Mal ein Corona-Fall, mal vier, am Mittwoch fünf Neuinfizierte - die Zeiten, wo das Kreis-Gesundheitsamt über Wochen keine neuen Corona-Fälle vermeldete sind auch in Görlitz endgültig vorbei. Nach Altenheimen, Behinderteneinrichtungen und Rückkehrern scheint sich das Coronavirus nun auch wieder in der Bevölkerung stärker zu verbreiten.
Das ist besonders gefährlich, weil dadurch das Risiko steigt, dass es auch wieder in besonders gefährdete Bevölkerungskreisen wie Alte und Kranke hineingetragen wird. Noch sind die Zahlen gering, aber damit sie auch so niedrig bleiben, führt kein Weg daran vorbei, Masken zu tragen, Abstand zu halten und in der kalten Jahreszeit auch Räume stärker zu lüften.
Menschen wie Simone Kuhn sehen das partout anders, Fakten erreichen sie nicht mehr. Sie leugnet die Pandemie, die Schwere der Krankheit. Als wenn nicht weltweit mindestens eine Million Menschen an und mit dem Virus gestorben wäre. Und sie gibt Nichtwissen vor, um sich mit der komplexen Krankheit nicht wirklich auseinandersetzen zu müssen. Das ist ziemlich bequem - und verantwortungslos. Das ist der Tenor der Reaktionen von Roger Hillert auf die Mischung aus falschen Tatsachen und Weltverweigerung. Andererseits nützt es auch nichts, Alarmismus zu verbreiten, wo dazu kein Anlass besteht. Deswegen konnte der Kreis im Sommer viele Veranstaltungen genehmigen, die andernorts nicht möglich waren: der Tippelmarkt, die See-Konzerte, erste Diskoabende am See.
Die Debatte wird nicht verstummen, so lange es Corona gibt. Wie mit dem Virus müssen wir mit ihr leben. Wichtig ist aber auch daran zu erinnern: Frau Kuhns Ansichten werden von der Mehrheit in der Bevölkerung nicht geteilt. Sie trägt mit Geduld und Umsicht die Corona-Auflagen. Nicht beglückt, aber in der Einsicht, so Schlimmeres zu verhindern und dadurch bald wieder ein normales Leben führen zu können.