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Dresdner Bowl-Laden "Bakuli" schließt alle Filialen

Der Bowl-Laden "Bakuli", der drei Filialen in Dresden betrieb, schließt. Inhaberin Linda Grumbt hat diese Entscheidung schweren Herzens gefällt. Welche Gründe sie dafür hatte.

Von Juliane Just
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Der Bowl-Laden "Bakuli" am Schillerplatz ist verwaist. Hier gibt es kein gesundes Mittag mehr, alle drei Dresdner Filialen wurden geschlossen.
Der Bowl-Laden "Bakuli" am Schillerplatz ist verwaist. Hier gibt es kein gesundes Mittag mehr, alle drei Dresdner Filialen wurden geschlossen. © SZ/Fabian Deicke

Dresden. Die Gastro-Landschaft in Dresden hat einen Anbieter weniger. Das "Bakuli" hat alle drei Filialen geschlossen. Die befanden sich am Schillerplatz, in der Altmarktgalerie und in der Dohnaer Straße in Strehlen. Nach drei Jahren gibt Linda Grumbt auf.

"Es lag gar nicht an fehlenden Kunden, sondern an vielen anderen Faktoren", sagt die Geschäftsfrau. Die Branche sei zu teuer geworden - Lebensmittel, Energie, Personalkosten hätten sie erdrückt. Es sei schwierig, überhaupt an Personal zu kommen und dieses zu halten. Auf die Gäste könne man die gestiegenen Preise nicht umlegen.

Anfang 2020 startete Linda Grumbt gemeinsam mit Tina Oehler, der später zweiten Geschäftsführerin, in die Planungsphase. Sie hatten sich auf die Fahnen geschrieben, den Dresdnern gesundes Mittag fernab von Pizza und Pasta zu bieten. Viel Gemüse und Gesundes, dekorativ angerichtet in einer Schüssel - das ist das Erfolgsrezept einer guten Bowl. Warum also nicht einen Bowl-Laden in Dresden?

Drei "Bakuli"-Läden hatte Linda Grumbt unter ihren Fittichen. Nun gibt sie das Projekt schweren Herzens auf.
Drei "Bakuli"-Läden hatte Linda Grumbt unter ihren Fittichen. Nun gibt sie das Projekt schweren Herzens auf. © René Meinig

Nach drei Jahren ist Schluss mit dem Bowl-Laden "Bakuli"

20 Jahre Erfahrung in der Gastronomie brachte Linda Grumbt zur Eröffnung mit. Nach drei Jahren ist sie nun um eine Erfahrung reicher, wenn diese auch "sehr ärgerlich" sei. "Am Ende des Tages ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die man selbst nicht beeinflussen kann", sagt sie über ihre Entscheidung, das "Bakuli" aufzugeben. Sie durchlaufe nun eine Insolvenz, die Läden sind seit Mitte August zu.

Dabei wurde der Bowl-Laden seit seiner Eröffnung immer beliebter bei den Kunden, erweiterte sein Portfolio ständig. Schon im ersten Jahr kam neben der Stammfiliale am Schillerplatz ein weiterer Laden in der Altmarktgalerie dazu - passenderweise zwischen der Fastfood-Kette McDonald's und dem Pommes-Anbieter Frittz. Beide Läden sind in perfekter Lage, aber auch auf teurem Pflaster. In das Projekt flossen insgesamt 600.000 Euro. Die dritte Filiale folgte im Dezember - der "Bakuli Lunch" im Selgros an der Dohnaer Straße in Prohlis.

Außerdem lieferte das "Bakuli" im Corona-Stillstand die Bowls an Frischetheken einiger Dresdner Supermärkte. Bis zu 40 Märkte belieferte das kleine Team täglich. Linda Grumbt wollte die Produktion auf den kompletten Osten Deutschlands ausrollen und Catering anbieten.

"Bakuli" in Dresden: Erfolg hat seinen Preis

Was bis dahin nach einer Erfolgsgeschichte auf allen Ebenen klingt, hat sich für Linda Grumbt jedoch nicht immer so angefühlt. "Es gab Momente, in denen ich geweint habe, weil ich nicht wusste, wie ich es stemmen soll", sagt die 37-Jährige. Sonderlich viel Schlaf hatte die zweifache Mutter seit der Eröffnung des Bakuli selten.

Im März kündigte die Geschäftsführerin sogar an, in der Altmarktgalerie weitere Gerichte fernab der Bowls anzubieten. Dafür holte sie sich den Berliner Koch Marcus Hannig ins Boot, der aus der TV-Kochshow "Mein Lokal, dein Lokal" bekannt ist. Gemeinsam haben sie an einem neuen Angebot und den Rezepten für die Filiale in der Altmarktgalerie getüftelt.

Das wird nun nicht mehr kommen. "Wir mussten einen Schlussstrich ziehen, weil es so nicht funktioniert hat", sagt die 37-Jährige. Linda Grumbt ist jedoch nicht der Typ Mensch, der aufgibt. Sie habe schon weitere Ideen, sagt sie. Man wird also von der Unternehmerin hören.