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Magier André Sarrasani will wieder Dresden verzaubern

Nach drei ausgefallenen Saisons arbeitet der Dresdner Künstler André Sarrasani an der Neuauflage seiner Dinnershow. Dafür hat er sich Verstärkung geholt und will einiges ändern.

Von Andreas Weller
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André Sarrasani will wieder in Dresden auf die Bühne, der Termin dafür steht bereits.
André Sarrasani will wieder in Dresden auf die Bühne, der Termin dafür steht bereits. © SAE Sächsische Zeitung

Dresden. Zwei Saisons der Sarrasani-Show fielen den Corona-Auflagen zum Opfer, 2022 entschied sich André Sarrasani vor allem wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit und aufgrund der Energiekrise dagegen.

Jetzt will er wieder angreifen. Ab 21. November heißt es "Showtime" - so der Titel des Comeback-Programms.

André Sarrasani und seine Frau "Edi" Edit Slavova, die Artistin ist, haben die Auszeit genutzt, waren in Monte Carlo, Girona und Wiesbaden zu großen Zirkus-Events, haben sich inspirieren lassen. "Wir wurden häufig angesprochen: Sie sind doch Sarrasani", erzählt der Magier.

Auch das habe ihn und "Edi" bestätigt, wieder durchzustarten. Mit vielen neuen Ideen seien sie zurückgekommen. Und sie haben sich mit Raoul Schoregge zusammengetan, dem Chef des Chinesischen Nationalcircus in Deutschland. Der ist nebenbei ein erfolgreicher Clown, auch bereits bei Sarrasani aufgetreten und lange mit der Familie verbunden. Aber Schoregge hat jetzt eine andere Rolle. Er entwickelt die Strategie, das Marketing-Konzept für die quasi Neuerfindung Sarrasanis.

Raoul Schoregge, Chef des Chinesischen Nationalcircus, und André Sarrasani arbeiten jetzt enger zusammen.
Raoul Schoregge, Chef des Chinesischen Nationalcircus, und André Sarrasani arbeiten jetzt enger zusammen. © PR

Sarrasani soll mehr "Familie" werden, mehr Tradition, mehr "Dresden" und vor allem Emotion. Dazu gehört auch, dass Schoregge die heimliche Chefin, die unter anderem bei Künstlern und dem Programm die Strippen zieht, mehr in den Vordergrund rücken will - Sarrasanis Frau.

Statt der Menüs von Promi-Köchen wie es sie bisher bei Sarrasani zur Show gab, entwickelt dies nun Küchenchefin Kerstin Dreißigacker, die seit 2010 dabei ist. Sie will beispielsweise den "Gruß aus der Küche", also das Häppchen vor dem Menü, nicht am Tisch, sondern im Stehen servieren, mit Einlagen der Artisten. Das Publikum soll enger eingebunden werden. Die Show soll deutlich mehr Sarrasani bekommen, der ebenfalls mehr mit dem Publikum machen will. "Recherchen haben ergeben, dass das Publikum das will", so Schoregge. Dazu bekommen die einzelnen Sitzbereiche Dresdner Namen wie "Canaletto" und "Goldener Reiter".

Eine Social Media Kampagne ist geplant, mit dem Slogan "Sarrasani, das sind wir!" Diesen Satz sollen Promis und ganz normale Dresdner einsprechen und in Videos erklären, was für sie Sarrasani ist.

Alles will Sarrasani noch nicht verraten. Für die Show steht der Termin - 21. November 2023 bis 14. Januar 2024. Der Ort - gegenüber vom Elbepark. "Wir haben noch kein fertiges Menü und kein komplettes Programm", sagt Sarrasani. "Aber wir haben bereits ein paar Künstler gebucht", verrät Edit Slavova. Vier bis fünf Auftritte, die hochwertig sein sollen, wollen sie haben - neben Sarrasani.

Bleibt die Frage, ob mit Tiger oder ohne. Tigerdame Kaya gehe es gut, sagt Slavova. Ob sie wieder auftreten kann nach dem Vorfall, bei dem sie einen unvorsichtigen Bodenleger schwer verletzt hat, sei unklar. "Das entscheidet sie selbst, sie wird uns zeigen, ob sie Lust hat", erläutert Sarrasanis Frau. Ziel sei es aber. Da Raubtier-Auftritte im Zirkus in der Kritik stehen und absehbar untersagt werden, schafft sich die Familie kein neues Tier für die Show an. "Sarrasani kann auch ohne Tiger funktionieren", ist sich Schoregge sicher.

Es sei richtig gewesen, die vergangenen Saison auszusetzen, bekräftigt Sarrasani. "Der Vorverkauf im vergangenen Jahr lief gar nicht, wir haben die drei Jahre ohne Show auch finanziell gut überstanden." Jetzt sei es für ihn aber wieder Zeit, auf die Bühne zu gehen. Es wird die erste Show nach dem Tod seiner Mutter.

Die Preise für die Dinnershow steigen um rund 20 Euro pro Ticket, liegen zwischen 89 und 149 Euro, am Premium-Tisch "Goldener Reiter" werden mit Getränkepauschale 199 Euro fällig.