Dresden. Gute Nachrichten für alle Dresdner Radfahrer: Die Albertstraße in der Neustadt bekommt auf beiden Seiten Radwege. "Für den Bau von Radwegen an der Albertstraße zwischen Carolaplatz und Albertplatz liegt der Stadtverwaltung seit 2. Juni der Zuwendungsbescheid des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (LASuV) vor", teilte die Stadt Anfang Juni mit. Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) erklärte dazu: "Damit ist der Bau der Radwege beiderseits der Albertstraße gesichert. Der Ausbau der Albertstraße hat für das Radwegenetz höchste Priorität."
An diesem Mittwoch hat der Wirtschaftsförderungsausschuss die Vergabe der Bauarbeiten beschlossen. Das heißt, die Stadt kann nun eine Baufirma mit dem Projekt beauftragen.
Der Abschnitt ist Teil der Nord-Süd-Verbindung aus der Neustadt in Richtung Technischer Universität. Die Radwege werden laut Stadt in den aktuellen Straßenquerschnitt eingeordnet. Dafür entfällt eine Fahrspur stadtauswärts. Am Albertplatz müsse punktuell gebaut werden, damit der Radweg eine Breite von zwei Metern erreicht. Die Deckschicht wird erneuert.
"Für die Autofahrer bedeutet das vom Carolaplatz in Richtung Albertplatz fahrend keine Verschlechterung des Verkehrsflusses. Die verbleibende Spur ist ausreichend dimensioniert, um den aktuellen und prognostizierten Verkehr aufzunehmen", so Schmidt-Lamontain. Am 20. Juli sollen die Bauarbeiten beginnen, voraussichtlich bis 15. Oktober dauern dann die entsprechenden Markierungsarbeiten. Das Landesamt beteiligt sich mit 425.030 Euro. Die Gesamtbaukosten betragen rund 495.000 Euro.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Dresden (ADFC ) hatte sich über die Ankündigung erfreut gezeigt, man begrüße diese Entwicklung ausdrücklich. Gleichzeitig erinnert der ADFC daran, "wie viel Zeit und Energie nötig war, dieses für den Radverkehr so wichtige Vorhaben durchzusetzen".
Seit zehn Jahren kämpfe man für vernünftige und sichere Radwege an der Albertstraße, so Nils Larsen aus dem Vorstand. "Dieser Lückenschluss zwischen Albert- und Carolaplatz ist ein wichtiger Meilenstein für Dresdens Radverkehr. Schön dass diese ewige Geschichte nun endlich auf der Zielgeraden ist."
Dass es so lange gedauert habe, zeige jedoch, dass Dresden noch weit davon entfernt sei, eine Fahrradstadt zu werden. "Der Autoverkehr auf der Albertstraße ist nachweislich zurückgegangen und das weit vor Corona", ergänzt Edwin Seifert, seit Anfang Juni neuer Geschäftsführer des ADFC Dresden. "Wenn also in diesem Jahr die Radwege eingerichtet werden und der Autoverkehr dafür stadtauswärts eine Spur abgibt, dann benötigen Autofahrer auf diesem Abschnitt nur eine einzige Sekunde mehr Fahrzeit." Vor diesem Hintergrund sei "das gesamte Theater der vergangenen zehn Jahre nun wirklich absolut unverständlich".