Bautzen. Weihnachten scheint noch weit weg, doch schon in anderthalb Monaten eröffnen die ersten Weihnachtsmärkte im Kreis Bautzen - zum ersten Mal nach zwei Jahren Abstinenz wegen Corona. Doch nicht alles findet so statt, wie gewohnt. Auch aufgrund der Energiekrise. Sächsische.de gibt einen Überblick, was für die Weihnachtsmärkte im Landkreis Bautzen geplant ist.
Wenzelsmarkt Bautzen: Weihnachtsengel kommt erstmals
Der Bautzener Wenzelsmarkt erweitert in diesem Jahr sein Kinderprogramm an den Adventssonntagen. So soll erstmalig der Weihnachtsengel auf dem Wenzelsmarkt auftreten, berichtet eine Sprecherin der Stadt. Die Jahre zuvor habe er nur die Kitas besucht und sei virtuell im Adventskalender zu sehen gewesen. Außerdem soll es Puppentheater-Doppelvorstellungen geben.
Details zum Programm will die Stadt noch nicht verraten, die Besucher könnten sich aber auf musikalische Unterhaltung, Filme wie "Frozen" oder "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und die vorbereiteten Weihnachtsprogramme der Kitas freuen. Auch die Eisbahn wird wieder aufgebaut.
Eröffnet werden soll der Wenzelsmarkt am Freitag, dem 25. November, um 17 Uhr. Der Auftakt werde allerdings völlig neu gestaltet, sodass das gesamte Wochenende mit einbezogen werde, so die Stadtsprecherin. Bereits am 10. November wird der Weihnachtsbaum aufgestellt, den ein Kubschützer gespendet hat. Die Stadt arbeitet außerdem derzeit an einem Beleuchtungskonzept, das Energie sparen soll.
Für den Wenzelsmarkt haben sich 74 Händler angemeldet, das sind fünf weniger als beim letzten Weihnachtsmarkt vor drei Jahren. Trotz der steigenden Energiepreise habe sich die Gebühr für einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt nicht erhöht, heißt es aus der Verwaltung.
Nikolausfest in Pulsnitz: Rätseln schon im November
In Pulsnitz startet die Weihnachtszeit ebenfalls schon am 25. November. Am ersten Adventswochenende findet von Freitag bis Sonntag das Nikolausfest mit Weihnachtsmarkt statt. Bereits vor dem Fest dürfen Kinder Rätsel in den Schaufenstern der Stadt lösen. Unter den richtigen Einsendungen wird der Gewinner zum Ende des Festes ausgelost. Weiterer Höhepunkte sind eine Sprechstunde beim Nikolaus, ein Märchenspiel auf der Marktbühne und natürlich jede Menge Pulsnitzer Pfefferkuchen.
Neukirch: Partnerstadt liefert Glühwein
Auch der Kulturförderverein in Neukirch/Lausitz steckt bereits mitten in den Vorbereitungen für den diesjährigen Weihnachtsmarkt am ersten Advent, der auf den 27. November fällt. Nach zwei Jahren Corona-Pause soll der Markt wieder zwischen 14 und 18 Uhr im Rittergut im Ortszentrum stattfinden. Bereits eingetroffen ist der Glühwein aus der baden-württembergischen Partnerstadt Bönnigheim. Die Tassen dafür stammen aus der Neukircher Töpferei Kannegießer.
Bischofswerda: LED-Kerzen sollen Altmarkt erleuchten
Der Bischofswerdaer Altmarkt wird in diesem Jahr am zweiten Adventswochenende von Freitag bis Sonntag in ein besonders Licht getaucht: Alle Händler sollen nach Möglichkeit alternative Lichtquellen nutzen, um ihre Stände auszuleuchten. Durch die Besinnung auf alte Zeiten solle so einerseits das weihnachtliche Flair gesteigert und andererseits ein Beitrag zum Energiesparen geleistet werden, heißt es von der Stadt.
Um den Brandschutz nicht zu gefährden, sollten Händler dabei aber eher auf LED-Kerzen, geschlossene Laternen oder mit Öl oder Batterie betriebene Lichter setzen statt auf Kerzen und Fackeln, sagt die Organisatorin des Weihnachtsmarkts Jana Kalauch. Aus Energiespargründen soll auch die städtische LED-Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr nicht so lange leuchten wie in den Jahren zuvor. Die wird bereits in der letzten November-Woche aufgehängt, zusammen mit der Aufstellung des Weihnachtsbaums. Der kommt in diesem Jahr aus einem Bischofswerdaer Ortsteil und sei wunderschön - nur wo er steht, will die Organisatorin noch nicht verraten.
Jana Kalauch sucht außerdem noch dringend nach Händlern für den Weihnachtsmarkt. Von den üblichen 20 bis 25 Händlern hätten sich bislang nur sieben angemeldet, so Kalauch. Gesucht werden vor allem regionale Anbieter von Speisen und Kunsthandwerk. Auch das Begleitprogramm speist sich vor allem aus regionalen Initiativen wie dem Karnevalsverein oder dem Demitzer Tanzsportverein. "Die brauchen nach Corona die meiste Unterstützung", sagt Kalauch.
