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Dresdner Annenhöfe zu 70 Prozent vermietet

Nicht nur das Dresdner Schulamt und eine private Hochschule mieten Räume in den neu gebauten Annenhöfen, auch weitere Unternehmen ziehen ein. Eine Auszeichnung bestätigt die ökologische Bauweise des Hauses.

Von Dominique Bielmeier
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Der Büroneubau der Annenhöfe beherbergt bald das Dresdner Amt für Schulen und verschiedene Firmen.
Der Büroneubau der Annenhöfe beherbergt bald das Dresdner Amt für Schulen und verschiedene Firmen. © Sven Ellger

Dresden. Die Annenhöfe am Dresdner Postplatz sind zu mittlerweile 70 Prozent vermietet. Das teilen die DW Real Estate GmbH und Goldman Sachs mit, die den Büroneubau in der Innenstadt gemeinsam verwalten.

Zu den jüngsten Mietern gehören dabei die Landeshauptstadt Dresden mit dem Amt für Schulen (rund 3.600 Quadratmeter), die Internationale Hochschule, eine private Hochschule, an der Studierende unter anderem in Mediendesign, Kindheitspädagogik und Tourismusmanagement ausgebildet werden (Seminarräume mit 430 Plätzen auf rund 2.100 Quadratmetern); der Technologiekonzern Rohde & Schwarz (rund 2.400 Quadratmeter) sowie die Firma ADP (rund 2.600 Quadratmeter), die unter anderem Entgeltabrechnungsdienste bietet.

"Für die restlichen Leerflächen finden derzeit fortgeschrittene Verhandlungen mit weiteren namhaften Mietern statt", heißt es. Holger Wachter, geschäftsführender Gesellschafter der DW Real Estate, spricht von einer "aktuell nach wie vor starken Nachfrage in Dresden" für die "attraktiven und hochmodernen Flächen". Auch das Softwareunternehmen SAP, das sich im Bürohaus gegenüber befindet, hat Räume in den Annenhöfen gemietet.

Streit ums Dresdner Schulamt in den Annenhöfen

Dass das Schulamt einer der Großmieter in den Annenhöfen wird, hatte der Stadtrat nach langem Streit im vergangenen Juli beschlossen. Zuvor war lange über die "Mondmieten" debattiert worden, denn allein die monatliche Warmmiete sollte sich auf knapp 28 Euro belaufen, weshalb der Umzug in die Annenhöfe zunächst auch abgelehnt worden war.

Letztlich wurde der Mietpreis etwas gesenkt und die Kosten sollen - bei einer Fläche von 3.594,95 Quadratmetern und einer Kaltmiete von nun 21,70 Euro pro Quadratmeter - 936.125 Euro pro Jahr betragen, mit einer jährlichen Betriebskostenvorauszahlung von 215.697 Euro.

Ab April soll das Amt für Schulen in die Annenhöfe einziehen, das alte Gebäude auf der Fiedlerstraße ist marode und soll abgerissen werden, das Grundstück von rund 4.000 Quadratmetern will das Technologie-Zentrum Dresden (TZD) nutzen, weil dessen "Bioinnovations-Zentrum" am nahe gelegenen Tatzberg aus allen Nähten platzt.

Auszeichnung für ökologisches Bauen für die Annenhöfe

Den Ausschlag für die teureren Annenhöfe im Vergleich zu einem Bürokomplex an der Maternistraße mit nur 19,50 Euro Warmmiete, der ebenfalls zur Debatte stand, gaben schließlich auch Nachhaltigkeitsargumente. Denn während in der Maternistraße nur saniert worden wäre, sind die Annenhöfe gleich energieeffizient neu gebaut worden inklusive begrüntem Dach, grünem Innenhof und Ökostromvertrag für das Haus.

Auf die gute Öko-Bilanz der Annenhöfe weisen nun auch DW Real Estate und Goldman Sachs hin: Ende 2022 habe der Neubau eine LEED-Gold-Zertifizierung erhalten. LEED - die Abkürzung steht für "Leadership in Energy and Environmental Design" - ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen, das bestätigt, dass ein Gebäude auf umweltfreundliche Art gebaut und entworfen wurde. Gold ist dabei die zweithöchste Stufe, die erreicht werden kann.

Erst im September 2022 waren die Annenhöfe fertiggestellt worden, die Bauarbeiten hatten im Januar 2020 begonnen. Die TLG Immobilien AG investierte rund 70 Millionen Euro in den Neubau, der eine der letzten Lücken am Postplatz geschlossen hat. Der sechsstöckige Komplex mit der markanten abgerundeten Ecke an der Seite Schweriner/Hertha-Lindner-Straße bietet Büroflächen von insgesamt rund 20.000 Quadratmetern. (mit SZ/phi, DiHe)