SZ + Dresden
Merken

"Cinnamood"-Laden kommt nach Dresden: Der Hype um die Zimtschnecke

Das junge Start-up "Cinnamood" kündigt an, in Dresden bald eine Filiale zu öffnen. In Leipzig, Köln und Stuttgart stehen sich Kunden bereits die Beine in den Bauch. Woher der Hype um die Zimtschnecke kommt.

Von Juliane Just
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die "Cinnamood"-Stores, hier ein Blick in die Filiale in Stuttgart im Oktober 2023, werden regelmäßig von den Kunden überrannt. Auch in Dresden ist der Hype um die Zimtschnecken schon vor der Eröffnung des Ladens groß.
Die "Cinnamood"-Stores, hier ein Blick in die Filiale in Stuttgart im Oktober 2023, werden regelmäßig von den Kunden überrannt. Auch in Dresden ist der Hype um die Zimtschnecken schon vor der Eröffnung des Ladens groß. © dpa/ Christoph Schmidt

Dresden. Eigentlich war es eine kleine Ankündigung am Rande. In Dresden kommt "soon", also bald, ein "Cinnamood"-Store. Das sprach sich schnell herum, befeuert von den sozialen Netzwerken. Das Prinzip des Ladens ist eigentlich einfach: Es gibt Zimtschnecken. Doch warum ist der Hype so riesig?

"Cinnamood" ist ein junges Startup mit Stammsitz in Köln, das sich auf das Hefegebäck spezialisiert hat. In Leipzig, Berlin, Hamburg oder Frankfurt gibt es von dem Franchise-Unternehmen Ableger. Seit der Gründung in 2022 hat sich das Unternehmen rasant entwickelt. Inzwischen gibt es laut eigenen Angaben 22 Standorte - Tendenz steigend, über 300 Mitarbeiter deutschlandweit und mehr als 100.000 Follower in den sozialen Netzwerken. Bei fast allen Eröffnungen standen die Kunden Schlange, um eine der Zimtschnecken zu ergattern. Seit "Cinnamood" angekündigt hat, dass es auch in Dresden eine Filiale gibt, gibt es kein Halten mehr.

Das Zimtschnecken-Start-up "Cinnamood" hat inzwischen 22 Filialen deutschlandweit. In Dresden wird ein Franchise-Laden davon in der Altstadt öffnen.
Das Zimtschnecken-Start-up "Cinnamood" hat inzwischen 22 Filialen deutschlandweit. In Dresden wird ein Franchise-Laden davon in der Altstadt öffnen. © dpa/Christoph Schmidt
Bei der Eröffnung des "Cinnamood"-Ladens in Stuttgart standen sich die Kunden die Beine in den Bauch. In den meisten anderen deutschen Städten war der Ansturm ähnlich.
Bei der Eröffnung des "Cinnamood"-Ladens in Stuttgart standen sich die Kunden die Beine in den Bauch. In den meisten anderen deutschen Städten war der Ansturm ähnlich. © dpa/Christoph Schmidt
Das Start-up "Cinnamood" wurde im Jahr 2022 gegründet und hat einen rasanten Aufstieg hinter sich.
Das Start-up "Cinnamood" wurde im Jahr 2022 gegründet und hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. © dpa/Christoph Schmidt

Der Dresdner Laden hat, ohne überhaupt geöffnet zu haben, bereits 3.700 Follower bei Instagram, täglich werden es mehr. In regelmäßigen Abständen werden Werbevideos von den klebrig-süßen Gebäcken gepostet. Unter jedem Post fragen die Nutzer, wann es denn endlich so weit ist. Noch im ersten Quartal wird der Laden öffnen, verspricht das Unternehmen den Usern. Außerdem wurde bei Instagram bekannt gegeben, dass die Filiale in der Altstadt eröffnen wird.