Bautzen: Historischer Weihnachtsmarkt fällt einfacher aus
Die Organisatoren des historischen Weihnachtsmarktes in Bautzen Ronald und Elke Burkhardt klingen etwas deprimiert: "Wir geben uns allergrößte Mühe, aber wie der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr werden wird, weiß keiner." Auf jeden Fall werde er einfacher ausfallen. Weniger Vielfalt, dafür mehr Live-Musik, lautet der Plan. Denn durch Corona hat zum Beispiel der Betreiber einer der drei Feuershows aufgegeben, ebenso das Brauhaus in Obergurig, das bislang für das Kulinarische zuständig war.
Viele Handwerker hätten sich nach Alternativen umgeschaut, und wer dabei blieb, ziehe es nun vor, auf einem Markt auszustellen, der länger dauere als nur ein Wochenende, so Ronald Burkhardt. "Trotzdem ist unsere Intention weiterhin zu zeigen, dass wir in Bautzen den ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands haben." Der historische Weihnachtsmarkt findet am zweiten Adventswochenende statt und kostet drei Euro Eintritt.
Schirgiswalde: Platz für Nikolausmarkt steht noch nicht fest
Am Sonntag des zweiten Advents findet in Schirgiswalde von 13 bis 18 Uhr der traditionelle Nikolausmarkt statt. Wo die Stände aufgebaut werden - ob wie in den Jahren vor Corona auf dem Markt oder nun an der Freien Christlichen Schule - ist noch unklar. Der Ortschaftsrat wolle sich in wenigen Tagen darüber austauschen, erklärt Ortsvorsteherin Doreen Düring.
Kamenz: Märchenfiguren werden lebendig
In Kamenz gibt es traditionell keinen Weihnachtsmarkt, sondern ein Advents-Spectaculum, abgeleitet vom lateinischen Begriff für ein aufsehenerregendes Ereignis. Theateraufführungen, Spielmannsleute, Märchenerzähler, Fahrendes Volk, Handwerker und prasselndes Feuer sollen eine mittelalterliche Atmosphäre erzeugen.
Etwas Besonderes sind die lebendigen Märchenfiguren, die sich ins Marktgetümmel mischen. Geplant sind außerdem ein Sonder-Postamt, Weihnachtsmann-Sprechstunden und der Anschnitt des Riesenstollens. Das Spectaculum findet am Sonnabend und Sonntag des dritten Adventswochenendes statt.
Wilthen: St. Barbara-Adventsmarkt beendet Stadtjubiläum
Fans des Glühweins können sich diesen Termin vormerken: In Wilthen gibt es am Sonnabend des dritten Adventswochenendes den extra hergestellten St. Barbara-Glühwein zu verkosten. "Ich gehe davon aus, dass wir den St. Barbara-Markt in der Form erleben, wie es die Wilthener vor Corona gewöhnt waren", sagt Bürgermeister Michael Herfort (CDU). Der Markt sei auch als krönender Abschluss der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt gedacht. Er öffnet ab 14 Uhr.
Diese Weihnachtsmärkte sind geplant (Auswahl):
Bautzener Wenzelsmarkt
25. November bis 22. Dezember auf Hauptmarkt, Reichenstraße und Kornmarkt (Sonntag bis Donnerstag 11 - 20 Uhr, Freitag und Sonnabend 11 - 21 Uhr)
1. Adventswochenende (25. - 27. November)
- Nikolausfest in Pulsnitz (Freitag 13 - 20 Uhr, Sonnabend 13 - 21 Uhr, Sonntag 13 - 19 Uhr)
- Schwepnitzer Weihnacht (Sonnabend 13 - 20 Uhr, Sonntag 13 - 18 Uhr)
- Weihnachtsmarkt am Rittergut Neukirch (Sonntag 14 - 18 Uhr)
- Verkaufsoffener Sonntag in Bautzen
2. Adventswochenende (2. - 4. Dezember)
- Historischer Weihnachtsmarkt in Bautzen in Mönchskirchruine und Wasserturm (Freitag 18 - 22 Uhr, Sonnabend 14 - 22 Uhr, Sonntag 12 - 19 Uhr, Eintritt 3 Euro, Kinder bis 1,20 Meter frei)
- Weihnachtsmarkt auf dem Bischofswerdaer Altmarkt (Freitag - Sonntag)
- Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz in Großröhrsdorf (Sonnabend und Sonntag)
- Schlossweihnacht im Herrenhaus Prietitz (Sonnabend ab 17 Uhr)
- Weihnachtsmarkt in Schirgiswalde (Sonntag 13 - 18 Uhr)
3. Adventswochenende (9. - 11. Dezember)
- Advents-Spectaculum in Kamenz (Sonnabend 14 - 23 Uhr, Sonntag 13 - 20 Uhr)
- St. Barbara-Markt in Wilthen (Sonnabend ab 14 Uhr)
- Königsbrücker Christmarkt (Sonntag 14 bis 18 Uhr)
- Verkaufsoffener Sonntag in Bautzen