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Schulwahl 2022: Die Dresdner Gymnasien im Schnellcheck

Familien müssen sich jetzt entscheiden, an welches Gymnasium ihr Kind wechselt. Ein Überblick über Profil-Angebote, Prüfungserfolge und Anmeldezahlen.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Bis Anfang März müssen sich Viertklässler und ihre Eltern entscheiden, an welcher Schule im neuen Schuljahr weitergelernt wird.
Bis Anfang März müssen sich Viertklässler und ihre Eltern entscheiden, an welcher Schule im neuen Schuljahr weitergelernt wird. © René Meinig (Symbolfoto)

🔺 Den Schulcheck 2023 finden Sie hier 🔺

Dresden. Bald ist es soweit, dann müssen sich tausende Dresdner Familien entscheiden, wie es nach der Grundschule für ihre Kinder weitergeht. Am 11. Februar haben die Viertklässler ihre Bildungsempfehlung erhalten. Bis zum 4. März ist dann Zeit, die Kinder an einer Oberschule oder an einem Gymnasium anzumelden.

Die Wahl der richtigen Schule ist erneut keine leichte Aufgabe. Denn die Tage der offenen Türen, an denen Klassenräume, Lehrer und Schulkonzepte sonst auf Herz und Nieren geprüft werden konnten, müssen wegen der Corona-Pandemie in vielen Fällen erneut ins Internet verlagert werden. Besichtigung auf Distanz sozusagen. Mit dem Schul-Check bietet Sächsische.de etwas Orientierung in dieser so entscheidenden Zeit für Familien.

In diesem Teil erfahren Sie die wichtigsten Eckdaten über die staatlichen Dresdner Gymnasien - vom Fremdsprachen- und Profilangebot über die Anmeldezahlen bis hin zu den Prüfungsergebnissen des letzten Schuljahres.

Welche Daten sehe ich im Schnellcheck und wer hat die Daten erhoben?

Im Schnellcheck erhalten Familien Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie viele Schüler haben im vergangenen Schuljahr an der Schule gelernt?
  • Wie stellt sich das Verhältnis Lehrerinnen/Lehrer an der Schule dar?
  • Wie beliebt ist die Schule bei Familien in der vorangegangenen Anmelde-Periode gewesen?
  • Welche Fremdsprachen und Profile werden angeboten?
  • Wie viele Jugendliche haben das Abitur geschafft?
  • Wie gut haben sie bei der Prüfung abgeschnitten?
  • Wie viele Schüler sind mit einem Realschul-Zeugnis vom Gymnasium abgegangen?
  • Wie viele Jugendliche haben das Schuljahr wiederholen müssen?

Die Daten stammen aus der Sächsischen Schuldatenbank des Kultusministeriums, vom Landesamt für Schule und Bildung sowie von den Schulen selbst. Da in der Schuldatenbank keine Informationen zur Zahl der Schüler oder den Prüfungsergebnissen an freien Schulen erhoben werden, sind im Schul-Check ausschließlich staatliche Schulen aufgeführt.

Nicht enthalten sind Fakten zum Stundenausfall. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Schulbetrieb an allen Schulen stark eingeschränkt gewesen, sodass das Kultusministerium seit 2020 keine neuen Zahlen veröffentlicht hat.

Zur digitalen Ausstattung enthält die Schuldatenbank aktuell mehr Lücken als Einträge, weshalb derzeit keine verlässlichen Aussagen zur Anzahl der vorhandenen Computer sowie zur Internetgeschwindigkeit getroffen werden können.

Nach welchen Kriterien wählen Schulleiter aus, wer angenommen wird?

Insgesamt gibt es in Dresden zwar genügend Plätze für alle Schüler, die an einem Gymnasium lernen möchten. Allerdings verteilen sich die Anmeldungen oft so unterschiedlich, dass manche Gymnasien nicht allen Bewerbern einen Platz anbieten können. Das heißt, einige Schüler müssen mit einer anderen Schule Vorlieb nehmen.

