküste Mallorcas. Aber Melanie Bauer und ihre Familie aus Zittau arbeiten hart dafür. 2020 sind sie ausgewandert und haben sich mit einem Segeltörn-Angebot selbstständig gemacht. Die Firma haben Melanie und Martin Bauers nach ihrem Sohn "SailingJona" genannt. Doch dann kam Corona ...
Martina Ramstijn hat viel von der Welt gesehen, an sozialen Brennpunkten gearbeitet und dabei an Lebenserfahrungen gewonnen, bevor sie vor 13 Jahren in den Niederlanden gestrandet ist. Zuerst war ein englischsprachiges Studium der Grund. Doch dann kamen mehrere andere dazu. Und ein Schicksalsschlag.
Viele Jahre seines Berufslebens hat Markus Hamburger aus Zittau schon im Ausland verbracht. Von 2007 bis 2009 war er in China. Seit 2013 leben der studierte Elektro-/Nachrichtentechniker und seine Familie in der 38 Millionen Einwohner-Metropolregion Tokio-Yokohama in Japan. Sein Gastgeberland, die Menschen und ihr Umgang miteinander faszinieren ihn. Und trotzdem vermisst er den Anblick der verschneiten Oberlausitzer Umgebindehäuser mit Schwibbögen und Herrnhuter Sternen in den Fenstern.
Die Neugersdorferin Ines Reichhardt ist vor ein paar Jahren für eine kranke Lehrer-Kollegin bei einem Bildungsprojekt in der Türkei eingesprungen - und verliebte sich. Anfang 2015 kam die damals 53-Jährige nach Kusadasi und blieb. Heute betreibt sie mit ihrem Mann ein Hotel - an dessen Tür die Oberlausitzfahne hängt.