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Lockere Corona-Regeln: Gehen die Sachsen wieder öfter ins Restaurant?

Seit dem 3. April gibt es für Restaurantbesuche keine Corona-Regeln mehr - auch in Sachsen. Gehen die Menschen deshalb wieder öfter Essen? Eine repräsentative SZ-Umfrage zeigt es.

Von Fabian Deicke
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Essen gehen ohne Maskenpflicht oder G-Regeln: Führt das dazu, dass die Deutschen wieder öfter ins Restaurant gehen?
Essen gehen ohne Maskenpflicht oder G-Regeln: Führt das dazu, dass die Deutschen wieder öfter ins Restaurant gehen? © dpa

Dresden. Seit fast einem Monat gelten in Sachsen beim Restaurantbesuch keine Masken- oder Nachweispflichten für Tests oder Corona-Impfungen mehr. Für etwa die Hälfte der Menschen im Freistaat haben die Lockerungen bewirkt, wieder häufiger auswärts Essen zu gehen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Sächsische.de mit den Meinungsforschern von Civey hervor, bei der in dieser Woche 5.004 Menschen bundesweit befragt wurden.

Isoliert ausgewertet nach Teilnehmern aus Sachsen zeigt sich allerdings ein gespaltenes Ergebnis. Zwar sagt mit 46 Prozent die größte Gruppe, dass sie seit dem Wegfall der Schutzmaßnahmen am 3. April wieder öfter ins Restaurant geht. Allerdings ist das Lager derer, die ihre Entscheidung für einen Restaurantbesuch nicht von den Lockerungen abhängig zu machen scheinen, fast genauso groß: 42 Prozent. Die übrigen 12 Prozent zeigen sich in der Frage noch unentschieden.

Die bundesweite Auswertung der Umfrage liefert fast deckungsgleiche Zahlen. Allerdings überwiegt im Deutschland-Schnitt eher die Haltung, dass die Lockerungen keinen Einfluss auf die Entscheidung für einen Restaurantbesuch haben. 46 Prozent sagen, für sie spielten die Lockerungen keine Rolle, ob sie wieder häufiger Essen gehen - für 41 Prozent hingegen schon.

Kommt der Lockerungseffekt in der Gastrobranche an?

Wie im Freistaat gelten auch in den meisten anderen Bundesländern seit einem Monat keine Regeln in der Gastronomie mehr. Branchenvertreter hatten das Ende der Maßnahmen begrüßt. Doch gab es auch den erwünschten Effekt? Im CoronaCast bei Sächsische.de blickt Axel Klein, Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen (Dehoga), mit gemischten Gefühlen auf die aktuelle Lage.

"Der Optimismus ist wieder da, es gibt Umsätze und die Abhängigkeit der Unternehmen von Hilfen sinkt", sagt Klein. Das Ostergeschäft, das pandemiebedingt in den vergangenen Jahren größtenteils ausgefallen war, habe einen Schub gebracht. Dass der Infektionsschutz in den meisten Alltagsbereichen in die Verantwortung jedes Einzelnen übergegangen sei, begrüße Klein daher.

Die Erholung der Branche von den Einschnitten der Pandemie werde allerdings durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine erschwert. Steigende Preise dürften die Entscheidung für oder gegen Restaurantbesuche beeinflussen. Klein räumt auch ein: "Es wird Preisanpassung geben."


Damit Restaurantbesuche künftig trotzdem für möglichst viele Einkommensklassen erschwinglich bleibt, wirbt der Dehoga-Chef für eine Verlängerung des gesenkten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie. Infolge der Pandemie wurde dieser von 19 auf sieben Prozent gesenkt - vorerst bis Ende 2022.

Information zur hier durchgeführten Umfrage

In diesem Artikel wurde eine Umfragen ausgewertet, die Sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat. Für die Umfrage besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.004 Teilnehmern und die sachsenweite Stichprobe aus 349 Teilnehmern. Stichproben für Sachsen entsprechen jeweils der Grundgesamtheit der Wahlbevölkerung im Land.

Detailangaben zu Befragungszeitraum, Stichprobengröße und statistischem Fehler entnehmen Sie der eingebetteten Grafiken. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem FAQ-Artikel erklärt.