Die Entscheidung, wer angenommen wird, trifft die Schulleitung, die sich oft an mehreren Kriterien orientiert. Das Gymnasium Johannstadt zum Beispiel wählt bei zu vielen Anmeldungen danach aus, ob bereits ein Geschwisterkind an der Schule lernt. Das wird als Pluspunkt gezählt. In der zweiten Stufe wird eingeschätzt, ob der Schulweg bei einer Ablehnung so lang werden würde, dass die Kinder mehr als eine Stunde benötigen würden, um zum Unterricht zu kommen.

Als letztes entscheidet schließlich das Los. "Vor Beginn des kriterienbezogenen Aufnahmeverfahrens wird geprüft, für welche Kinder eine Ablehnung eine unzumutbare Härte bedeuten würde. Diese Kinder nehmen nicht am Aufnahmeverfahren teil, sondern werden vorab aufgenommen."

Andere Schule wie das Bertolt-Brecht-Gymnasium beschränken sich allein auf das Geschwister-Kriterium. Härtefällen werden auch dort vorab geprüft. Der Schulweg wird am Brecht-Gymnasium bei der Auswahl nicht herangezogen. "Da wir für unser spezifisches Bildungsangebot Kinder aus der ganzen Stadt anziehen wollen, ist die Wohnortnähe bei uns ausdrücklich kein Auswahlkriterium." Und nein, es spiele auch keine Rolle, ob man der erste ist, der sich anmeldet.

Spielt die Bildungsempfehlung eine Rolle?

Die Bildungsempfehlung erhalten Viertklässler, wenn sie einen guten Notendurchschnitt haben. Gut heißt, dass in Deutsch, Mathematik und Sachunterricht ein Schnitt von 2,0 oder besser erreicht werden muss. Keines dieser Fächer darf mit "ausreichend" oder schlechter bewertet worden sein. Darüber hinaus müssen die Grundschullehrer der Meinung sein, dass die bisherige Entwicklung des Kindes so verlaufen ist, dass es den Anforderungen an eine gymnasiale Laufbahn gerecht wird. Wer solch eine Empfehlung erhält, kann sich an jedem Gymnasium ohne Weiteres bewerben.

Sollten Kinder keine Bildungsempfehlung erhalten haben, so können sie dennoch am Gymnasium angemeldet werden. Dann sind allerdings Beratungsgespräche zwischen Eltern, Kind und Schulleitung vorgeschrieben sowie eine schriftliche Leistungserhebung in den drei genannten Fächern. Das Ergebnis dient lediglich als Orientierung, es entscheidet nicht über Aufnahme oder Nicht-Aufnahme am Gymnasium. Test und Gespräch finden im März statt.

Wann werden Eltern und Kinder Gewissheit haben?

Bis zum 4. März müssen die Kinder angemeldet werden. Auf welchem Wege das passieren kann - postalisch oder vor Ort, zu den Öffnungszeiten oder ausgewählten Terminen (möglicherweise schon vor dem 4. März) -, darüber informieren die Gymnasien auf ihren Internetseiten. Danach müssen sich die Familien gedulden: Den Bescheid über die Aufnahme oder die Umlenkung an eine andere Schule erhalten Eltern und Kinder erst am 3. Juni. Sollte man mit der Entscheidung nicht einverstanden sein, so ist es möglich, Widerspruch einzulegen.

Wie viele neue Gymnasiasten wird es dieses Jahr geben?

Die Stadtverwaltung rechnet mit knapp 2.500 Fünftklässlern in den Gymnasien für das kommende Schuljahr, das am 29. August beginnt. Grundlage für diese Annahme bildet die Zahl der Viertklässler sowie die bisherige Verteilung, wie viele Schüler sich für die Oberschule beziehungsweise das Gymnasium entscheiden. Unsicherheiten gibt es unter anderem darüber, wie viele Viertklässler auf das Gymnasium gehen wollen, obwohl sie keine Bildungsempfehlung dafür bekommen. Für das aktuelle Schuljahr waren das immerhin 145 Kinder.

Korrektur, 27. Januar, 16 Uhr: Die Zahlen zu den Schulanmeldungen in der Tabelle sind am 27.01. um 16 Uhr korrigiert worden. Eine fehlerhafte Datengrundlage führte zu falschen Angaben. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.