"Die Zimtschnecke hat etwas Anheimelndes"

Eine, deren Zimtschnecken-Auslage auch täglich leergeräumt wird, ist Annett Oefler. Die Inhaberin des Ladens "Oleilu" in der Richard-Rösch-Straße im Stadtteil Trachau bietet seit dem Sommer 2023 in den warmen Monaten handgemachtes Eis, im Winter fluffige Schnecken mit Zimt-, Kardamom- oder Mandelfüllung und andere Gebäcke. Je nach Tag backt sie 50 bis 100 Schnecken, abends gehen die letzten Kunden meist trotzdem leer aus.

"Die Zimtschnecke hat etwas Anheimelndes. Es weckt bei vielen Kindheitserinnerungen und ein Wohlgefühl", erklärt Anett Oefler die Beliebtheit der Zimtschnecke. Zimt als Gewürz sei ein beliebtes und "warmes" Gewürz, das vor allem in der kalten Jahreszeit und rund um Weihnachten beliebt sei.

Im Laden "Oleilu" macht Inhaberin Annett Oefler im Sommer handgemachtes Eis, im Winter gibt es Zimt, Mandel- und Kardamomschnecken.
Im Laden "Oleilu" macht Inhaberin Annett Oefler im Sommer handgemachtes Eis, im Winter gibt es Zimt, Mandel- und Kardamomschnecken. © Sven Ellger

Das Gebäck an sich ist recht simpel - ein Hefeteig wird bestrichen mit einer Mischung aus Butter, Zimt und Zucker. Doch die Herstellung ist aufwendig. Der Teig braucht aufgrund der Hefe lange Ruhezeiten, muss geknetet und gerollt und im Anschluss gebacken werden. "Die Zeit ist das A und O, auch damit die Zimtschnecken später verträglich sind", sagt Oefler. Für die Produktion im "Oleilu" beginnt die Inhaberin sehr früh, damit die Zimtschnecken bei Ladenöffnung frisch in der Theke liegen.

Die Konditormeisterin backe die skandinavische Variante, klassisch und ohne viel Schnickschnack, aber trotzdem Finesse. Das Ursprungsrezept kommt aus der skandinavischen Gegend, Annett Oefler hat es für ihre Gäste noch verfeinert. "In Skandinavien habe ich die beste Schnecke meines Lebens, eine Kardamomschnecke, gegessen", sagt sie. Ihr großes Vorbild sei der Kardamomschnecken-Laden "Fabrique" in New York, der Schlemmerstadt schlechthin.

Türme aus Toppings auf den "Cinnamood"-Schnecken

Die amerikanische Variante trumpft ein bisschen mehr auf. Die Zimtschnecken von "Cinnamood" haben ein "Upgrade" auf das "Next Level" bekommen, wie das Unternehmen selbst schreibt. Wie viel die Zimtschnecken bei "Cinnamood" noch mit dem ursprünglichen Gebäck zu tun haben, ist Geschmackssache. Diese trumpfen nämlich mit Toppings wie Blaubeeren und Blüten, Streuseln, Crunch oder einem Cream-Cheese-Frosting daher, die auf das Gebäck getürmt werden, bis es kaum noch sichtbar ist. Das Unternehmen verspricht, dass "keine Wünsche offen und keine Münder trocken" bleiben. "Glaubt nicht dem Hype, glaubt dem Geschmack" wird auf der Website gefordert.

Bei den getürmten Leckereien können sich Kunden zwischen Klassikern wie der "Cinnamon Roll", aber auch ausufernden Namen wie "White Chocolate Raspberry Roll" oder "Cookie Dough Chip Choc Roll" entscheiden. Auch mit Pistazien, Zitrone, Pumpkin Spice oder bekanntem Snacks wie Oreo, Snickers oder Bueno sind mehrere Varianten möglich. Vegane Varianten gibt es ebenfalls. Für den Transport werden die Gebäcke in kleine Kartons gestapelt.

Ob sich auch in Dresden eine meterlange Schlange bilden wird, wenn der "Cinnamood"-Store eröffnet, wird sich zeigen. Bis dahin wird der Hype in den sozialen Netzwerken mit bunten und aufwendigen Videos weiter befeuert.